Moby-Dick™

Leben mit Herman Melville

Archive for the ‘Hafenkneipe’ Category

Zu Mutter nach Haus

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Update zu Von Lindau bis zum Fehmarnsund kennt man mich als Schäferhund:

Fritz Graßhoff, Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise, Der literarische Katzenkalender 2012, 9. bis 15. Juli 2012

Nimm uns mit, Kapitän, auf die Reise!
Nimm uns mit in die weite, weite Welt!
Wohin geht, Kapitän, deine Reise?
Bis zum Südpol, da langt unser Geld!

Fritz Graßhoff für Der literarische Katzenkalender 2012, 9. bis 15. Juli 2012, Schöffling Verlag.

Diese Woche gelernt:

  • Die Kalender für 2013 sind schon seit Mai in den Buchläden, u.a. Der literarische Katzenkalender 2013, Schöffling Verlag; in Supermärkten ist täglich mit Nikolausbefall zu rechnen;
  • das Plankton hat trotzdem erst Sommerferien.

Norbert Schultze, Fritz Graßhoff, Hans Albers, aus: Käpt’n Bay-Bay, 1953.

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15. July 2012 at 10:27 am

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Lieblingswitze zwo

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Update zum ersten, zu den Länderwitzen und vor allem Weiberfasching:

  1. Unexpected Tales, Women are Beautiful, Herbst 1948 via 16. Juli 2011Läuft ein Besoffener um die Litfaßsäule: “Hilfe! Ich bin eingemauert!”
  2. Liegt ein Besoffener mit dem Gesicht auf dem Gully: “Lasst mich raus, ich bin unschuldig!”

 

 

 

 

 

Mermaids: Unexpected Tales: Women are Beautiful,
Herbst 1948 via 16. Juli 2011.

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21. February 2012 at 12:01 am

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Jetstream

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Seit 24. September 2011 erhältlich ist ja jetzt auch die Jetstream, die erste CD von What about Carson seit 1995. Die Fans der damaligen Carson Sage and the Black Riders sind noch da und kaum gealtert. Is ja aa Zeid worn, sagen sie. Meistens sind sie Nachbarn vom Casablanca, wohnhafte und moralische, wo die Platte präsentiert wurde. Haben sie ja auch recht, sind alles top Leute mit Musikverstand. Zwei Lieder von mir sind drauf: die Country Mermaid und der Country Rap. Bei Amazon gibt’s die leider immer noch nicht, aber Sie haben Gelegenheit, sich auf einen Erlebniseinkauf einzulassen — und auf Edda, bei der Sie jede Menge davon bestellen können: whataboutcarson@googlemail.com. Edda ist mindestens so top drauf wie ihre eigenen Nachbarn, schreiben Sie ihr getrost (für Sie ist sie “Howdy, liebe Frau Ruß”, würd ich sagen). Oder glauben Sie, jemand mit so einer Stimme kann ein schlechter Mensch sein? Also bitte.

Mehr Hörbeispiele erscheinen an dieser Stelle, wenn ein gewisser Prozentsatz der Erstauflage verkauft ist.

 

Country Mermaid und Country Rap: Jetstream 2011, Musik: Andreas “Linus” Steinert, Edda Ruß, Dietrich “Poundy” Pfund; Text: Wolf Gräbel. Das Cover zeigt die Sängerin mit ihrer Schwester, etwa 1973.

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1. October 2011 at 12:01 am

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The interkulturelle Rant (Frisst die ganzn Brotwerscht zam)

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Just because you’re paranoid doesn’t mean they aren’t after you.

Joseph Heller: Catch 22, 1970.

Jenny-Catharina Linse, 8. Juni 2011Was mir das nun wieder sagen soll, dass ich die ganze Zeit so einen inneren Drang wahrnehme, meine Ausführungen über Es waren zwei Königskinder auf die Melodie von Ich hatt’ einen Kameraden von Grund auf neu zu formulieren. Hab ich doch schon längst. Oder fehlt was, mach ich mich nicht verständlich genug, griffen andere Crossover-Paarungen williger ineinander?

Ja, bestimmt. Im Verdacht hab ich vor allem das Kriegerlied, das die verschmutzten Landser im letzten Drittel von Steiner. Das Eiserne Kreuz im Schützengraben singen. Aber wenn man nach sowas surft, kriegt man wieder wochenlang Spam über Fahnenmasten: “In Ihrem Garten muss sie wehen!” und wenn ich verarscht werden will, kauf ich mir einen Fernseher. Was ist eigentlich aus den ganzen Sonderangeboten für Penisverlängerung geworden? Anscheinend haben inzwischen selbst die ganzen Generalswitwen aus Somalia ihre Dollarmillionen mit trustworthy business partners transferiert.

Amerikanische Soldaten in französischen Schlammgruben eines deutsch verantworteten Krieges, somalische Generalsfamilien mit Ausreiseverbot, sogar das vor zwei Jahren noch kilometerweise überschüssige Penismaterial scheint ihnen ausgegangen, und nur weil in der Münchner Innenstadt allenfalls jahrhundertealte Klöster Gartengrundstücke unterhalten können, wollen die vaterlandslosen Deutschen ihre eigene Landesflagge nicht darin wehen haben — die Welt ist eine suboptimale. Gemeinte Gemeinde: Das sind keine Zeichen — das ist ein Symptom!

Sergey Loie, 21. August 2010Muss ich mir jetzt Sorgen machen und wenn ja, worüber? — Wie immer hilft dem Deutschen in mir (allein die Sichtweise: “der Deutsche in mir”!) der Rückzug in die Innerlichkeit. Etwas Verstiegeneres als ein Deutscher wollte ich mein Lebtag noch nicht sein. Nicht dass ich “stolz” darauf wäre wie bestimmte Hanswurste, die nun mal nichts anderes zum Stolzsein haben, aber Deutschland als Heimatland ist soweit schon ganz in Ordnung, “und das liebste mag’s uns scheinen so wie andern Völkern ihrs” (Bertolt Brecht: Kinderhymne). Unkomplizierter denn als somalische Generalswitwe fremde Leute um ihre Kontonummer angehen zu müssen allemal, nur Österreicher sein hätte ich immer gern mal ausprobiert. Oder Walliser. Oder Waliser.

Und wenn Brecht, der alte vaterlandslose Deutsche, eine nationaldeutsche Kinderhymne auf ein Streichquartett von einem verstorbenen Österreicher dichten darf, darf ich mich samt dem Deutschen in mir in unsere Innerlichkeit zurückziehen und nachschauen, dass wir zwei Hübschen außer deutscher auch noch fränkischer Herkunft sind. Niemand hatte die Absicht, eine Mauer zu besingen, die nicht mal dreißig Jahre hält — wie hat das eigentlich in der DDR mit der Gewährleistung bei volkseigenen Handwerkern ausgesehen? — dafür haben wir damals im ländlichen Franken zahlreiche ganz erstaunliche Kirchweihlieder gesungen, befeuert von erstaunlich starkem Bier erstaunlich guter Brauereien mit erstaunlich niedrigen jahresdurchschnittlichen Hektoliterausstößen, die am Kirchweihwochenende dermaßen erstaunlich anstiegen, dass sie mit dem Jahresdurchschnitt auch die Kirchweihlieder auf so ungeahnte Niveaus hoben, dass sie vorher niemand erwartete und hinterher niemand glaubte. Gewonnen hat immer, wer sich an die nächste Strophe erinnert oder wenigstens eine neue extemporieren kann, oder aus anderer Sicht: wer die nächste Maß zahlt, oder aus dritter Sicht: wer die ganze Kirchweih durch besoffen war und keine einzige Maß zahlen muss.

Am 24. September 2011, das ist ein Samstag, bin ich in Nürnberg. Wer ein freundliches Wort mit mir wechseln mag, trifft mich so ab sieben im Casablanca, wer’s kennt. Da ist CD-Präsentation von What about Carson, es wird also viel gesungen. Wer da beim Jammen das altfränkische Kirchweihlied “Wou is denn des Gerchla” (deutsch etwa: “Wo ist denn der kleine Georg?”) mit mir singt, kriegt ein Veldensteiner Dunkel oder wahlweise einen Talisker von mir — versprochen. Wahlweise, weil auf dem Durcheinandersaufen, da liegt kein Segen drauf.

Worauf ich hinaus wollte: Zum interkulturell verbindenden Musizieren ziehen wir uns abermals in uns selbst zurück, wo wir hoffentlich jemanden treffen, mit dem wir gut auskommen, und singen dort “Wou is denn des Gerchla” — und zwar jetzt auf die Melodie vom Black Mountain Blues.

Na, gibt das einen Sound?

Bildeln: Jenny-Catharina Linse (watch her picture on the wall!), 8. Juni 2011;
Sergey Loie, 21. August 2010.
Liedeln: Frankenbänd: Wo is denn des Gerchla (was man auch gescheit singen kann);
Janis Joplin: Black Mountain Blues; alternate take.

Fünf Jahre Moby-Dick™!

Written by Wolf

18. August 2011 at 12:01 am

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Onkel Ringelnatz rät

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Update zu Lang ist die Eisenbahnfahrt, kurz ein Leben:

Joachim Ringelnatz (* 7. August 1883 in Wurzen; † 17. November 1934 in Berlin; eigentlich Hans Gustav Bötticher).

Joachim Ringelnatz, Geheimes Kinder-Verwirr-Buch mit vielen Bildern, 1931, via FlüsterspielKinder, legt euch nicht mit Captain
Ahab an, dem alten Depp, den
schon die weißen Wale jagen
(mehr ist zu dem nicht zu sagen)!

Kinder, lasst unangetastet
den armen Flask, der täglich fastet:
Nehmt ihm nicht noch das Brot zur Butter
(seid artig und folgt eurer Mutter)!

Kinder, wenn ihr’s so schlimm braucht,
dass ihr Vaters Pfeife schmaucht:
Qualmt nicht gleich so wüst wie Stubb
(sonst fällt euch bald die Nase ab)!

Kinder, wirklich niemals dürfen
alle, die bei Trost sind, schlürfen
Starbucks Kaffee, dieses Zeuch
(und jetzt ab ins Bett mit euch)!

Sophie Sophon Nicol, Coffee anyone?, 16. April 2005

Bilder: Joachim Ringelnatz: Geheimes Kinder-Verwirr-Buch mit vielen Bildern, 1931 via Flüsterspiel;
Sophie Nicol: Coffee anyone?, 16. April 2005.

Written by Wolf

7. August 2011 at 12:01 am

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Happy 192

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Update for Zwischen Elephant Island und den Jagdgründen von Mocha Dick
(and Tuckernuck to Wauwinet, Cisco to Grat Point):

New York Times, One of three bottles of Shackleton's whisky recently used to create a replica blend, 21. Juli 2011Thank you for letting us know about you, Mr. Melville. And cheers:

If you pay that much, you canna drink it, and wha’s the use a just lookin’ at the bottle?

Image: Shackleton’s whisky.

Written by Wolf

1. August 2011 at 12:01 am

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Greenwashing

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Update for Starbuck und der demokratische Gott
and Neue Legenden vom Heiligen Patrick:

Quasi Stellar Radio

Irish Haggis

1 sheep, shaved and eviscerated
90 pints of Guinness
30 pounds of oatmeal
1 sack of onions, chopped

Soak a shaved sheep in 80 pints of the Guinness. Roll the sheep in a mixture of oatmeal and onion. Dig a pit in the back yard and build a fire. Roast the sheep for 8 to 10 hours and drink the remaining ten pints of Guinness. Discard any hairy, bony, or hoofy parts of the sheep, and serve with boiled potatoes, cabbage, and plenty of Guinness.

Happy Saint Patrick!

American Coffee and Irish Haggis: QUASi_stellAR_radio, c. 2009;
Irish Folk going brown: The Pogues: A Pair of Brown Eyes, from: Rum Sodomy & the Lash, 1985.

Noch bis 31.: Märzgewinnspiel: Be a Mitruhender! Die Preise hätt ich selber gern!

Written by Wolf

17. March 2011 at 12:01 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #43 and last sequel

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Update for The Art of the Siren #1: Baby Gramps: Cape Cod Girls:

Sirens are the better mermaids. Unlike mermaids, sirens have a knack for music and are endued with legs and feet and everything in between. Since October of 2008, Moby-Dick™ has been undertaking to honour this adorable life-form with maritime songs and depictions of fine marine ladies. We started out with Baby Gramps: Cape Cod Girls, collected them in a YouTube playlist Rogue’s Gallery and a weblog category Siren Sounds.

