Moby-Dick™

Leben mit Herman Melville

160, 120, 10: 6.8.2011, 15.05

with 14 comments

Update zu Moby-Dick und das Radio: Zu wüten gegen ein stummes Ding
und Knurrren, Grunzen oder Brüllen:

Peter Fry Photography, Fawnya Frolic, 23. Juli 2011Bayern 2 schlägt mal wieder zu: Sie verwerten wieder Dr. Klaus Buhlerts 2002er Moby-Dick-Hörspiel, das im Original auf 10 CDs stattfindet. Am kommenden Samstag, 6. August 2011, nach den 15-Uhr-Nachrichten gibt’s den Adventure Cut davon. 82 Minuten dauert er; da bleibt wohl nur Zeit für die wichtigsten “Da bläst er”-, “Aye, aye, Sir”-, “Ahoi”- und “Arrr”-Teile.

Was man wohl nicht halb so elitär sehen sollte, wie das gerade wieder klingt. 2011 feiern wir 160 Jahre Moby-Dick, 120 Jahre ohne Herman Melville und 10 Jahre Jendis-Übersetzung, da muss man so viele Zielgruppen erschließen, wie man mit Mitteln aller Lauterkeitsgrade erwischen kann, damit wenigstens ein paar Leute in den binnenländischen Hafenkneipen auf den Theken tanzen (wozu ich vor allem die hübsche, kluge, freundliche Bedienung Bine aus dem Südstadt ausdrücklich ermuntern möchte).

In diesem Sinne: I know it ain’t gonna last (kann übrigens jemand nachweisen oder auswendig hersagen, wo das Video gedreht ist? Es sieht fatal aus wie im provinzdeutschen Mittelfranken östlich hinter Nürnberg, müsste aber eher etwas um die nordamerikanische Ostküste sein, oder?).

Bild: Peter Fry Photography: Fawnya Frolic, 23. Juli 2011.
Video: Mercury Rev: Goddess on a Highway,
aus: Deserter’s Songs, 1998.
Danke für Aufmerksamkeit: Mario Sacco!

Written by Wolf

3. August 2011 at 12:01 am

Posted in Moses Wolf

14 Responses

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  1. Der Abenteuer-Schnitt ist gar nicht mal so schlecht. Wenn man Moby Dick kennt, hat man Freude, weil man weiß, was zwischen den Szenen liegt und wenn man ihn nicht kennt, hat man Freude an der Geschichte. Und im Gegensatz zu einer reinen Abenteuerfassung bleibt hier, der eigentliche Hösrpielkorpus ist ja 8 Stunden mächtig, genügend Stoff übrig, wo uns Herman vergnügt-nachdenklich zublinzelt.

    Und ein 192er ist doch wirklich mal ein Grund zum Feiern. Welcher Schriftsteller wird schon so alt? Aber gerade unser Herman, der ja nie für Geld sonder nur für die Ewigkeit geschrieben hat, feiert seinen 250sten auch noch quickfidel. Wo doch jetzt die Miniserie auch schon pünktlich fertig ist:

    Englisch: http://www.tmg.de/tmg/index.php?StoryID=273&websiteLang=en
    Deutsch: http://www.tmg.de/tmg/index.php?StoryID=273&websiteLang=de

    Die wird wahrscheinlich ausgestrahlt, wenn die Tage wieder dunkel und regnerisch werden. Oder vielleicht doch eher erst im Herbst. Der 18. Oktober würde sich ja anbieten. Laut IMDB die erste Filmversion seit 1930 mit einer weiblichen Hauptrolle. Wollen wir hoffen, dass sie sich dabei nicht an dem blutleeren “Ahabs Frau” orientiert haben. Wenigstens sind die CGI besser als ’98. Zumindest die im Trailer.

    Poor Richard

    4. August 2011 at 3:58 pm

  2. Ui, fein! Und mit Donald Sutherland.

    Ja sag mal, was tobt da für ein Trend? 2007 die verfilmte Kindheit von Ahab, 2009 gleich zwei Verfilmungen, 2010 eine Fernsehserie, und die Mädchen dürfen jetzt auch wieder mitspielen?

