In medias res: Komödiantisch
Stephan hat bis Kapitel 10: A Bosom Friend nachgelesen, fühlt sich aber direktemang wie Ismael und macht ein Update zu Elkes Busenfreunde vs. Blutsbrüder:
Crew,
noch habe ich die Pequod nicht bestiegen, noch weiß ich nicht einmal, dass ich auf diesem Schiff anheuern werde. Gestern bin ich erst auf einen furchterregenden gottlosen Kannibalen gestoßen – in meinem Bett!
Ein sehr amüsante Szene, geradezu komödiantisch und selbstironisch, wie Ismael schließlich die Nacht in New Bedford verbringt und besser denn je schläft.
Die langen Sätze und Verweise auf die Bibel sind zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig, die Sprache ist allerdings sehr angenehm. Es tut mir gut, einem Wortschatz zu begegenen, der so frei ist von Zeitgeist (zumindest von unserem).
Hätte mich nicht die Müdigkeit dahingerafft, so wäre ich noch weiter vorgedrungen. Aber die Lust ist geweckt, ich blicke mit Vorfreude auf heute Abend.
Kleiner Exkurs: Die Geschichte der U.S. Ex. Ex. Essex beschäftigt mich. Zum einen der Angriff des Pottwals. Gibt es weitere belegte Angriffe eines Wals auf große Schiffe? Zum anderen das Überleben der Teilcrew. Es erinnert mich an die Endurance von Ernest Shackleton. Ich habe das Buch gelesen, den Dokufilm dazu gesehen. Und ich schaffe es nicht zu verstehen, wie sie überleben konnten.
Wäre es nicht eindeutig genug belegt, mir käme es wie albernes Seemannsgarn vor.
Bilder: Gaspar-Félix Tournachon, National Library of Australia, Frank Hurley, Februar 1915; Lizenz: Wikimedia Commons, Public Domain.
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