Wherever the image owners were known and available, I asked them for permission for their artwork. It was a rewarding experience to see how all were more than ready and eager to see their picture used in a pirate song, and proved to be really nice folks.

In one case, YouTube threatened to ban me for using a 19th century painting featuring a woman’s bare breasts. They accepted a censored version, and they did not threaten me for Loudon Wainwright III.’s filthy ballad Good Ship Venus. The latter is the most-visited song in the collection, probably due to the “external link” from the song’s Wikipedia article, as we cover all known information about it, arrr.

Sometimes the lyrics were hard to comprehend or find. Especially chantey expert Hulton Clint from Mystic Seaport helped with broad and deep knowledge and native competence. Thank you, ye salty sea-dog!

One of the musicians was not willing to see his music made public and got his song deleted from YouTube. This was the point to move from there to the user-friendly platform of Vimeo, which supports music and renders video uploads in good quality.

The songs altogether are taken from the already legendary CD project Rogue’s Gallery from 2006. I dearly warn from ripping and downloading it — if you like it, buy it: ANTI- is one of very few relevant record labels in the world.

These Siren Sounds are the first section inside Moby-Dick™ we could conclude. Thanks again to the fine boat-building redhead lady Paperboatcaptain, who once upon a time gave the CD to me for a present, and all who gave a damn.

Song: Ralph Steadman: Little Boy Billy (5:33 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.

Artist’s website;
songs playlist.

Buy CD in Germany and elsewhere.

Images: Levi Bunyan: Laura Plummer from Aberdeen, 29. August 2010.

Lyrics:

1.: There were three men of Bristol city,
they stole a ship and went to sea.

2.: There was Gorging Jack and Guzzling Jimmy
and also little boy Billy.

3.: They stole a tin of the captain’s biscuits
and one large bottle of whiskey.

4.: But when they reached the broad Atlantic,
they had nothing left but one split pea.

5.: Said Gorging Jack to Guzzling Jimmy:
There’s nothing left so I’m going to eat thee.

6.: Said Guzzling Jimmy: I’m old and toughish,
So let’s eat little boy Billy.

7.: Oh little boy Billy, we’re gonna kill and eat ya,
so undo the top button of your little chamois.

8.: Oh may i say my catechism
that my dear mother tought to me?

9.: He climbed up to the main topgallant,
and there he fell upon his knee.

10.: But when he reached the eleventh commandment,
he cried: Yo ho, Holland I see.

11.: I see Jerusalem and Madagascar
and North and South Americie.

12.: I see the British fleet at anchor
and our Admiral Nelson K. C. B.

13.: They hung Gorging Jack and Guzzling Jimmy,
but they made an admiral of little Billy.

Explanatory liner notes by ANTI-:

A humorous fo’c’sle song of obscure origin. There was actually a time, before 1885, when eating the cabin boy in an emergency was an accepted part of the custom of the sea. In 1885, legal precedent was set when three shipwrecked British sailors were convicted of murder for eating their 17-year-old cabin boy, Richard Parker, before their rescue. Life was imitating art in the spookiest of ways. In 1837, Edgar Allan Poe published a story in which three shipwrecked sailors ate their cabin boy. His name in Poe’s story: Richard Parker.

Written by Wolf

30. December 2010 at 12:01 am

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Moby Dick, du schwimmendes Gehirn im schwarzen Pulli…

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Hannah ist ja jetzt neu auf der P.E.Q.U.O.D.. Was sie letztendlich zu diesem Schritt qualifizieren konnte, war ihre Bewerbungsvorlage Moby Dick, du schwimmendes Gehirn im schwarzen Pulli…. Was sie zu diesem Schritt bewegen konnte, hat sie selber sofort wieder verdrängt.

Hannah BayerUnd er bürdete dem Buckel des weißen Wals die Summe der Wut und des Hasses der ganzen Menschheit auf.

Mal ehrlich, wenn man studiert hat, kann man sich natürlich in Strickjacke und schwarzem Rollkragenpolluver hinsetzen und sich bei einem Glas Rotwein gegenseitig erzählen, wie vielschichtig die Bedeutungsebenen diverser Romane sind. Man kann über Philosophie sprechen und Soziologie und „die Gesellschaft“ und „das System“ analysieren. Man kann sich darüber unterhalten, dass man ja eigentlich kein Fernsehen schaut, sondern eher mal Kant liest, oder Chomsky. Achja, die Werke zur Universalgrammatik, oder eher die Globalisierungskritik?

Kann man machen. Wir hatten aber unsere Rollkragenpullover nicht dabei.

Abends. Ein Café in einer malerischen Altstadt. Vor uns zwei heiße Schokoladen.

„Mann, das zog sich ja so hin, das Scheißbuch. Und ich denk ja, am Schluss kriegt der Scheißwal endlich mal die Platte! Nix gibt’s! Der stirbt ja nichtmal! Alle anderen sterben! Nur der Ismael, der schafft’s. Das sind mit Sicherheit wieder so ganz viele Schichten und Ebenen, die ich nicht verstehe, weil ich wieder nur die Oberfläche raffe, echt.“ Ihre blauen Augen blitzen wütend.

„Naja, das alles soll ja sagen, dass Rache sinnlos ist und dich nur selbst in den Untergang treibt und alle anderen mit dir. So viel weiß ich zumindest ohne das Buch gelesen zu haben.“ So viel weiß ich zumindest durch Star Trek: First Contact. Danke, Captain Picard. Wieder einmal lässt du mich gebildeter wirken als ich bin.

„Das soll das bedeuten? Kannste mal sehen.“

„Und zum Beispiel ist ja auch eine Deutung die homosexuelle Ebene.“

„Was?! …Na gut, am Anfang schlafen alle zusammen im Bett und so.“ Sie streicht sich das Haar aus dem hübschen Gesicht, nimmt noch einen Schluck heiße Schokolade und wechselt gedanklich wieder zum Erzählstrang. „Aber da kommt so ein Bekloppter vor! Also eigentlich drei. Und der erste an Land, der kommt auf die zu und lässt die ganze Zeit finstere Prophezeiungen los und ich hatte dermaßen Schiss beim Lesen! Ich hab gedacht, hoffentlich taucht der nicht nochmal auf! Naja, eigentlich dachte ich, wär cool, wenn der nochmal auftauchen würde. Und der Wal, der ist intelligent, praktisch ein schwimmendes Gehirn, und richtig bösartig.“

„Am liebsten würde ich das alles aufnehmen und veröffentlichen.“

„Was? Warum das denn?“

„Na, das ist mal Moby Dick für Nicht-Literaturwissenschaftler.“

„Klar, Mann!“

Mit Hannah, in diesen heil’gen Hallen neugeboren im Sternzeichen SCH.W.A.R.Z.W.A.L. (SCHaurig Witzige Aber Reichlich Zerzauste Wal-Affine Literatin), ist ab sofort zu rechnen. Hat sie schon mal für jemand, der nichts anderes als Linguist gelernt hat, nicht schlecht gemacht, stimmt’s?

Moby Dick. Ugliest Tattoos, the Gallery of Regrets

Bild: Ugliest Tattoos, the Gallery of Regrets: Or, the Fail, 16. August 2010.

Written by Wolf

5. September 2010 at 12:01 am

Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #42

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Song: Lou Reed: Leave Her Johnny (5:31 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.

Artist’s website;
songs playlist.

Buy CD in Germany and elsewhere.

Image: Lo: Little Mermaid, August 4, 2010.

Lyrics:

1.: Oh, the times are hard and the wages low,
leave her Johnny, leave her.
I guess it’s time for us to go,
and it’s time for us to leave her.

1.: Oh, I thought I heard the old man say:
Tomorrow you will get your pay.

2.: Liverpool Pat with his tarpaulin hat,
it’s Yankee John the packet rat.

3.: It’s rotten beef and weevily bread,
it’s pump or drown the old man said (ah huh).

4.: We’d be better off in a nice clean jail
with all night and plenty of ale.

5.: The mate was a bucko and the old man a Turk,
the bosun was a beggar with the middle name of work.

6.: The cook’s a drunk, he likes to booze.
‘tween him and the mate there’s a little to choose.

7.: I hate to sail on this rotten tub.
No grog allowed and rotten grub.

8.: No Liverpool bread, nor rotten cracker hash,
no dandy funk, nor cold and sloppy hash.

9.: The old man shouts, the pumps stand by —
Oh, we can never suck her dry.

10.: Now I thought I hear the old man say:
Just one more pull and then belay.

Fade-out: It’s time for us to leave her,
it’s time for us to leave her,
for the voyage is done and the winds don’t blow,
and it’s time for us to leave her.

Explanatory liner notes by ANTI-:

This chantey traditionally allowed for the airing of grievances at the end of a voyage and was used at the capstan while warping her in, or in the final session at the pumps. Very obscene verses were sometimes sung.

Written by Wolf

1. September 2010 at 12:01 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #41

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Song: Jarvis Cocker: A Drop of Nelson’s Blood (7:13 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.

Artist’s website;
songs playlist.

Buy CD in Germany and elsewhere.

Images: Wang: the pretty creek killer, August 1, 2010.

Lyrics:

1.: A drop of Nelson’s blood wouldn’t do us any harm
A drop of Nelson’s blood wouldn’t do us any harm
A drop of Nelson’s blood wouldn’t do us any harm
And we’ll all hang on behind.

Chorus: And we’ll roll the old chariot along
Yeah, we’ll roll the golden chariots along
We’ll roll the old chariots along
And we’ll all hang on behind.

2.: A plate of Irish stew wouldn’t do us any harm
And we’ll all hang on behind.

3.: A night with some girls wouldn’t do us any harm
And we’ll all hang on behind.

Keep rolling (repeat until crescendo).

Explanatory liner notes by ANTI-:

Sometimes called Roll the Old Chariot, this chantey was originally based on a Salvation Army revival song. Nelson’s blood is British sailors’ slang for rum. Lord Nelson’s body was placed in a cask of rum (or brandy by some accounts) to preserve it for burial after he was killed at the Battle of Trafalgar. According to tradition, when the cask was opened, Nelson was there but the alcohol was gone.

Written by Wolf

16. August 2010 at 12:01 am

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Vergleichende Dramaturgie

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Update zu Miss You:

J. Michael Straczynski/Eddy Barrows: Grounded, Part One, in Superman #701 from July 14, 2010, via Kevin Church and Political Dissent, July 15th, 2010.

Jamiri, i.e. Jan-Michael Richter: Anja in: Carpe Noctem, 1994.

In meinem alten Unicum-Heft sagt der Kneipenschlurch noch “Schlampe”.

Written by Wolf

29. July 2010 at 4:57 pm

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #40

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Song: Jolie Holland: The Grey Funnel Line (4:53 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.

Artist’s website;
songs playlist.

Buy CD in Germany and elsewhere.

Image: Erin Audry: Somewhere, March 24, 2010.

Lyrics:

1.: Don’t mind the rain or the rolling sea
The weary nights never trouble me
But the hardest time on a sailor’s day
Is to watch the sun as it sinks away
Just one more day on the Grey Funnel Line.

2.: O, finest ship that sails the sea
Is still a prison for the likes of me
But if I had wings like Noah’s dove
I’ll fly up harbour to the one I love
Just one more day on the Grey Funnel Line.

3.: Now there was a time when I was free
Like a floating spar on the rollin’ sea
But now that spar has washed ashore
And it comes to rest at my real love’s door
Just one more day on the Grey Funnel Line.

4.: O, every time I gaze behind the screws
How I long to be in Saint Peter’s shoes
Then I’d walk on down that Silver Lane
And I take my real love in my arms again
Just one more day on the Grey Funnel Line.

5.: O Lord if only dreams were real
Then I’d put my hands on that wooden wheel
And with all my heart I’d turn her round
And I tell the boys that we’re homeward bound.

6.: So I’ll pass the time like some machine
Until the blue ocean turns to green
Then I’ll dance on down that walk ashore
And sail the Grey Funnel Line no more
I’ll sail the Grey Funnel Line no more.

Explanatory liner notes by ANTI-:

This song was written by Cyril Tawney (1930–2005) [Wikipedia; Official], one of Britain’s greatest songwriters and traditional folk singers. Cyril also served for over 12 years in the Royal Navy, and this song is based on those experiences. The Grey Funnel Line is a nickname for the modern Royal Navy.

Written by Wolf

11. July 2010 at 12:01 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #39

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Song: Sting: Shallow Brown (2:31 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.