    Wolf

    5. August 2011 at 6:17 am

  3. Nun, ganz so bullig kommt es nun auch wieder nicht. Die 2009er Verfilmung ist der Fernsehserie ist diesem Trailer gleichzusetzen. Ab zwei Teilen heißt es wohl heute Miniserie.

    Hier einen Trend zu sehen, das muss man schon wollen. Einerseits. Andererseits ist Melville doch schon auf Shakespeare-Niveau angelangt und namenhafte Schauspieler reißen sich um eine Rolle, um Ahab neu auszuloten. (Dabei denke ich mir immer, wie ewig schade es doch ist, dass Herzog nie eine Moby-Dick-Verfilmung mit Kläuschen Kinski gedreht hat.)

    Und doch, Moby Dick taucht einigermaßen regelmäßig auf. Sind es Zeiten, wo die Menschenkinder vom Schicksal arg gebeutelt und geworfen werden und sie gerrn etwas hätten, woran sie ihren Zorn darüber kühlen könnten? Drewermann hat ja in diesem Zusammenhang auf Bush und al-Quaida hingewiesen. Als die Projekte gepitcht wurden, dürfte Osama ja gerade erst seinen Umzug zu seinem Alterssitz vorbereitet haben.

    In diesem Zusammenhang würde ich gerne mal eine Frage an Kapitän, Crew und blinde Passagiere der P.E,Q.U.O.D. richten (wer eben was weiß): Es heißt ja immer, dass Melville in den 1920er Jahren (wieder-)entdeckt wurde. Wie und vom wem wurde er denn wiederentdeckt? Die Melville-Biographien, die ich bisher gelesen habe schweigen sich darüber aus. Die 20er waren ja auch nicht gerade ruhige Zeiten und plötzlich taucht da ein seit dreißig Jahren toter und seit achtzig Jahren vergessener Autor wieder auf. Waren es seine ausdauernden englischen Verehrer oder ist ein einfach die Story, die man aus Hilflosigkeit und mangels besseren Ausdrucks zeitlos nennt? Wer kann dazu etwas sagen?

    Poor Richard

    5. August 2011 at 8:11 pm

  4. Spannende Frage, Herr Kommentator.
    (Meine Wenigkeit hat ja dazu beiläufig seinerzeit mal [anlässlich eines Göske-Nachwort-Fledderns im Jendis-Moby] zur Welteroberung duch Moby-Dick semiprofessionell fabuliert und spekuliert, und zwar in “Die Welt spricht Moby”.) ;o)

    Keine Spekulation daran ist wohl, dass der ursächliche Grund für das Melville-Revival in den 20er Jahren das Zugänglichmachen seines Nachlasses 1924 sein dürfte. Die weiteren sind wahrscheinlich Legion, und bestimmt haben auch die ‘ausdauernden englischen Verehrer’ und erst recht die jungen Literaturforscher jeglicher Couleur ihre Aktie dran, dass man begann, “Melville als einen großen Modernen zu entdecken” (Göske-Nachwort, S. 905).

    Die von letzteren – jungen und reifen – angeführten Gründe schürfen weiter auf dem Meeresgrund und werden damit wohl auch nicht so bald aufhören. Bei Frau Hänßgen in ihrem “Herman Melvilles Moby Dick und das antike Epos”. Gunter Narr Verlag Tübingen 2003, fand ich zet Be das folgende Zitat:

    “In der Melville-Forschung wird oft der Kontrast von Melvilles tragischer Vision zum zeitgenössischen Optimismus als Grund angeführt, weshalb er nicht als Barde Amerikas akzeptiert wurde. Erst die Desillusionisierung durch den ersten Weltkrieg machte seine Wiederentdeckung in den 20er Jahren… möglich.” (S.29)

