Moby-Dick™

Leben mit Herman Melville

Kapitel 44 oder 78774-mal E

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Chapter 44 or 6618 times E, 2006
Moby Dick: Chapter 44 or 6618 times E
,
Kaltnadel, 23 auf 28 Zentimeter, 2006.

Wir treffen in der conduitgallery in Dallas, Texas auf Justin Quinns Transkription von Moby-Dick in den Buchstaben E: den Zyklus Chapter 44 or 78,774 times E; Graphitzeichnungen auf Hanfpapier, Kaltnadel-Tiefdruck und Öl auf Leinen, 2004–2006.

Der Werkzyklus untersucht zu wiederholten Malen Herman Melvilles Kapitel 44: The Chart, ausgehend von der Textstelle:

Almost every night some pencil marks were effaced, and others were substituted. For with the charts of all four oceans before him, Ahab was threading a maze of currents and eddies, with a view to the more certain accomplishment of that monomaniac thought of his soul.

Captain Ahab zeichnet nachts in seinem Kartenzimmer zwanghaft Seekarten nach, was seine Besessenheit mit der Suche nach dem weißen Wal veranschaulicht.

Quinn transkribiert nicht etwa den ganzen Roman in den genannten Kunsttechniken, sondern setzt sich mit seiner Arbeit selbst an die Stelle von Ahab in dieser Situation, indem er abertausendfach den Buchstaben E in diese verschlungenen, labyrinthischen Strukturen stellt: Seine Bahnen führen statt zu einem Ziel immer nur zu sich selbst zurück. Durch die Verwendung immer nur des einzigen Buchstaben E wird die Grenze zwischen Prosa und visueller Kunst aufgehoben.

Es bestehen Bearbeitungen anderer Kapitel, noch mehr sind in der Entstehung.

Ein gespenstisch schön geratendes Korpus, vor allem wenn man sich die dem Selbstversuch nahestehende Arbeitsweise des Künstlers vergegenwärtigt.

Danke an den Lachenden Knochen, 26. August 2007,
und den Kunstverein Frechen!

Written by Wolf

31. August 2007 at 1:15 am

Posted in Moses Wolf

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