Artist’s website;
songs playlist.

Buy CD in Germany and elsewhere.

Image: Erin Audry: Somewhere, March 24, 2010.

Lyrics:

1.: Fare thee well, me Juliana,
(Shallow, oh Shallow Brown).
Fare thee well, me Juliana,
(Shallow, oh Shallow Brown).

2.: And it’s shallow in the morning,
just as the day was dawning.

3.: Yes our packet leaves tomorrow,
and it fills my heart with sorrow.

4.: Oh me wife and baby grieve me,
it just breaks me heart to leave ye.

5. = 1.

The song in Wikipedia.

Explanatory liner notes by ANTI-:

The word shallow here is probably derived from challo, a West Indian word meaning half-caste. This beautiful sentimental song was first used for the pumps and later as a halyard chantey.

Written by Wolf

28. June 2010 at 12:01 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #38

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Song: Van Dyke Parks: Greenland Whale Fisheries (4:41 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.

Artist’s website;
songs playlist.

Buy CD in Germany and elsewhere.

Image: Anke Merzbach: [ the world revolving around your spinning head ], November 4, 2008.

Lyrics:
(Many thanks to Mermaids’ Retreat!)

1.: In eighteen hundred and forty-six,
T’was March of the eighteenth day,
We hoisted our colors to the top of the mast
And for Greenland bore away, brave boys,
And for Greenland bore away.

2.: The lookout in the crosstrees stood
With a spyglass in his hand:
“There’s a whale, there’s a whale,
A whalefish,” he cried
And she blows at every span.

3.: Now the boats were launched and the men aboard,
And the whale was full in view.
Resolved it was each seaman bold
To steer it where the whalefish blew.

[Solo]

4.: We stuck that whale and the line played out,
And the whale made a flounder with her tail.
The boat capsized and we lost a gallant crew,
And we never caught that whale.

5.: “To lose those men,” our captain said,
“It grieves my heart full sore,
But to lose the sale of a hundred barrel whale,
Well, it grieves me ten times more.”

6.: Now Greenland is a dreadful place,
A place that’s never green,
Where there’s ice and snow, and the whalefishes blow
And the daylight’s seldom seen.

The song in Wikipedia.

Explanatory liner notes by ANTI-:

An American whaling song sometimes used as a capstan chantey. This song vividly captures both the thrill and danger of whaling in the 19th century. In some versions the captain is more grieved at the loss of his men, but this version, where he’s more grieved by the loss of the whale, was perhaps more likely.

Written by Wolf

1. June 2010 at 12:01 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #37

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Song: Baby Gramps: Old Man of the Sea (5:18 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.

Artist’s website;
songs playlist.

Buy CD in Germany and elsewhere.

Rotschopf-Image: Connor Creagan, October 3, 2009.

Lyrics:

1.: At times I feel the shapeliest of mermaids
course through my veins,
but the feel of these shapely mermaids
of course is only in vain.

2.: I would let the seaweed splash
upon my eyelash.
I would let the seaweed splash, splash, splash
upon my eyelash.

3.: If I were the Old Man of the Sea,
I would bathe the lovely mermaids.
If I were the old man of the seawee-, wee-, seaweeds,
I’d bathe the lovely mermaids.

4.: Now I dreamt I saw an old mermaid snorkel
down dangle from the ships portal,
and when I tiptoed to peep in (in a bucket of absinthe),
saw she was soaking her fins.

5.: I would let Miss Octopus
brush and braid my bush.
I’d let miss Octo-, Miss Octopus
brush and braid my bush.

6.: If I were the Old Man of the Sea,
I would bathe the lovely mermaids.
If I were the Old Man of the Sea,
I’d bathe the lovely mermaids.

7.: At times I feel the shapeliest of mermaids
course through my veins,
but the feel of these shapely mermaids
of course is only in vain.

8.: I would let the seaweed splash
upon my eyelash.
I would let the seaweed splash, splash, splash
upon my eyelash.

9.: If I were the Old Man of the Sea
I would bathe the lovely mermaids.
If I were the old man of the seawee-, wee-, seaweeds,
I’d bathe the lovely mermaids.

Explanatory liner notes by ANTI-:

Sailors often attributed human qualities and consciousness to many aspects of their watery environs. Belief in mermaids, the Old Man of the Sea, malicious winds, and the like persist to this day.

Written by Wolf

11. May 2010 at 12:01 am

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Wief la Schohsoh

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Mise à jour pour Foutez la paix à François Schätzing:

Oschurdwüi: Schack Brell: Nöh möh kitte bah, 1959.

Purr la Coyote de Phrixus.

Nöh möh kitte bah, il foh ublijee,
Tu pöh sublijeh, kie songfüi descha,
Ublijeh lö tomm, deh malongtongdüs
Eh lö tomm perdü, a sawwoa kommoh,
Ublijeh sehs öhr, kie tüäh parfoa,
A kuh dö purqua, lö kör dö bonör.
Nöh möh kitte bah, nöh möh kitte bah.

Elizabeth Catherine, Imagination, June 5, 2009Moasch toffriräh deh perl dö plüi,
Wönüh dö bäih, u il nö plö bah.
Schö kröseräh la tär schüskaprä ma mohr
Pur kuwrir tong kohr, dohr äh dlümjähr
Schöfräh öng domäne, u lamuhr söra roa
U lamuhr söra loa, u tu söra rähn
Nöh möh kitte bah, nöh möh kitte bah.

Nöh möh kitte bah, schö töngviträh
Deh moh ängsongsee, kö tü komprongdra
Schtö parlrä, dö see amohngla
Ki ong wüh döh fwa, köhr sombrasee
Schtö rakongträ, listwoah dö sö rwa
Mohr dö nawoah bah, püh tö rakongtreh,
Nöh möh kitte bah, nöh möh kitte bah.

Onnawüh suwoh, röschajir lö föh
Döng angsjong wolkang, koh krojä tro wjö
Il e parätil deh terr brüleh
Donnong plü dö bleh, köng mejör avril
E koh wjä lö swah, pur köng sjell flombojeh
Lö rusch e lö nwah, nö sepuhstil bah,
Nöh möh kitte bah, nöh möh kitte bah.

Nöh möh kitte bah, schön wäh plü plöreh
Schön wäh plü parleh, schöm kaschrä lah
Atrögardeh, dongseh e surier
E a tekudeh, schongdeh e püi rier
Lässtmwa döwenier, lohmbrdtong ohmbrch
Lohmbrch dö ta mähng, lohmbrch dö tong schjäh
Nöh möh kitte bah, nöh möh kitte bah.

~~~\~~~~~~~/~~~

Prochainement et detaillé dans ce blogue: Charles Trenet: La mer, 1945!

Connaissez et achetez la chanson!

Image: Elizabeth Catherine: Imagination, Juin 5, 2009.

Written by Wolf

15. April 2010 at 7:12 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #36

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Song: Stan Ridgway: Hanging Johnny (3:28 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.

Artist’s website;
songs playlist.

Buy CD in Germany and elsewhere.

Images: Chih-Han Hsu and Victor Tango:
Your Cold Feet Only Stirred Up Dark Ripples,
Queensland, Australia, November 7, 2009.

Lyrics:

1.: They call me hanging Johnny,
hee yay-hay-i-o
I never hanged nobody
(and it’s) hang, boys, hang.

2.: First I hanged your mother,
Me sister and me brother.

3.: I’d hang to make things jolly,
I’d hang all wrong and folly.

Chorus.: A rope, a beam, a ladder,
I’ll hang ye all together
Well next I hanged me granny
I’d hang the wholly family.

4.: They call me hanging Johnny,
I never hanged nobody.

(Solo)

Bridge.: Come hang, come haul together,
Come hang for finer weather,
Hang on from the yardarm,
Hang the sea and buy a big farm.

5.: They call me hanging Johnny,
I never hung nobody.

6.: I’d hang the mates and skippers,
I’d hang ’em by their flippers.

7.: I’d hang the highway robber,
I’d hang the burglar jobber.

8.: I’d hang the noted liar,
I’d hang a bloated friar.

9.: They say I hung a copper,
I gave him the long dropper.

Explanatory liner notes by ANTI-:

A maneuver called swigging was sometimes used to give a last strong tightening pull on a halyard. This essentially involved one or more sailors reaching high and hanging on the line with their full weight-hence, the association with hanging at the halyards where this chantey was used.

Written by Wolf

1. April 2010 at 12:01 am

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Neue Legenden vom Heiligen Patrick

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Update zu A ship, gentlemen:

Es wird dem Menschen von Heimats wegen ein guter Engel beigegeben, der ihn, wann er ins Leben auszieht, unter der vertraulichen Gestalt eines Mitwandernden begleitet; wer nicht ahnt, was ihm Gutes dadurch widerfährt, der mag es fühlen, wenn er die Grenze des Vaterlandes überschreitet, wo ihn jener verläßt.

Jacob & Wilhelm Grimm: Deutsche Sagen, Vorrede zum ersten Band;
I.: Vom Wesen der Sage, Kassel, am 14. März 1816

Smoking Redhead ClubWie Sankt Patrick nach Irland zurückkommt

Die Zahl der Heiligen in Irrlandt ist Legion, o meine Brüder im Herzen, doch der größte unter ihnen war der heilige Patrick.

Als er, ein Einbürtiger von der Feindesinsel, dem verregneten Wales, von Seeräubern nach Ulster entführt wurde, lernte er trotz einem Leben in Sklaverey als Schafhirte die raue grüne Insel lieben.

Um ihn zu prüfen, verkündigte ein Engel ihm, ins französische Auxerre zu fliehen, wo er sich zum Priester ausbilden ließ.

Darnach war er alt und grau und zählte wohl schon siebenzig Jahr, als Gott sich abermals an ihn wandte, nach Irrlandt zurückzukehren.

Obschon er sich gut an die Schafe und das uisce beatha erinnerte, befand er sich zu alt.

Doch Gott sagte ihm, wenn er nicht folgte, so wolle er ihn mit Nachbarn geißeln, die ihn beständig ausschimpfen und mit ihrem Kehricht vor der Türschwelle und in seinen Ohren behelligen mochten.

Da konnte er ebensowohl wieder nach Irrlandt ziehen. So geschah es, und er tat noch viel Gutes.

Nach Lady Gregory
(15. März 1852–22. Mai 1932), 1926.

Alberto VargasWie Sankt Patrick einmal eine Ehe stiftete

Einmal kam ein armer Pächter zu Sankt Patrick, der sich vermählen wollte. “Vater”, sprach er, “ich bin nur ein armer Pächter vor dem Herrn, den zu verehren du uns gelehrt hast, doch ich will mich vermählen. Doch ich liebe nicht weniger als sieben Mädchen meines Dorfes. Nun sage mir, welche Magd ich freien soll.”

Sankt Patrick bedachte sich und strich seinen langen Bart. Als er sich fertig bedacht hatte, tat er den Mund auf, redete also und sprach: “Nimm die kleine dicke Rothaarige!”

Der arme Pächter hätte nun hingehen können und die kleine dicke Rothaarige freien, wie ihm der Heilige geheißen. Doch er bedachte sich eine sehr kurze Spanne, tat den Mund auf, redete also und sprach: “Woher, o Vater, weißt du denn, dass unter den sieben Mägden meines Dorfes eine kleine dicke Rothaarige dabei ist?”

Da redete der Heilige: “Ist das hier Irland oder nicht? Wo sieben Mädchen beisammen sind, wird doch wohl noch eine kleine dicke Rothaarige unter ihnen sein.”

Das war der arme Pächter zufrieden. Er dankte dem Heiligen, ging hin zu der kleinen dicken Rothaarigen und freite sie, um ein langes leben in Frieden und einem bescheidenen Wohlstand zu führen, sofern dies in Irrlandt möglich scheint. Patrick aber sah nach den anderen sechsen, allen zuvor jedoch nach der großen schlanken Rothaarigen, die vorzüglich kochen konnte.

Nach Flann O’Brien: An Cruiscín Lán.

Mateo Yorke, Warm Water, 11. September 2009Wie der Heilige Patrick einmal eine Hochzeit rettete

Eines Tages kam ein alter Pächter zum Heiligen Patrick und sprach: “Vater, die Not ist groß. Mein Ältester gedenkt sich zu vermählen. Gegen meine Schwiegertochter ist wenig einzuwenden, denn sie ist eine tüchtige kleine dicke Rothaarige, doch was soll ich tun, um das Hochzeitsmahl auszurichten? Ich habe nur einen Hahn und eine Henne, die ich schlachten kann. Schlachte ich den Hahn, grämt sich die Henne. Schlachte ich die Henne, grämt sich der Hahn. Was tun, was tun?”

“Wann ist die Hochzeit?” erkundigte sich der Heilige Patrick.

“In vier Wochen, o Vater!”

“Komm wieder in einer Woche, so soll dir Antwort zuteil werden.”

Nachdem diese Woche ins gesegnete grüne Land gezogen, sprach der alte Pächter wieder beim Heiligen Patrick vor.

“Vater!” sprach er, “die Not ist groß! Mein Ältester gedenkt sich schon in drei Wochen zu vermählen, und schlachte ich den Hahn, grämt sich die Henne. Schlachte ich die Henne, grämt sich der Hahn. Was tun, was tun?”

“Das weiß ich, mein Sohn. Komm wieder in einer Woche, so soll dir Antwort zuteil werden.”

Nachdem diese Woche ins gesegnete grüne Land gezogen, sprach der alte Pächter wieder beim Heiligen Patrick vor.

“Vater!” sprach er, “die Not ist groß! Mein Ältester gedenkt sich schon in zwei Wochen zu vermählen, und schlachte ich den Hahn, grämt sich die Henne. Schlachte ich die Henne, grämt sich der Hahn. Was tun, was tun?”

“Das weiß ich, mein Sohn. Komm wieder in einer Woche, so soll dir Antwort zuteil werden.”

Nachdem diese Woche ins gesegnete grüne Land gezogen, sprach der alte Pächter wieder beim Heiligen Patrick vor.

“Vater!” sprach er, “die Not ist groß! Mein Ältester gedenkt sich schon nächste Woche zu vermählen, und schlachte ich den Hahn, grämt sich die Henne. Schlachte ich die Henne, grämt sich der Hahn. Was tun, was tun?”

“Ich erkenne deine Not, mein Sohn”, gab der Heilige Patrick zur Antwort, und: “schlachte den Hahn.”

“Aber Vater!” entsetzte sich der alte Pächter, “so grämt sich die Henne!”

“Das weiß ich, mein Sohn”, sprach der Heilige Patrick in seiner grenzenlosen Weisheit, “soll sie sich grämen.”