    Und zu den Deutungen bei den Biographen weiß der Wolf bestimmt viel besser Bescheid als ich. Und bevor ich mich hier (wiedermal) ins Uferlose verlier, stopp ich erstmal.
    Captain Wolf, büdde übernehmen Sie! :o)

    hochhaushex

    6. August 2011 at 7:10 am

  5. Danke für das Vertrauen, viel mehr weiß der Wolf da auch nicht :o) Über das Melville Revival (der gängige Ausdruck) weiß ich hauptsächlich, dass die New Yorker Schwulenbewegung der 1920er da beteiligt war. Die Frage ist allerdings berechtigt, wie bewegt die Schwulen in New York 1920 waren, und vor allem, genau welcher von ihnen ein so uraltes Buch gelesen hat — und dann noch so erfolgreich weitererzählt. Ich will aber schon lange mal 1924 — siehe auch: Blechkiste mit Billy Budd et al. — ansetzen und schauen, welches große Tier in Verlag und Literaturwissenschaft am ehesten mit den Verwandten den Great Gatsby unterwegs war.

    Hab ich nicht mal selber an dieser Stelle was über die Brotkiste mit den o.a. nachgelassenen Manuskripten veröffentlicht? Jetzt hab ich schon das fuchzehnte Suchwort probiert und immer noch nix…

    Elke: Dein “Dier Welt spricht Moby” gibt immer noch die meisten Antworten auf alles, man kann schon danach gehen :o)

    Wolf

    6. August 2011 at 1:57 pm

  6. Hier ist die Brotkiste versteckt: https://ismaels.wordpress.com/2011/03/05/weeds-and-wildings-lost-and-found/#comments

    Vielen Dank erst einmal für die Antworten. Wenn ich etwas mehr Zeit als heute habe, werde ich wohl noch einmal durch meine Bibliothek tauchen und nach Hinweisen fischen.

    Was mir aber immer noch unbeantwortet scheint ist: Wer hat sich denn für M.s Nachlass interessiert? In den zwanziger Jahren war er ja nur noch irgend ein unbekannter Karl Arsch, der unter Wilden gelebt und unter Naturkunde einsortiert war. Dazu waren ja in dieser Brotkiste nur Billy Budd und etliche Gedichte nachgelassen. Die Gedichte liest heute immer noch kaum einer, also müsste sich daraus ja schließen lassen, dass Billy Budd das Kieselchen war, das die Lawine ausgelöst hat. Oder?

    Eine andere Möglichkeit wäre ja… in diesem Kisten-Post kommentiert ein Hershel Parker… ist das wirklich d e r Hershel Parker. Liest er noch mit? Kann man ihn mal fragen… oder Göske mailen, dem Vorsteher der deutschen Melville-Jüngerschaft?

    Poor Richard

    6. August 2011 at 3:54 pm

  7. Danke fürs Selberforschen; die Brotkiste in dem Kommentar ist aber viel zu neu. Es ging vor auch-schon-wieder Jahren vielmehr mal um eine Scheune oder einen Dachboden mit Manuskriptfunden — die ich offenbar wohl doch geträumt hab…

    Der Hershel Parker ist anscheinend tatsächlich der Hershel Parker — der auffallend schnell reagiert hat, nachdem ich einen vermeintlichen Fehler über sein Buch eingebaut hab. An Herrn Göske wollt ich mich immer schon mal wenden; es gibt ja immer wieder Anlässe. Der inzwischen verstummte Jürgen hat auch mal an Friedhelm Rathjen gemailt und an btb — und Einfluss auf die Textgestaltung des Taschenbuchs genommen. Bislang will ich mal sparsam damit sein, die gute Fee zu rufen. Diese Koryphäen haben nichts Messbares davon, sich mit einem Bikinimädchenblog abzugeben, und sollten nicht leichtfertig weggenervt werden.

