Mein harmlos Sonettlein von den Katzen und Walen
Update zu Von zum Beispiel den Walfischen:
Katzen sollten ewig leben!
Es würde mehr von ihnen geben
und öffentlich mit aller Kraft
würde ihre Weltherrschaft.
Wale sollten ewig leben!,
vom Nordmeer in die Südsee streben,
im Golfstrom aneinanderpappen
und die Meere überschwappen.
Katzen sollten Wale mögen!
Und Wale Katzen! Denn dann pflögen
all die Pelzschwänze und Fluken
die es je gab, mit uns zu spuken.
Es wär, das Meer, so nett, so voll.
(Nein, es ist schon, wie es soll.)
Bild: Nicolas Mahler in: Titanic, April 2009.
:-)
cohu
24. June 2009 at 8:51 am
Katzen? Ewig? Nein, das wäre
doch gar grauslig. Wenn ich auch
verstehe, dass man, wenn am Bauch
gekrault wird, wünscht, es zehre
Nie der Tod die sieben Leben
sanftpfötiger Fellschwanzträger.
Doch es pflegen jene Jäger
gern zu katzeln. Sieben geben
Neunundvierzig junge Katzen,
mal sieben gibt … ne große Zahl,
schlicht: so viel Mobiliar zu kratzen,
Whiskas, Minze, gekochten Aal
brächte den Planet zum Platzen.
Und dann noch Familie Wal …
armutszeugnis
10. October 2009 at 12:11 am
Katzen? Ewig? Wär doch spaßhaft —
weil es ein gesundes Maß schafft
in der Wahrnehmung von Dauer,
Raum und Qualität. Drum sauer
käm es an die Filosofen,
welche sich mit lauter doofen
Denkkategorien, Ideen
und Non-Sens belästigt sehen,
sonst nie auf ein Absolutum
(das, wie man erlebt, auch gut um
sich zu haben scheint) zwecks Schürfen
jemals zugreifen zu dürfen.
Wir sind nur wie der Wal so flauschig —
drum mit jeder Katze tausch ich.
Wolf
10. October 2009 at 3:03 am
Armutszeugnis is a real poet. It is a pity he could not think of a better nick, but the poem is very pretty. Of that kind there are very few, nonsense that rhymes sweetly and does not go anywhere. — Und im ersten Text, da ist ein issue mit dem Silbenmass der Pelzschwänze, don’t you think so?
Ich habe nun gestern ein wenig Moby Dick gelesen und war surprised to see how different it was from what I remembered.
And then, just now, I saw your Heine link in the sidebar and went to see, and there were three letters by Heine to Goethe. I copied these and one that he wrote to his mother to read them this evening.
cantueso
5. November 2009 at 8:49 pm
The Pelzschwänze-emphasis is not entirely à point, stimmt. Das musste ich leider in Kauf nehmen, um das schöne Wort unterzubringen, aber es war wohlfeil. In diesen Fällen rede ich mich immer auf Reinhard Mey hinaus, dessen Texte immer cantabile bleiben, obwohl er auffallend viel an der Betonung trickst. Auch richtig: Kommentare wie von armutszeugnis wünscht man sich.
Und ich wusste, dass der Link zu Heine irgendwann einen Aufruf erlebt.
Wolf
5. November 2009 at 11:33 pm
Irgendwann einen Aufruf! Das Link zu Heine!!!!
:-(
Ja Du. Als mein Cousin wissen wollte, warum ich mein Deutsch vergesse, so sagte ich ihm, dass die Ratten das sinkende Schiff verlassen.
But I am Swiss, und meine wirkliche Muttersprache, das Schwyzerdütsch, ist längst doomed.
cantueso
7. November 2009 at 12:33 pm
Der Heine ist toll, leider in diesem Umfeld etwas themenfern. Ich hab auch die beste Seite über ihn verlinkrollt, die ich finden konnte. Außerdem verlos ich ihn ja gerade :o)
Wolf
7. November 2009 at 1:55 pm
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München am Meer: Das Spielzeug der Wal « Moby-Dick™
20. July 2010 at 5:22 pm
[…] zu Mein harmlos Sonettlein von den Katzen und Walen: Im Bäuchlein eines grauen Wales sang eine Qualle Sentimentales. Das Klagelied, das sie dort sang, […]
notan: Das maritime Couplet « Moby-Dick™
12. September 2011 at 1:58 pm