~~~|~~~~~~~|~~~

Lesender Rotschopf

Bilder: Smoking Redhead Club; Alberto Vargas; Mateo Yorke: Warm Water, 11. September 2009; selber gemacht, 2006.

Written by Wolf

17. March 2010 at 12:01 am

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Das Lied vom blauen Korsaren

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calisaurus, 3. August 2009

Will ich ein Wirtshaus gahn,
will ein Schätzlein heben,
hat ein gülden Ringlein an,
ist es schon vergeben.

Will ich in dem Wirtshaus sitzen,
Rum trinken, rumgrölen, lachen,
lässt das Schätzchen mich abblitzen,
um mit andern Rum zu machen.

Wenn ich in mein Wirtshaus geh,
will ein bissel saufen,
bestellt Schätzchen Schießpulvertee,
muss sie dauernd laufen.

Will ich auf das Wirtshausklo,
will nicht alles blechen,
sauf aus, geh naus und tu nur so,
prell die ganze Zechen.

Yamanize, The split second of pure exhilaration, June 17, 2010

Rotschopfbilder: Calisaurus, 3. August 2009;
Yamanize: The split second of pure exhilaration, 17. Juni 2010.
Kneipenlieder: Marius Müller-Westernhagen: Hier in der Kneipe fühl ich mich frei, nur als Single, 1981;
Lisa Hannigan: I Don’t Know, aus Sea Sew (kaufen!), 2009.

Written by Wolf

2. March 2010 at 12:13 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #35

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Song: Ed Harcourt: Farewell Nancy (6:06 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.

Artist Edward Henry Richard Harcourt-Smith’s Myspace page;
songs playlist.

Buy CD in Germany and elsewhere.

Blonde Lara Images: De Koekkoek: Harmony and Lara, July 14, 2006.

Lyrics:

1. “Fare you well me lovely Nancy for it’s now I must leave you,
All along the Southern sea I am bound for to go.
Don’t let my long absence be no trouble to you,
For I shall return in the spring as you know.”

2. “Like some pretty little seaboy I’ll dress and go with you,
In the deepest of dangers I shall stand your friend.
In the cold stormy weather when the winds are a-blowing,
My dear I’ll be willing to wait for you then.”

3. “Well, your pretty little hands they can’t handle our tackle,
And dour dainty little feet to our topmast can’t go.
And the cold stormy weather love you can’t well endure,
I would have you ashore when the winds they do blow.

4. So fare you well me lovely Nancy for it’s now I must leave you,
All along the Southern sea I am bound for to go.
As you must be safe I’ll be loyal and constant
For I shall return in the spring as you know.”

Explanatory liner notes by ANTI-:

This ballad was published in Joyce’s Ancient Irish Music (1873). There are published versions of closely related songs going back to at least 1810. In some versions of the story Nancy does indeed dress in men’s clothing and follow William to sea. In a related song, Jack Monroe, Nancy’s sailor is wounded and she saves him.

Written by Wolf

8. February 2010 at 12:01 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #34

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Song: David Thomas: Drunken Sailor (3:44 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.

Official biography David Thomas;
songs playlist.

Buy CD in Germany and elsewhere.

Image: Joan Blondell via Tom Sutpen.

Lyrics:

1. What do we do with a drunken sailor,
early in the morning?

2. Put him in the longboat till he’s sober.

3. What shall we do with a drunken soldier?

There are many versions known. See Wikipedia and follow links.

Explanatory liner notes by ANTI-:

This stamp-and-go chantey is one of the best known and also quite old. A printed version from the 1830s differs little from the modern one.

Written by Wolf

1. January 2010 at 12:01 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #33

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Song: John C. Reilly: Fathom the Bowl (3:44 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.

Buy CD in Germany and elsewhere.

Songs playlist.

Image: Cashboxx: wash away what I’ve done, December 31, 2007.

Lyrics:

1.: Come all you bold heroes, give an ear to me song
And well sing in the praise of good brandy and rum
It’s a clear crystal fountain near Ireland doth roll
Give me the punch ladle, I’ll fathom the bowl.

Chorus: I’ll fathom the bowl, I’ll fathom the bowl,
Give me the punch ladle, I’ll fathom the bowl.

2.: From France we do get brandy, from Jamaica comes rum,
Sweet oranges and apples from Portugal come.
But stout and strong cider are Ireland’s control
Give me the punch ladle, I’ll fathom the bowl.

3.: Me wife she do disturb me when I’m laid at my ease
She does as she likes and she says as she please
Me wife, she’s the devil, she’s black as the coal
Give me the punch ladle, I’ll fathom the bowl.

4.: My father he do lie in the depths of the sea
With no stone at his head but what matters for he
It’s a clear crystal fountain, near Ireland doth roll
Give me the punch ladle, I’ll fathom the bowl.

5. = 1.

[Edit:]

MetaGrrrl varied one of the verses, explaining:

And I’m bemused by all the sodden innuendo being omitted in those notes over there. My jolly band of wenches was fond of this added verse:

My husband don’t disturb me when we’re laid at our ease,
for he does what I like & he does what doth please;
my husband’s a stallion, no limp-legged foal;
for he’s the punch ladle to fathom my bowl.

[/Edit]

Explanatory liner notes by ANTI-:

A classic drinking song from Colonial times. To fathom here means to test the depth. Punch was once synonymous with the modern mixed drink. Sailors used to view it as an absolute daily entitlement. The grog ration in Nelson’s time contained nearly 12 ounces of rum by modern measure, daily.

Wikipedia:

“Fathom the Bowl” (Roud 880) is an English Drinking song, probably dating from the nineteenth century. The ingredients of punch include expensive spirits, too expensive for ordinary people. This has led to the suggestion that the song would be sung by smugglers. This might place it in the late eighteenth century or early nineteenth century. It might also explain the dead man at the bottom of the sea. On the other hand it might a song sung by wealthy middle-class young gentlemen or military officers, which gradually made its way down the social ladder. The use of the word “fathom” is the lesser used verb form, to measure the depth of something. This would rarely be used by non-sailors, which may also be taken to imply something about the lyricist.

The fact that the early versions are almost identical to current versions implies that it has been valued for the simplicity of the words. It is also very compact in geographical spread. Almost all collected version are from the south of England, and none were collected outside England.

The song implies a camaraderie with all those who hear the song and is ideal for singing in a chorus. Appropriately, there is a beer made by the brewery called “West Berkshire” called “Fathom the Bowl”. The earliest printed broadside are Such (London, between 1863 and 1885), Fortey (London, between 1858 and 1885), Hedges (London) and Pitts (London). The song was published in 1891 in a songbook, “English Folk Songs” by William Alexander Barrett. It was collected by Baring-Gould, Cecil Sharp (1907) and George Gardiner (Hampshire 1906). There is almost no variation in the text. It is also known as “The Punch Ladle” or “Bowl Bowl”.

Written by Wolf

30. October 2009 at 12:01 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #32

with one comment

Song: Andrea Corr: Caroline and Her Young Sailor Bold (3:58 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.

Official website Andrea Corr;
songs playlist.

Buy CD in Germany and elsewhere.

Image: Kissing Sailor, Life Magazine, New York Times Square, August 14, 1945:
Old sailor bold Glenn Edward McDuffie has been found at last! — and immediately spoofed.

Lyrics:

1. There lived a rich nobleman’s daughter
Caroline is her name we are told.
One day from her drawing-room window
she admired a young sailor bold.

2. “Oh”, she cried, “I’m a nobleman’s daughter,
my income’s five thousand in gold.
I’ll forsake both my father and mother
and I’ll marry a young sailor bold.”

3. Says William, “Fair lady, remember
your parents you are bound to mind.
In sailors there are no dependence
for they leave their true lovers behind.”

4. And she says, “There’s no one could prevent me
one moment to alter my mind.
In the ships I’ll be off with my true love
and he never will leave me behind.”

5. Three years and a half on the ocean
and she always proved loyal and true,
her duty she did like a sailor
dressed up in her jacket of blue.

6. When at last they arrived back in England
straightaway to her father she went.
“Oh father, dear father, forgive me,
deprive me forever of gold.
Just grant me one favour I ask you
to marry a young sailor bold.”

7. Her father looked up on young William
in love and in sweet unity:
“And if I be spared ’til tomorrow,
it’s married this couple shall be.”

Explanatory liner notes by ANTI-:

A 19th century Irish folk ballad, probably first recorded by Joe Heaney in the early 1960s. This is the classic story of a young woman in love with a sailor who follows him to sea, dressed as a man. The unusual twist is that it all ends so happily.

Written by Wolf

27. August 2009 at 12:01 am

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Lieblingswitz

with 10 comments

Update zu The Poet, the Physician, the Farmer, the Scientist:

Der Bauer aus Simonshofen hat sich was gespart und will die Welt sehen. Und mal schauen, wie’s in diesem “Schanghai” zugeht, von dem er in seinen Piratengeschichten gelesen hat.

Wartet auf den Bus nach Lauf. Steigt ein:

“Grüß Gott, einmal nach Schanghai bitte.”

Sagt der Busfahrer: “Ja um Gottes willen, bis Schanghai hab ich nicht. Fahrst halt mit bis Lauf.”

Bauer fährt mit bis Lauf, geht zum Bahnhof: “Grüß Gott, einmal nach Schanghai bitte.”

“Ja um Gottes willen, bis Schanghai hab ich nicht. Bis Nürnberg kann ich Ihnen geben.”

Bauer fährt mit der S-Bahn nach Nürnberg. Geht an den Schalter: “Grüß Gott, einmal nach Schanghai bitte.”

“Ja um Gottes willen, bis Schanghai hab ich nicht. Bis Berlin kann ich Ihnen geben.”

Bauer fährt stundenlang bis nach Berlin. Geht an den Schalter: “Grüß Gott, einmal nach Schanghai bitte.”

“Ja um Gottes willen, bis Schanghai hab ich nicht. Bis Moskau kann ich Ihnen geben.”

Bauer fährt durch die Taiga bis Moskau. Geht an den Schalter: “Grüß Gott, einmal nach Schanghai bitte.”

“Ja um Gottes willen, bis Schanghai hab ich nicht. Bis Wladiwostok kann ich Ihnen geben.”

Bauer fährt mit der Transsibirischen bis Wladiwostok. Geht an den Schalter: “Grüß Gott, einmal nach Schanghai bitte.”