    Was wollt ich sagen… Ja, die Frage, wer überhaupt als erstes nach Melville-Hinterlassenschaften gräbt und warum, wäre wohl ein sinnvoller Ausgangspunkt. Der große dicke Hershel Parker liegt hier irgendwo…

    Wolf

    7. August 2011 at 3:58 pm

  8. Wie es oft so geht: Da blubbert eine Frage zu einem Thema hoch, über das man sich eigentlich qualifiziert zu äußern in der Lage sieht und dann kommt man über Allgemeines nicht hinaus. Nun, man muss ja nicht alles wissen. Was man hingegen wissen sollte ist, wo man nachschauen kann. Also habe ich mal meine Melville-Biographien von Alexander Pechmann, Andrew Delbanco, Elizabeth Hardwick und Melvilles/Göskes “Leben” zur Hand genommen. Die müssten doch eigentlich was darüber wissen. Tun sie auch. Jeder ein bisschen.

    Am ergiebigsten ist der Pechmann. 2003 erschienen, gekauft, gelesen und Entscheidendes wieder vergessen. Der Epilog, “Herman Melville im 20. Jahrhundert”, ist zu der Frage nämlich sehr aufschlussreich. Demnach erschienen zwischen 1893 und 1906 zwei Neuauflagen von Typee, Omoo, White-Jacket und Moby-Dick. Die ersten drei waren ja bereits zu Lebzeiten Melvilles Bestseller, aber auch Moby-Dick war nicht völlig vergessen. Interessant. Delbanco weiß zu bereichten, dass die letzte Auflage von Moby-Dick zu Melvilles Lebzeiten 1876 erschein und zehn Jahre später vergriffen war. Also waren es eigentlich nur fünf bis sechs Jahre, in denen Moby-Dick nicht im Handel erhältlich war. Kann man da wirklich von einem vergessenen Buch sprechen? Ja? Nein?

    Und wie von Elke richtig vermutet, war der Nachlass wichtig für die Melville-Renaissance. Bereits Melville selbst sammelte offenbar seine unveröffentlichten Werke, seine Lyrik und Billy Budd, in der berüchtigten Brotkiste/-dose, die Lizzie bis zu ihrem Tod 1906 anscheinend immer in Ehren hielt (vgl. Delbanco S. 393). Hierauf wanderte sie auf den Dachboden der Tochter Fanny, die sie wiederum an ihre Tochter Eleanor vererbte. Und da lag sie nun bis zu Hermans 100. Geburtstag. Auftritt: Raymond Weaver. Das ist der Mann, bei dem wir uns alle bedanken können. Als Doktorand an der Columbia University schrieb die allererste Melville-Biographie überhaupt, nämlich “Herman Melville, Mariner and Mystic” (online nachzulesen unter http://openlibrary.org/books/OL6640385M/Herman_Melville_mariner_and_mystic ), veröffentlicht 1921. Während der Recherchen zu dieser ersten Biographie nahm er 1919 Kontakt mit Eleanor Melville Metcalf auf, öffnete die Brotbox und sah, welche Schätze sie barg. 1924 veröffentlichte er dann Billy Budd im Rahmen einer Gesamtausgabe. Das Buch war ein Erfolg. Es wurde als Text “über die Manipulation der Wahrheit zu politischen Zwecken [verstanden und ist] immer wieder in Debatten über die ewige Frage zitiert worden, wodurch Autorität legitimiert wird und wann Widerstand gerechtfertig ist. […] Eine Zusammenstellung der Aussagen pro und contra Kapitän Vere liefert einen guten Überblick über die Entwicklung des politischen Denkens im zwanzigsten Jahrhundert.” (Delbanco S. 385). Zugleich zählte die verdiente Sylvia Beach (“Shakespeare & Company”) Moby-Dick zu ihren Lieblingsbüchern und empfahl ihn vielen ihrer berühmten Schützlingen (vgl. Pechmann S. 303), u. a. D. H. Lawrence, Ernest Hemingway, Ezra Pound, T. S. Eliot und Thornton Wilder. Zwischen den großen Kriegen konnten viele offenbar erstmals etwas mit Ahab anfangen. Tja, und dann war Melville eben wieder da. Diesmal war er allerdings gekommen um zu bleiben. So war das ungefähr.

    Es war doch mal sehr interessant, wieder einmal ausführlicher in meinen Melvillebüchern zu blättern. Ich sehe schon, um den dicken Parker werde ich wohl doch nicht herumkommen. Wobei man die Sache auch unsportlicher hätte lösen können, wenn man sich im Internet und Wikipedia herumgehangelt hätte. Da ist Papier schon spaßiger.

    Poor Richard

    15. August 2011 at 1:54 pm

  9. Raymond Weaver kommt bis jetzt nur in der Bücherliste nebenan im Blog vor: “Raymond Melbourne Weaver: Herman Melville: Mariner and Mystic, 1921. Die Biographie, die das Melville-Revival in den 1920er Jahren mit verursachte. Zusätzlich gab Weaver 1924 erstmals Billy Budd heraus.” — und als Herausgeber der ersten wirklich kompletten Melville-Gesamtausgabe. Im Pechmann zu stöbern hatte ich mir auch gerade vorgenommen, den Delbanco hab ich noch gar nicht mal, Affenschande.

    Gut gestöbert, Herr Nachbar, das taugt ja fast unredigiert zum Fachartikel.

    Wolf

    15. August 2011 at 4:10 pm

  10. Danke. Da hatten wir ja fast die gleiche Ausgangslage: Revival gelesen und vergessen. Jetzt vielleicht mal nach diesem Professor Carl van Doren forschen, der Weaver auf Melvile angesetzt hat…

    Und außerdem gibts dann ja dieses Jahr 1921 – 2011 90 Jahre Melville-Revival zu feiern. Also hoch die Tassen!

    Poor Richard

    16. August 2011 at 8:23 pm

  11. @Professore Carl van Doren: dankenswerte Idee vermutlich, Poore Richard. Nur beim ersten Blitz-Googeln gefunden: [sein] “The American Novel, published in 1921, is generally credited with helping to re-establish Herman Melvilles critical status as first-rate literary master” – sagt Frau Wiki vielversprechend. Außerdem hat er, was man dir wahrscheinlich gar nicht erst erzählen muss, den Pulitzer-Preis für seine Biografie über Poor Richard… öhm, Benjamin Franklin, der immerhin auch ein waschechter Massachusetter war, gekriegt.

    Wolf, der Delbanco, den ich schließlich dem Ismael in die zweite Flotte seiner Literaturliste gedrängelt hab, so du dich erinnerst ;o), steht bei mir auch schon lange aufm Zettel, weißt du ja.

    Nochmal was anderes: Wer bist du eigentlich, Richy? – so im echten Leben, mein ich. Falls man fragen darf, natürlich. Man möcht ja schließlich gern mal wissen, wer hier seit geraumer Zeit alles andere als ärmlich über unsere geliebte Pequod geistert. ;o)

    Yeah, lasst uns bechern, auf 90 Jahre Melville-Revival. – Womöglich mit dem wolfs- (oder bereits verschollenerweise stephans-?) empfohlenen Talisker von der Insel Skye. Denn ein edles Tröpfchen Whisky könnt’s zu d e m Anlass schon sein. Und außerdem: wo der Melvillesche Stammbaum doch schottüsche Würzlein hat! :o)

    The king o’ drinks, as I conceive it,
    Talisker, Isla, or Glenlivet!
    R. L. Stevenson

    Ahoi!

    hochhaushex

    17. August 2011 at 4:44 am

  12. Also eine Kneipe mit Talisker wüsst ich. Weiß jemand, zu welchem Datum man ein Revival feiern sollte? Stylish fände ich das Datum des Lebkuchendosenöffnens. Jajaja, ich recherchier ja schon… nächste Woche oder übernächste… Der nötige Artikel ist schon mal angelegt — oder Gastbeitrag, anybody?

    Danke, Folks, dass ihr meine Arbeit macht. I mean it.