“Ja um Gottes willen, bis Schanghai hab ich nicht. Bis Harbin kann ich Ihnen geben.”

Bauer fährt bis Harbin an die chinesische Grenze. Geht an den Schalter: “Grüß Gott, einmal nach Schanghai bitte.”

“Ja um Gottes willen, bis Schanghai hab ich nicht. Bis Peking kann ich Ihnen geben.”

Bauer fährt durchs fremde China. Geht in Peking an den Schalter: “Grüß Gott, einmal nach Schanghai bitte.”

Kriegt seine Fahrkarte nach Schanghai, fährt hin, schaut sich Land und Leute an. Nach vierzehn Tagen will er wieder heim. Geht an den Schalter:

“Grüß Gott, einmal nach Lauf bitte.”

Lauf links del Pegnitz odel Lauf lechts del Pegnitz?”

Fahrplan Moskau--Wladiwostok

Reportage: Aufgeschnappt 1988 im Gasthof Pillhofer, Nürnberg, gleich neben dem Bahnhof.

Bild: Bolzi.

Written by Wolf

24. July 2009 at 5:39 pm

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Bilzbar

with 3 comments

Update zu Hervey Bay:

Beiträge zur Dokumentarischen Dialektlyrik.

A: Waddnä
mei Blogghiddn wenni erschd hob
af Nannduggedd oddä
in Nu Beddfodd ba di Seefoärä driim
oddä in dä Schdaabfalz hind
(zu meinä Schwesdä bauis ned naus
döi schbannäd mi blous dauänd
zum Erwän ei)
nou machi än Buff drinnäd aaf
mid Wassäbeddn
undärä roudn Ladern herass
di Bilzbar
zum schdeifm Benis hassz
un nou kennäs mi alle
am Oäsch leggng
un du wenzd äweng bläid laxd
sollmä di Erika glei ä Geld ferddimachng.

B: Des däzlld deä fei
innerä jedn Wäddschafd.

Saundregglöidlä: Fiddler’s Green (Germanisten in Erlangen Anfang-Mitte Neunziger, jahaa!):
The Mermaid, aus: King Shepherd, 1995. Scheißvideo, aber mit dem besseren Sound.

Written by Wolf

15. July 2009 at 7:23 am

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Mein harmlos Sonettlein von den Katzen und Walen

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Update zu Von zum Beispiel den Walfischen:

Katzen sollten ewig leben!
Es würde mehr von ihnen geben
und öffentlich mit aller Kraft
würde ihre Weltherrschaft.

Wale sollten ewig leben!,
vom Nordmeer in die Südsee streben,
im Golfstrom aneinanderpappen
und die Meere überschwappen.

Katzen sollten Wale mögen!
Und Wale Katzen! Denn dann pflögen
all die Pelzschwänze und Fluken
die es je gab, mit uns zu spuken.

Es wär, das Meer, so nett, so voll.
(Nein, es ist schon, wie es soll.)

Nicolas Maher, Singende Wale nerven, Moby Dick das Musical, Titanic April 2009

Bild: Nicolas Mahler in: Titanic, April 2009.

Written by Wolf

24. June 2009 at 7:02 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #31

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Song: Ricky Jay & Richard Greene: The Fiddler/Roll the Old Chariot (1:34 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.

Official websites Ricky Jay, Richard Greene; song playlist.

Buy CD in Germany and elsewhere.

Image: The Mother Teresa of New Orleans: Fiddle Girl.

Fiddle tune: Roll the Old Chariot. Lyrics of the story of the fiddler:

Why upon this lovely day
must that wretched fiddler play?
All the sky once stainless blue
every note he strikes untrue.

Summer deep, embowered in flowers
silent music, in the hours
in the east a feather moon
man that fiddler out of tune.

God’s hand never slipped a mar
at the making of a star.
There no truce excuse yet made
for the bungler at his prey.

Explanatory liner notes by ANTI-:

One of the realities of shipboard life is being cooped up in a small space with the same people day after day. This fiddler is playing Roll the Old Chariot. Perhaps he’s playing it over and over and over. Murders have been committed for less.

Explanation for fiddle tune Roll the Old Chariot according to Arrr!:

The story goes that after Lord Nelson fell in the Battle of Trafalgar he was sealed in a cask of rum to preserve his body and, hearing this, the crew decided to drink their fill.

Written by Wolf

18. June 2009 at 6:29 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #30

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Song: Martin Carthy & Family: Hog-Eye Man (2:45 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Official artist site; song playlist.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: Miss Marjorie Joesting: Rock On: 1926.
Marjorie, the future Mrs. Arthur Lange, was both Miss Washington, D.C., and a Miss America runner-up at Atlantic City in 1926.
National Photo Company Collection glass negative, August 2, 1926.

Lyrics:

1. Oh, hand me down my riding cane,
I’m off to meet my darlin’ Jane.

Chorus: And a hog-eye!
Railroad navvy with his hog-eye,
Steady on a jig with a hog-eye-o,
She wants the hog-eye man!

2. Oh, the hog-eye man is the man for me,
Sailin’ down from o’er the sea. — Chorus.

3. Oh, he came to the shack where Sally did dwell,
He knocked on the door, he rung a bell. — Chorus.

4. Oh, who’s been here since I been gone,
Railroad navvy with his sea boots on. — Chorus.

5. If I catch him here with Sally once more,
I’ll sling me hook, go to sea once more. — Chorus.

6. Oh, Sally’s in the garden sifting sand,
Her hog-eye man sittin’ hand in hand. — Chorus.

7. Oh, Sally’s in the garden, punchin’ dough,
The cheeks of her arse go chuff, chuff, chuff! — Chorus.

8. Oh, I won’t wear a hog-eye, damned if I do,
Got jiggers in his feet and he can’t wear shoes. — Chorus.

9. Oh, the hog-eye man is the man for me,
He is blind and he cannot see. — Chorus.

10. Oh, a hog-eye ship and a hog-eye crew,
A hog-eye mate and a skipper too. — Chorus.

Explanatory liner notes by ANTI-:

A hog-eye was apparently a type of barge used in the canals and rivers of America from the 1850’s onward. Thus, “hog-eye man” was used in derogation by the deep water sailors who used this chantey at the capstan. Many of the original verses to this chantey were far too obscene to have ever found their way into print.

Written by Wolf

1. June 2009 at 12:01 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #29

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Song: Akron/Family: One Spring Morning (5:25 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Official band site; song playlist.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: Playboy via Never Sea Land.

Lyrics:

It was one morning in the spring
I went on board to serve the king,
I left my dearest dear behind,
Who often times told me her heart was mine.

When I came back to her father’s hall
Inquiring for my jewel
Her cruel father this reply
Her momma says if you deny

Oh she has married another man
A richer man for all his life
A richer man for all his life
And he has made her his lawful wife

Oh God curse gold and silver too
And all false women who won’t prove true
For some will take and then will break
All for the sake of richery

Oh stop young man don’t talk too fast
The fault is great but none of mine
The fault is great but none of mine
Don’t speak so hard of the female kind

If I had gold you might have part
As I have none you’ve gained my heart
You’ve gained it all with a free good will
So keep my vows and hold them still

Since hard fortune around me frowns
I’ll sail this ocean round and round
I’ll sail this ocean until I die
I’ll quit my ways on the mountain high

Explanatory liner notes by ANTI-:

Whenever sailors go to sea, they risk the loss of everything left behind. Those left onshore wait with the uncertainty of when or whether the sailor will return. Sometimes, as in this British Isles ballad, they don’t wait.

Internal news: Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #9, the Spanish Ladies song by Bill Frisell, has been equipped with a censored image as well to become G-rated in Youtube’s eyes. Shame over William-Adolphe Bouguereau, 1885.

Written by Wolf

26. May 2009 at 12:01 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #28

with 5 comments

Song: Bryan Ferry & Antony,
which is Antony Hegarty from Antony and the Johnsons;
featuring Kate St John on oboe:
Lowlands Low (2:36 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Images: Alkalinemouse: just hanging around, April 6, 2009;
Uncle Kuntz: ^uk^ LOST takes another twist, May 4, 2009.

Lyrics:

Our packet is the island lass,
Low lands lowlands lowlands low.
There’s a laddie howlin’ at the main topmast,
Low lands lowlands lowlands low.

The old man hails from Barbados.
He’s got the name of Hammer Toes.
He gives is us bread as hard as brass.
Our junk’s as salt as Balaam’s arse.

(Solo)

The monkey’s rigged in a soldier’s clothes.
Now, where he got ’em from, no one knows.
We’ll haul ’em high and let ’em dry.
We’ll trice ’em up into the sky.
It’s up aloft that yard must go.
Up aloft from down below.

(Solo)

Lowlands, me boys, and up she goes.
Get changed, me boys, to your shore-going clothes.

Explanatory liner notes by ANTI-:

This is a classic halyard chantey once popular in the West Indies. Many of the verses are direct references to getting the sails aloft. The lowlands was originally a reference to the Netherlands.

And Hulton “Ranzo” Clint adds:

This is a direct copy/cover of the recording by Ian Campbell, not the of “tradition” generally. Basically, Stan Hugill learned it from a chanteyman named “Tobago Smith,” and he printed it in his 1961 book. Campbell, presumably, read it in that book and made the recording. [He changed the objectionable word “nigger” to “laddie.” However, this was a song sung by Black sailors, who used that word in those days. By use of the word “laddie,” I think it perpetuates the misconception that chanteys were the domain chiefly of English/Irish/Scottish.] There is little or no other documentation of the chantey outside of Hugill’s text, so it is really stretching that ANTI calls it “a classic halyard chantey.” Also, “lowlands” in this obviously has nothing to do with the Netherlands! Their liner notes are a bit sketchy…

Written by Wolf

12. May 2009 at 12:01 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #27

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Song: Nick Cave: Pinery Boy (3:15 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: Patrick Fraser: Ghostparties, April 2, 2009.

Lyrics:

“O father, o father, build me a boat,
Then down the Wisconsin I may float,
And every raft that I pass by
There I will inquire for my sweet Pinery Boy.”

As she was rowing down the stream
She saw three rafts all in a string.
And she hailed the pilot as they passed by
And there she did inquire for her sweet Pinery Boy.

“O pilot, o pilot, tell me true,
Is my sweet Willie among your crew?
Oh, tell me quick and give me joy,
For none other will I have but my sweet Pinery Boy.

Oh, auburn was the color of his hair,
His eyes were blue and his cheeks were fair.
And his lips were of a ruby fine;
Ten thousand times they’ve met with mine.”

“O dear dear lady, he is not here.
He has drownded in the dells I fear.
‘Twas at Lone Rock as we passed by,
Oh, there is where we left your sweet Pinery Boy.”

She wrung her hands and tore her hair,
Just like a lady in great despair,
She rowed her boat against Lone Rock
For a Pinery Boy her heart was broke.

Explanatory liner notes by ANTI-:

An early American folk ballad which tells of a young woman’s desperate search for her timber raftsman lover on the Wisconsin river. She takes to a raft herself to find him, but alas, he has drowned. This is the American version of an older British song, A Sailor’s Life [known by Fairport Convention].

Written by Wolf

1. May 2009 at 12:01 am

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Von zum Beispiel den Walfischen

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600. Beitrag

Update zu Reality continues to ruin my life:

Ich will kein Käfer sein.

Im Schatten der Ärzte, 1985.

Katzen können sich mit jeder ihrer vier Pfoten an jeder gedachten Stelle ihres Körpers kratzen. Was sie, Säugetiere hin oder her, deutlich von zum Beispiel den Walfischen unterscheidet: gar keine Pfoten, viel zu weitläufiger Körper. So ein Walfisch möchte ich nicht sein, wenn ich etwa mit einer Qualle zusammengeriete.

Was können Walfische überhaupt? Singen? Na gut, immerhin besser als mein Wellensittich, Gott hab ihn selig.

Aber lange nicht so gut wie die Katze, zumal wie der Kater in männlicher Laune.

Was den Walfisch allerdings sehr eng mit meinem Wellensittich verbindet: Beide können nicht geradeaus gucken. Beider Augen sind nämlich denkbar unzweckmäßig links und rechts an den Köpfen angebracht.

Was mein Wellensittich zum Ausgleich wiederum besser kann als der Walfisch: den Kopf drehen, um eben doch geradeaus zu gucken.

Ferner kann die Katze sich vom Wellensittich ernähren. Umgekehrt der Wellensittich nicht von der Katze. Und auch der Walfisch hätte viel zuviel zu würgen, wenn er sich an Miez und Pieps vergreifen wollte. Bleibe er bei seinem Krill und verständige sich klagend mit seinesgleichen.