    Wolf

    17. August 2011 at 3:16 pm

  13. Na dann blättern wir doch mal im Amerikanischen Roman (http://www.bartleby.com/187/5.html): Der Abschnitt über Melville ist geschickt angelegt; der erste Schwerpunkt auf seine Publikumserfolge mit der Südseeerotiksehnsucht und der zweite auf Moby-Dick, der auch gleich zielsicher als einer von Amerikas Besten erkannt wird “It was, however, while on this perilous rim that he produced one of the best of his, and one of the best of American, romances; it is the peculiar mingling of speculation and experience which lends Moby Dick (1851) its special power.” Und gegen Ende auch wieder der Hinweis, dass Moby-Dick nie so richtig vergessen ward “Melville’s death in 1891 removed from American literature one of its most promising and yet most disappointing figures. Of late years, however, his fame shows a tendency to revive, perhaps more considerably in England than in America. Barrie’s Captain Hook is confessedly derived from Melville; John Masefield has said that Moby Dick speaks the whole secret of the sea; Lady Sybil Scott admitted passages from Melville to The Book of the Sea, which, though verse for the most part, she could not think complete without Defoe, Melville, and Joseph Conrad.” Dann doch wieder die Engländer.

    Interessant ist auch, dass die Columbia University sich anscheinend gerne ihres Mit-New-Yorkers annimmt. Carl van Doren und Raymond Weaver forschten an der Columbia und stießen das Revial an, Elizabeth Hardwick lehrte dort genauso wie aktuell Andrew Delbanco (http://www.columbia.edu/cu/amstudies/faculty/intermediate.html). Sonst noch ein Melville-Devotee? Eleanor Melville Metcalf stiftete ja seltsamerweise die ihr verbleibenden Dokumente ihres Großvaters an Harvard, obwohl Weaver von der Columbia eng mit ihr zusammenarbeitete. Und Hershel Parker hat Melville mit der Northwestern editiert.

    @Elke: Wer ich im richtigen Leben bin? Seltsame Frage, das ist doch alles das richtige Leben. Nun, wenn ich sage, ich bin nur ein Unter-Unterbibliothekar, der ein paar Auszüge beisteuert, ist das weniger kokett, als man meinen sollte.
    Und das mit dem Pulitzer wußte ich nicht; wer liest schon Biographien wenn es äußerst lesenswerte und amüsante Autobiographien gibt ( http://www.amazon.de/Autobiographie-Benjamin-Franklin/dp/3406602894/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1313604371&sr=8-1 )? Wirklich empfehlenswert! Und immer noch aktuell: “Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.” Fällt mir bei jedem Zeitungslesen heutzutage wieder ein.
    Das mit dem gar nicht mal ärmlich nehme ich einfach als Kompliment. Merci.

    @Wolf: Die Danksagung in “Mariner & Mystic” ist auf 1. Oktober datiert. Wenn es schon ein konkretes Datum sein soll. Das Buch wurde demnach kurz danach publiziert. Und laut einer Göske-Anmerkung in “Ein Leben” stammen Melvilles schottische Vorfahren aus einem Dorf in der nähe von Leven, Fife (S. 814). Die nächstgelegenen Whiskys wären dann demnach Glenkinchie, Saint Magdalene, Rosebank, Tullibardine oder Daftmill. Aber da wollen wir mal nicht so kleinlich sein.

    Poor Richard

    17. August 2011 at 7:25 pm

  14. Das hab ich gemeint :o)

    Bis 1. Oktober krieg ich das hoffentlich sortiert und selber was beigesteuert. Fürs erste wollte ich mich über die einzige Goethesche Seemannsgeschichte machen; zwischen Goethe und Melville gibt’s laut Pechmann nämlich auch mehr Parallelen, als man meinen möchte, wenn man einfach so Moby-Dick vor sich hinliest. Plötzlich hat Ahab explizit faustische Züge, die nicht hineingelesen, sondern belegbar sind — und Geburtstag hat der Herr Geheimrat ja auch gleich.

    Nächster anliegender Grund zum Feiern: Fünf Jahre Moby-Dick™ wäre dann heute :o)

    Wolf

    18. August 2011 at 6:16 am


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