Am Walfisch vergreift die Katze sich nicht. So gerne sie Fisch zu sich nimmt, hat auch sie schon den Spruch gehört, dass ein Walfisch eigentlich kein Fisch sei; sicher weiß sie auch darum, dass die Erdbeere der Gurke näher steht als, sagen wir, der Brombeere. Sieht man ja an der Schwanzflosse.

Wo der Walfisch haust, ist es der Katze zu nass. Auch der Wellensittich schüttelt schon beim Gedanken an Walfischs feuchtes Domizil angewidert sein Gefieder. Und das bei dem Namen.

Der Walfisch kein Fisch, der Wellensittich wasserscheu. Nur eine Katze ist immer eine Katze. Vier zu null für die Katze.

~~~|~~~~~~~|~~~

Und weil gerade noch 2:34 Minuten Zeit ist: Redheaded Woman!

Spaß bei der Arbeit: Deke Dickerson and the EccoFonics: Redheaded Woman,
WRFG FM 89.3 studios in Atlanta, Georgia, Sagebrush Boogie show, 10. Februar 2000.

Written by Wolf

24. April 2009 at 2:47 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #26

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Song: White Magic: Long Time Ago (2:35 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: Suicide Girls on Myspace.

Lyrics:

A long time was a very good time,
Long time ago.
A long time was a very long time,
Long time ago.

Around Cape Horn we got to go,
Around Cape Horn to Calleao.

You give me the girl and you take me away,
A long long time in the hull below.

Around Cape Horn with frozen sails,
Around Cape Horn to fish for whales.

I wish to God I’d never been born,
A long long time in the hull below.

Around Cape Horn where wild winds blow,
Around Cape Horn through sleet and snow.

A long long time in the hull below,
A long long time in the hull below.

Explanatory liner notes by ANTI-:

By the 1890s this is said to have been the most popular halyard chantey of all. Probably African-American in origin, there are versions in German and Norwegian.

Written by Wolf

21. April 2009 at 1:12 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #25

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Song: Loudon Wainwright III
(yes, that’s right — that one who appeared in several episodes of M*A*S*H):
Good Ship Venus (3:15 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: Ms. Camille on Driftwood: MPL Studios.

Lyrics:

On the good ship Venus
by Christ you should have seen us
the figurehead
was a whore in bed
sucking a dead man’s penis.

The captain’s name was Lugger
by Christ he was a bugger
he wasn’t fit
to shovel shit
from one ship to another.

And the second mate was Andy
by Christ he had a dandy
till they crushed his cock
on a jagged rock
for cumming in the brandy.

The third mate’s name was Morgan
by God he was a gorgon
from half past eight
he played till late
upon the captain’s organ.

The captain’s wife was Mabel
and by God was she able
to give the crew
their daily screw
upon the galley table.

The captain’s daughter Charlotte
was born and bred a harlot
Her thighs at night
were lily white
by morning they were scarlet.

The cabin boy was Kipper
by Christ he was a nipper
he stuffed his ass
with broken glass
and circumcised the skipper.

The captain’s lovely daughter
liked swimming in the water.
Delighted squeals
came when some eels
found her sexual quarters.

The cook his name was Freeman
and he was a dirty demon
and he fed the crew
on menstrual stew
and hymens fried in semen.

And the ship’s dog was called Rover
and we turned the poor thing over
and ground and ground
that faithful hound
from Teneriff to Dover.

When we reached our station
through skilful navigation
the ship got sunk
in a wave of spunk
from too much fornication.

On the good ship Venus
by Christ you should have seen us
the figurehead
was a whore in bed
sucking a dead man’s penis.

Explanatory liner notes by ANTI-:

Among the filthiest series of limericks ever collected and written down, this gem was first put to paper by Christopher Logue in Count Palmiro Vicarion‘s Book of Bawdy Ballads [available in Amazon.com and in Germany], courageously published by the notorious Olympia Press (Maurice Girodias) in 1956. Maurice was a much persecuted man. He also published Lolita and Lady Chatterley’s Lover. Old time sailors would surely have been proud.

Wikipedia (stub, to date of January 18, 2009):

Good Ship Venus, also known as Friggin’ in the Riggin, is a bawdy drinking song devised to shock with ever increasingly lewd and debauched sexual descriptions of the eponymous ship’s loose moralled crew. The tune usually used (especially for the chorus) is “In and Out the Windows”. The lyrics, as with all folksongs, show variations — sometimes vast changes from performance to performance and from singer to singer. […]

The usual rhyming structure for this song is the limerick AABBA structure. The sexual lexis used throughout the poem is limited in its depravity only by the respective singer’s gratuitous imagination.

British punk band The Sex Pistols recorded a version which appears on their Great Rock ‘n’ Roll Swindle album. The American Thrash metal band Anthrax covered the Sex Pistols’ version. […]

Whenever a ship was required in The Goon Show, it was often named the “Good Ship Venus” or “HMS Venus”, one of several references to dirty jokes the Goons managed to get past the 1950s BBC censors. […]

Shout-out: Exactly these recent days, Mr. Hulton Clint published another shanty for adult listeners — and singers: Seraphina from Salty Dog’s Uncensored Sailor Songs. Listen if you can.

Written by Wolf

12. April 2009 at 12:01 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #24

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Song: Jack Shit: Boney (1:55 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Images: A fine selection of multi-originated pictures on the topic Walk Like a Pirate.

Lyrics:

Boney was a warrior
A warrior a terrier
Boney beat the Prussians
The Austrians, the Russians

Boney went to school in France
He learned to make the Russians dance
Boney marched to Moscow
Across the Alps through ice and snow

Boney was a Frenchy man
But Boney had to turn again
So he retreated back again
Moscow was in ruins then

He beat the Prussians squarely
He whacked the English nearly
He licked them in Trafalgar’s Bay
Carried his main topm’st away

Boney went a-cruising
Aboard the Billy Ruffian
Boney went to Saint Helen’s
He never came back again

They sent him into exile
He died on Saint Helena’s Isle
Boney broke his heart and died
In Corsica he wished he stayed

Boney was a warrior
A warrior a terrier
Boney was a warrior
A warrior a terrier

Explanatory liner notes by ANTI-:

Boney is, of course, Napoleon Bonaparte, whose exploits are recounted in much abbreviated, but fairly accurate fashion in this halyard or fore-sheet chantey. The chantey probably originated from a street ballad of the times.

Written by Wolf

2. April 2009 at 1:42 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #23

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Song: Mary Margaret O’Hara: The Cry of Man (3:06 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: Marilyn Monroe et al. for Creme Nivea Moisturizer
via Never Sea Land, October 5, 2007.

David Coulter on the musical saw.

Lyrics:

1. There is a crying in my heart
That never will be still,
Like the voice of a lonely bird
Behind a starry hill.

2. There is a crying in my heart
For what I may not know,
Infinite crying of desire
Because my feet are slow.

3. My feet are slow, my eyes are blind,
My hands are weak to hold.
It is the universe I seek
All life I would enfold.

4. = 1.

Explanatory liner notes by ANTI-:

Here is a musical setting of a poem by Harry Kemp (1883–1960). Kemp was famous (or infamous) as a bohemian and boxcar poet. He lived much of his life in Greenwich Village. He also lived in shacks, rode freight cars, and as a young man, ran away to sea.

The views spread in the video and below feature Marilyn Monroe, who committed to Bert Stern in 1962 that she got her proverbial beauty from Nivea Skin Moisturizing Lotion. Video: 1950s advertising illustration; curiosidades image: utilizando a loção Nivea, probably for The Seven Year Itch, already in 1955.

Marilyn par sempre, curiosidades, using Nivea Skin Moisturizing Lotion
My feet are slow, my eyes are blind.

Written by Wolf

27. March 2009 at 12:01 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #22

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Song: Richard Greene & Jack Shit: Shenandoah (instrumental, 2:58 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: Ruth’s own favourite body part, summer 2008.

Explanatory liner notes by ANTI-:

This beautiful American song was originally used by river boatmen and voyageurs on the Ohio and Missouri rivers. It became a popular capstan chantey among deep water sailors. Shenandoah is said to have been a chief of the Oneida tribe.

Shenandoah River joins the Potomac River at Harpers Ferry, West Virginia, where abolitionist John Brown and 21 men started their Raid on Harpers Ferry, attacking the Federal armory from October 16 to 18th 1859 to initiate a slave rebellion — whilst Shenandoah Valley would be the site of battles from 1862 to 1864 in the Civil War arising from incidents like that — including Kernstown, First and Second Battle of Winchester, Cross Keys, Opequon Creek, Fisher’s Hill, and Cedar Creek.

Herman Melville was aware of John Brown’s hanging, though, of course, not of all the blood yet to be spilt, when in 1859 he wrote his early Battle-Piece:

The Portent

Hanging from the beam,
     Slowly swaying (such the law),
Gaunt the shadow on your green,
     Shenandoah!
The cut is on the crown
(Lo, John Brown),
And the stabs shall heal no more.

Hidden in the cap
     Is the anguish none can draw;
So your future veils its face,
     Shenandoah!
But the streaming beard is shown
(Weird John Brown),
The meteor of the war.

Written by Wolf

9. March 2009 at 2:41 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #21

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Song: Lucinda Williams: Bonnie Portmore (3:36 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: MyFlyAway: Moving, August 20, 2008.

Lyrics:

O Bonny Portmore, you shine where you stand,
And the more I think on you, the more I think long.
If I had you now as I had once before,
All the lords in old England would not purchase Portmore.

O Bonny Portmore, I am sorry to see
Such a woeful destruction of your ornament tree,
For it stood on your shore for many’s the long day
Till the long boats of Antrim came to float it away.

All the birds in the forest they bitterly weep,
Saying “where will we shelter or where will we sleep?”
For the Oak and the Ash they are all cutten down,
And the walls of Bonny Portmore are all down to the ground.

O Bonny Portmore, you shine where you stand,
And the more I think on you the more I think long.
If I had you now as I had once before,
All the lords in old England would not purchase Portmore.

Explanatory liner notes by ANTI-, based on the Wikipedia article:

This Celtic song mourns the destruction of the hardwood forests of Ireland, primarily for English military and shipbuilding purposes. The Great Oak of Portmore stood near Portmore castle on the shores of Lough Beg.

Written by Wolf

3. March 2009 at 2:58 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #20

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Song: Bono: A Dying Sailor to His Shipmates (4:45 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: Eleanor Hardwick: shipwrecks, voyage and nautical daydreams, September 22, 2008.

Lyrics:

Oh wrap me in my country’s flag
and lay me in the cold blue sea.
Let the roaring of the waves
my solemn requiem be,
And I shall sleep a pleasant sleep,
while storms above their vigils keep.

My Captain brave shall read for me
the service of the silent dead,
and yay shall lower me in the waves,
when all the prayers are said.
And I will find my long, long home,
among the billows and the foam.

Farewell my friends for many a league,
we’ve sailed together on the deep.
Come let us shake our hands,
I’ll sail no more, but shipmates wear for weep.

I’m bound above, my course is run,
I near the port, my voyage is done.

Explanatory liner notes by ANTI-:

A haunting ballad of the 19th century whaling ships. As well as being musical, sailors often displayed great poetic ability, as in the lyrics of this powerful song.

Written by Wolf

25. February 2009 at 12:18 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #19

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Song: Bob Neuwirth: Haul on the Bowline (1:30 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: Jay French Studios: The Mythic Beauties series, 2005.

Lyrics:

1. Haul on the bowline, homeward we are going.
Haul on the bowlin’, the bowlin’ haul!

2. Haul on the bowline, before she starts a-rolling.

3. Haul on the bowline, the Captain is a-growling.

4. Haul on the bowline, so early in the morning.

5. Haul on the bowline, to Bristol we are going.

6. Haul on the bowline, Kitty is my darling.

7. Haul on the bowline, Kitty comes from Liverpool.

8. Haul on the bowline, It’s far cry to pay day.

Explanatory liner notes by ANTI-:

This may be one of the oldest chanteys known. The bowline was an important rope in sailing vessels dating back to the middle ages. After the 1500s, with the advent of stays’ls, the bowline diminished in importance and this chantey was used at tacks and sheets.

Plus: Extended bonus track by Hulton Clint, cutting himself off in alternate lyrics and three voices at his kitchen table, and explaining in 5:33 minutes:

A triple mega-dose of HultonClint!

One of the most widely recorded/notated chanteys, probably due to its simplicity and transparency, “Haul on the Bowline” is also conjectured to be one of the oldest known. The so-called “bowline” that it mentions has not been used “for any rope on which a shanty would be sung” (Doerflinger 1951) since at least the early 17th century. However, what was called the bowline then was equivalent to what was later called the foresheet; hence, this is a foresheet chantey. It entails just one, hard pull at the end of every refrain.

Hugill’s tune has a bit that differs from all other common versions (the low note is on the root, not the third).

I have taken some verses from Harlow’s published version as well, and of course added my own about favorite topics like Fujian Oolong and winter drawers.

Perhaps due to its supposed age, this was one of the chanteys used in the 18th century-set first part of the 1977 TV drama “Roots.”

Also found in:
LA Smith 1888, Doerflinger 1951.

See the whole “Shanties from the Seven Seas” project.

Written by Wolf

16. February 2009 at 12:01 am

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(Versteht jemand den Text?)

with 4 comments

Update zu Before Sunrise:

Wie ich das überblicke, ist annähernd die gesamte P.E.Q.U.O.D. Fan von den Muffs geworden, hähä. Die raubauzige Sängerin Kim Shattuck war 1983 bis 1991 bei The Pandoras und ist seit 2001 bei The Beards. Wie schön, dass die alle ähnlich klingen; diese happy music macht nämlich einen unbändigen Spaß und geht mit den ganzen Vorgänger-, Nachfolge- und Nebenprojekten nicht so schnell aus.

Zum Valentinstag schenk ich uns ein Beards-Lied, das ausnahmsweise nicht ganz so wüst rumschrottet, sich darum für diesen Samstag besonders zum Hineinkuscheln eignet und mit einem richtigen durchkonzipierten und ausgefeilten Video belegt wurde: My Pillow. Der Bob-Dylan-Pfotzenhobel, stilecht mit Ständer, macht’s.

Das ist aus der Funtown von 2007, die Ken Blackmore ausprobiert hat: “Oh, and if you play it on your PC, each track is a homemade video — how cool is that?”

Wenn mich jemand sucht: Ich bin Beards- und Pandoras-Lieder saugen. Es ist eine Lust, im 21. Jahrhundert zu leben.

Ach ja: Noch bis 1. März: Februargewinnspiel!

Written by Wolf

14. February 2009 at 12:01 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #18

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Song: Martin Carthy: The Mermaid (2:23 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: Rudi Hurzlmeier: Mädchen am Meer (Girl at the Sea), Inkognito Satire-Karten, 2008.

Lyrics:

As we lay musing on our bed,
So early morn at ease,
We thought upon those lodging beds
Poor sailors have at sea.
Though last Easter day in the morning fair,
We was not far from land,
We spied a mermaid sitting on a rock
With a comb and a glass in her hand, in her hand,
With a comb and a glass in her hand.

And first come the bosun of our ship
With courage, stout and bold:
“Stand fast, stand fast, brave lively lads,
Stand fast, brave hearts of gold.
For our gallant ship, she’s gone to wreck,
She was so lately trimmed,
The raging seas have sprung her good,
And the salt seas all run in, run in,
And the salt seas all run in.”

And up then spoke our cabin boy,
Oh, a well spoke boy was he:
“I’m sorry for my mother dear,
I’m lost in the salt, salt sea.
For last night, last night, the moon shone bright,
And you know that she had sons five,
Tonight she may look in the salt, salt waves
And find but one alive, alive,
And find but one alive.”

For boats, for boats, you fair Plymouth girls,
Don’t you hear how the trumpet sound?
For the want of a boat our good ship is lost
And the most of the young men drowned, oh drowned,
And the most of the young men drowned.

As rendered in Ralph Vaughan Williams and A.L. Lloyd:
The Penguin Book of English Folk Songs, 1959.

Explanatory liner notes by ANTI-:

A traditional ballad that illustrates the deeply superstitious nature of sailors. In the old days, the sighting of a mermaid could foretell certain doom for the ship.

Written by Wolf

9. February 2009 at 1:21 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #17

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Song: Eliza Carthy: Rolling Sea (4:49 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Cover Art: Diane Webber (July 27, 1932—August 19, 2008, Playboy Centerfold for Miss May 1955),
Cover Mermaid. A Magazine for Adults! Collector’s Edition, 1958.

Lyrics:

1. Don’t you see the ships a-coming?
Don’t you see them in full sail?
Don’t you see the ships a-coming
With the prizes at the tail?

Chorus:
Oh my little rolling sailor,
Oh my little rolling he;
How I love my rolling sailor,
When he’s on a rolling sea;
When he’s on a rolling, rolling,
When he’s on a rolling sea.

2. Sailors they get all the money,
Soldiers they get none but brass.
How I love my rolling sailor,
Soldiers they can kiss my …

3. How can I be blithe and merry
With my true love far from me?
All this pretty little sailors,
They’ve been pressed and tanged to sea.

4. How I wish the press were over
And the wars were at an end.
Then every sailor laddie
Would be happy with his friend.

5. When the wars they are all over
Peace and plenty come again;
Everybody sailor laddie
Will come sailing on the main.

6. Oh, the wars will soon be over
And the sailors once come home;
Every lass will get a lad,
She won’t have to sleep alone.

Explanatory liner notes by ANTI-:

This song is from the perspective of a woman ashore, waiting for her sailor (or any sailor) to return home (with prize money). The lyrics are from the Napoleonic period. Some verses are the voice of a wife or sweetheart. The verse that compares sailors and soldiers is a well-known whore’s ditty of the time.

Written by Wolf

1. February 2009 at 12:01 am

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Before Sunrise

with 4 comments

Das sind die schönsten Kneipen heute: in denen man noch — oder muss es heißen: wieder? — rauchen darf. Und die bis 5 Uhr in der Frühe geöffnet haben. Die von einer einzigen Bedienung geschmissen werden — das ist kein Job für eine demotiverte Ein-Euro-Kraft, sondern für eine Fee. Und in denen du nach zehn Jahren wieder eingelassen wirst, als ob du nie draußen gewesen wärst, wo dich noch der größte Teil der Gästeschar kennt und sich einer nach dem anderen um ein paar Minuten Audienz zu dir gesellt an das heute noch durchgebumstere Kneipensofa — denn es gibt eins, das seit damals nur auf dich gewartet hat — in denen noch die selbe Fee wie damals regiert, und sie sich sogar dich als letzten Gast zum Hinauskassieren aufhebt. Solche muss man erst mal finden. Am besten benutzt du die aus deiner Jugendprovinz weiter, wenn du sie nach zehn Jahren besuchst.

“So, jetzt komm ich zu dir.”

Sabina mit a lässt sich neben mich aufs Sofa plumpsen und rummelt sich zurecht. Befreites Ächzen.

“Bild dir bloß nix ein”, sagt sie, “ich komm bloß nicht mit dem Block an deinen Platz. Kannst du vielleicht bitte mal deine ambulante Dichterstube aufräumen? Danke.”

“Für dich immer. Sogar in diesem Ton.”

“Welchem Ton schon wieder? Ich sag sogar noch bitte, von welcher Fachkraft hast du das früh um viertel sechse zuletzt gehört?”

“Du hast immer noch dein Kommando-Bitte-Danke drauf wie vor zehn Jahren.”

“Tägliches Training, mein Bester. Was machst du überhaupt inzwischen so?”

“Das willst du früh um viertel sechse wissen?”

“Als Schnelldurchlauf bitte. Du hast die ganze Nacht lang nichts anderes erzählt.”

“Nichts, wonach mich die Leute nicht ausgequetscht hätten.”

“Böse, böse heimatliche Inquisition.”

“Ich nenne es Audienz. Bei meinen Eltern war ich nicht.”

“Die leben noch?”

“Wollen wir es ihnen wünschen.”

“Der verlorene Sohn hat wenigstens bei seinen Eltern vorgesprochen, als er nach zehn Jahren mal daheim vorbeigeschaut hat.”

“Warum heißt er dann immer noch verlorener Sohn?”

“Aus dem gleichen Grund, warum du immer noch als einziger Sabina mit a zu mir sagen darfst.”

“Aha — das hast du gehört?”

“Hör ich irgendwas nicht?”

“Bestellungen nach Hühnersuppe?”

“Die ist so ein Aufwand…”

“Du heißt doch noch so — oder hast du geheiratet?”

“Hab ich. Aber schon wieder geschieden.”

“Wer war denn der temporär Glückliche?”

“Den kennst du nicht.”

“Heißt der jetzt auch Sabina mit a?”

“Nö, hat seinen Mädchennamen wieder.”

“Der vor…” — ich rechne mit allen zwanzig Fingern — “zwölf Jahren da drüben auf den Tisch gereihert hat…?”

“Ja, mein Gott, und den ich dafür nicht rausgeschmissen hab, sondern ihm den Platz freigewischt, Mut zugesprochen und einen Kaffee aufs Haus gemacht hab.”

“Mit Amaretto!”

“Nur kein Neid.”

“Sowas heiratet man doch nicht.”

“Hab ich nach zwei Jahren auch eingesehen.”

“Zwei Jahren gleich?”

“Ach, Akademikerehen…”

“Mich wolltest du ja nicht.”

“Hast du vielleicht gefragt?”

“Mit jedem Wort.”

“Die waren alle so verwaschen.”

“Auf Wasserschlucker gehst du doch erst recht nicht.”

“Und du so?”

“Danke der Nachfrage. Als ob du nicht die ganze Nacht meine Lebensgeschichte ein paarmal zusammengelauscht hättest.”

“In allen Versionen.”

“In allen freigegebenen.”

“Die sind frustrierend genug.”

“Was fragst du dann?”

“Servicetraining, das sagt man halt so.”

“Du hast eine Ausbildung für diesen… für diese Parodie auf einen… also für das, was du seit zehn Jahren…”

“Sag jetzt nicht Falsches.”

“Also gut: für das, was du seit fünfzehn Jahren machst.”

“Sechzehn.”

“Entschuldige.”

“Gern geschehen. Du hast doch auch keine Schreibausbildung.”

“Du meinst, außer der Zeit in der Werbeagentur?”

“Ey, voll das Praktikum, Alder ey.”

“Und als Freelancer übernommen worden!”

“Fast so gut wie Festanstellung.”

“Nur effizienter.”

“Nicht zu vergessen deine selbstständige Zeit.”

“Und studiert.”

“Germanistik, hm? Weil kein Numerus Claudius drauf war.”

“Ich würd’s wieder tun.”

“Um unfallfrei ein Buch lesen zu können.”

“Und auf euren mickrigen Tischen jederzeit ein Büro zu eröffnen.”

“Das war ja leicht. Jetzt zeig mal, wie schnell du’s auflösen kannst.”

“Ein Löffelstiel. Es ist weniger geworden seit Eröffnung. Irgendwer hat mir einen Druckbleistift gestrapst.”

“Au weh. So einen für acht Mark?”

“Stärke HB, 0,7.”

“Die besten.”

“Deine Empfehlung vor zehn Jahren.”

“Zwölf.”

“Beherzige ich bis heute.”

“Du bist so gut.”

“Und du rechnest auch immer noch in Mark.”

“Fühlbare Währung.”

“Es ist immer genau ein Buch, das nicht mehr zurück in den Rucksack passt.”

“Hey, der ist gut, den nehmen wir nächstes Jahr für den Februar.”

“Reicht der Platz jetzt für deinen raumgreifenden Rechnungsblock, du Servicekraft?”

“Früher hast du mich eine Fee genannt.”

“Und heute bist du glücklich geschieden und darfst nicht übermütig werden.”

“Welches Buch passt denn nicht mehr rein?”

“Das beste.”

“Moby-Dick.”

“Northwestern-Newberry.”

“Es soll keiner sagen, dass du dir nicht selbst treu bleibst.”

“Es ist Alchimie. Ich bin auf der Suche nach dem idealen Buch.”

“Lernt man das nicht in Germanistik?”

“Nicht mal auf Marketing- und Vertriebsassistent für Buchhandel und Verlage.”

“Den Titel kannst du jetzt aber langsam aussprechen, hm?”

“Langsam nicht mehr.”

“Kein Wunder, ist ja schon halb sechse.”

“Ist ja gut! Reichen zwanzig Öcken?”

“Das hättest du gern.”

“Die zwanzig Öcken? Och, da steh ich drüber.”

“Alter Schnäppchenjäger. Einundvierzig fuchzig bitte.”

“Damit’s nicht so aufgerundet aussieht, oder was?”

“Und Spielraum für Trinkgeld bleibt, du Fuchs.”

“Sagtest du nicht, du denkst noch in Mark? Dann kämen die zwanzig ungefähr hin.”

“Und bleibt sogar noch was übrig. Gib mir vierzig und wir reden nicht mehr drüber.”

“Stimmt so.”

“Geht doch.”

“Was ist denn das ideale Buch? Ich brauch was zu lesen.”

“Sabina mit a. Das ist ungefähr so, wie wenn du in die Parfümerie kommst und fragst, womit man sich hier waschen kann.”

“Weiß schon. Glaubst du, meine kulinarischen Künste werden hier gewürdigt?”

“Hühnersuppe?”

“Schinken-Käse-Baguette.”

“Die zieht solche Fäden.”

“Du sollst sie ja auch bei dir behalten.”

“Das ist meine kulinarische Kunst.”

“Jetzt weiß ich, warum deine Eltern nicht mal mehr fragen, ob du kommst.”

“Das ideale Buch, teure Freundin, beinhaltet Moby-Dick, und zwar dreimal.”

“Weil man bis zum Schluss sowieso vergessen hat, was am Anfang war?”

“Damit man das Original mit der Überserzung direktvergleichen kann.”

“Auf Doppelseiten parallel?”

“Du bist ein kluges Mädchen.”

“Welche Übersetzung?”

“Friedhelm Rathjen und Matthias Jendis.”

“Ich bin ein kluges Mädchen und kann schon bis zwei zählen.”

“Daher dreimal.”

“Das wird aber schwierig mit den Doppelseiten.”

“Was glaubst du, wieso ich immer noch keinen Verlag hab?”

“Allein deswegen — hätte ich nie bezweifelt.”

“Und weil die Illus von Rockwell Kent dazwischen müssen. Und zwar alle.”

“Geht nix mit Aufklappseiten?”

“Wie der Centerfold? Ein Popup-Buch über dreieinhalbmal achthundert Seiten?”

“Das kann nicht mal ich im Kopf rechnen.”

“Und du könntest es auch nicht in deinen Rucksack stopfen.”

“Plus Anmerkungsapparat.”

“Und zeitgenössische Kritiken.”

“Auch alle.”

“Und Seemannsglossar.”

“Und Billy Budd.”

“Und Bartleby.”

“Im Original und ein oder zwei Übersetzungen.”

“Und die Gedichte.”

“Einschließlich Clarel.”

“Gut, dass der nur einmal übersetzt ist.”

“Bis jetzt!”

“Dann ist ja noch Platz für ein paar CDs voll Einlesung.”

“Nicht unter Christian Brückner.”

“Wo denkst du hin.”

“Es läuft auf die Sämtlichen Werke hinaus.”

“Nämlich die von Herman Melville.”

“Muss man das dazusagen?”

“Fürs Exposé schon.”

“Seit wann denkst du so adressatenbezogen?”

“Als ob ich kein Akademiker wäre.”

“Deshalb brauchst du die Geschäftsfrau in mir.”

“Kommentiert und illustriert und mit erschöpfendem Begleitmaterial möbliert.”

“Lesebändchen, im Schuber.”

“In Walhaut gebunden?”

“Nein, das gibt schlechtes Karma für die Alchimie.”

“Du bist begabt. Warum sind wir eigentlich weder Kollegen noch verheiratet?”

“Fängst du wieder an?”

“Na gut, ich hab so viele Jobs, auf die eine oder andere Tour bin ich jedermanns Kollege.”

“Wenn es dich beruhigt: Ich hab ja auch all die Jahre auf dich gewartet.”

“Sag bloß, der Portwein…”

“… ist aus der gleichen Flasche, die du vor zehn Jahren angefangen hast.”

“Wird nicht viel verlangt, hm?”

“Seltener als Hühnersuppe.”

“Musst du davon reden?”

“Einen zur Verdauung?”

“Hab ich die Flasche nicht geschafft?”

“Ich hab noch eine.”

“Zehn Jahre länger abgelagert, als draufsteht.”

“Und in zehn Jahren willst du auch wieder was.”

“Du bist so ein Schatz.”

“Eine Fee, wie du zu deinen charmanten Zeiten anzumerken beliebtest.”

“Was ist mit den drei Wünschen?”

“Werd nicht unverschämt. Mit deinen vierzig Steinchen fährst du ganz gut.”

“Fünfzig.”

“Prost, Alter.”

Es ist dann noch ein sehr schöner Morgen geworden.

Jubliäumssoundtrack: The Muffs sind volljährig! Erster Auftritt am 25. Januar 1991
in The Shamrock, Los Angeles: I Don’t Like You.

Written by Wolf

25. January 2009 at 1:43 pm

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #16

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Song: Gavin Friday: Baltimore Whores (4:40 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Ayer’s Hair Vigor for the Toilet (Restores Gray Hair to its Natural Vitality and Color):
Prepared by Dr. J.C. Ayer & Co. Lowell, Mass., U.S.A., via Never Sea Land, October 6th, 2008.

Lyrics:

1. There were four whores of Baltimore
Drinking the blood-red wine.
And all their conversation was:
“Yours is smaller than mine.”

Chorus: Timmy roly, poly, tickle my holey,
Smell on me slimy slough,
And drag your nuts across me guts,
I’m one of the whorey crew.

2. “You’re liars,” said the first whore,
“Mine’s as big as the air.
The birds fly in, the birds fly out,
And never touch a hair.”

3. “You’re liars,” said the second,
“Mine’s as big as the sea.
The ship sails in, the ship sails out,
And never troubles me.”

4. “You’re liars,” said the third whore,
“Mine’s as big as the moon.
The men jump, the men jump out,
And never touch the womb.”

5. “You’re liars,” said the last whore,
“Mine’s the biggest of all.
A fleet sailed in on the first of June,
And didn’t come back till fall.”

Explanatory liner notes by ANTI-:

Here is an example of the kind of lyrics used in some sea chanteys in their original context. Most of the verses of this sort were edited out of printed collections. The origin of this song is unclear, but I doubt that the author will come forward.

Written by Wolf

17. January 2009 at 3:30 pm

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #15

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Priorities first: Nobody even attempted to win the December Contest. The setting of the task — including the prizes — will be maintained until the lyrics for David Thomas’ Dan Dan are found. Yes, folks, this means that you can tell us the lyrics and win a prize. We are German and depend on you. Edit: Molten Hulton Clint posted the lyrics — one day late and someplace else. Regardless of the date, since I prolonged the contest ad infinitum, Mr. Clint is winner. Congratulations and feel free to pick up your prize. /Edit

Next song.

Song: Kate McGarrigle: Lowlands Away (3:25 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: Siren Rock via Cities Beneath the Sea.

Lyrics:

1. I dreamed a dream the other night,
Lowlands, lowlands away, my John.
I dreamed a dream the other night,
Lowlands away.

2. I dreamed I saw my own true love.

3. I dreamed my love was drowned and dead.

Explanatory liner notes by ANTI-:

Originally a pumping chantey, later used for capstan and windlass, this ghost story is based on a Scottish theme. The dead lover, lost at sea appears to meet for one last time with his true love, and tell her of his fate.

Written by Wolf

12. January 2009 at 12:49 am

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Der arme Flask

with 3 comments

Jürgen macht ein Update zu I’ll Shoot the Sun (ich hätt’s ja lieber auf seine eigene Kapitelbesprechung bezogen, aber mach was. Mit Kapitel 34 hat der Gute noch Großes vor):

Jürgen Jessebird SchmitteMeine Auslassungen zu Kapitel 34 nähern sich der Fertigstellung, kann sich nur noch um (wenige) Tage handeln. Um die Wartezeit zu verkürzen, hier mal dieses Meisterwerk, beim Rumgoogeln gefunden:

Die Band Hot Buttered Rum nennen sich selbst the pioneer of High Altitude Bluegrass Music — und so klingen sie auch. Schräg und doch sympathisch. Und zu Kapitel 34: An der Kajütstafel haben sie ein Lied in ihrem Repertoire! Flask, Alas! und das geht so:

 

 

Chorus: Flask, alas! He was a butterless man
At Captain Ahab’s table he knew not where to stand
After Starbuck and Stubb had both buttered up their grub
Still Flask, he was a butterless man

Now, he could walk the quarterdeck as free as any soul
With one eye out for Moby Dick and one eye on his dinner roll
But he dared not touch that sweet butterfat
For fear of Ahab’s stick accross his back

He was short and stout and tough as they come
He could fire his harpoon like a sharpshooter’s gun
But he was fourth man low on that Pequod’s totem pole
And he could not even butter up his roll

Chorus

He was the last one down and the first one to leave
And lucky if he had any time between to eat
With no gravy for his beef, no butter for his bread
He was lucky if he ever got fed

He could not cut his meat, he could not dish he peas
While the officer and first mate did all as they pleased
But he was fourth man low on the Pequod’s totem pole
And he could not even butter up his roll

Chorus

So raise your cups to Flask!
And put some extra butter on your bread!
‘Cause you may one day find you’re crazy on a ship of fools
Chasin’ whales without no butter for your roll

Hot Buttered Rum in action

Written by Wolf

9. January 2009 at 12:01 am

Posted in Mundschenk Jürgen

Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #14

with 2 comments

Song: Teddy Thompson: Sally Brown (2:54 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Snappy redhead: Photobucket, copyright pending, probably public domain.

Explanatory liner notes by ANTI-:

Sally Brown, along with Ranzo Ray and Old Stormalong, is one of the mysterious people that are featured in numerous chanteys. Chanteys involving Sally Brown always have versions with obscene lyrics. Was she a real person — we’ll never know. This West Indian capstan chantey probably dates from the 1830s and never lost its popularity.

Alternate take by Carson Sage and the Black Riders (2:43 minutes):

Image from: J. Ross Browne: Etchings of a Whaling Cruise, 1846

Lyrics as rendered by Carson Sage and the Black Riders on Final Kitchen Blowout, 1993:

1. I shipped on board of a Liverpool liner.
Way-hey, we roll and go —
And we rolled all night and we rolled all day
And I spent all my money on the Sally Brown.

2. Sally Brown was a nice young lady.

3. Her mother doesn’t like a tarry sailor.

4. She wants her to marry a one-legged captain.

5. I shipped on board of a Liverpool liner.

6. Sally Brown was a nice young lady.

Extra verse rendered by Teddy Thompson:

Sally Brown is a bright mulatto.
She drinks dark rum and she chews tobacco.

Coming soon: Musical setting for Country Mermaid by What about Carson.

There have not been any contributions for the December Contest yet. Take all your chances until January 11th!

Written by Wolf

6. January 2009 at 3:56 am

Posted in Siren Sounds

Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #13

with 5 comments

For starters into a new year, a whaling-related one again: The show continues. Happy 2009.

Song: Sting: Blood Red Roses (2:45 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: Herbert James Draper: The Water Nymph, c. 1900.

Lyrics:

My boots and clothes are all in pawn —
Get down you blood red roses, get down!
It’s flaming drafty round Cape Horn
Get down you blood red roses, get down!

Chorus: Woe! You pinks and posies —
Get down you blood red roses, get down!

My dear old mother she said to me:
My dearest son come home from sea!

It’s around Cape Horn where I must go,
I’ve chased the whales through the frost and snow.

You’ve got your advance and to sea you’ll go,
Tae chase the whales through the frost and snow.

It’s around Cape Horn you’ve got to go,
For that is where the whalefish blow.

It’s growl you may, but go you must,
If you growl too much your head they’ll bust.

Just one more pull and that will do,
For we’re the boys to kick her through.

Explanatory liner notes by ANTI-:

This halyard chantey was popular in Cape Horn ships out of Liverpool. It is most probably based on a family of Irish and English folk songs concerning the Napoleonic Wars. The “blood red roses” may be a reference to British redcoat soldiers, or it may be the capitol cities of Europe, referred to as the “bonnie bunch of roses” that Napoleon tried to gather and lost, in an Irish song of that name.

Be sure to participate in the
December Contest
before Sunday, January 11th!

Written by Wolf

1. January 2009 at 12:01 am

Posted in Siren Sounds

Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #12

with 4 comments

Plus a perfectly peachy keen Dezembergewinnspiel!

Song: David Thomas: Dan Dan (0:47 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: Alberto Vargas, April 1945.

Lyrics:

My name, it is Dan Dan
My name, it is Dan Dan
Somebody stole my rum
He didn’t leave me none
That no good son of a gun
My name, it is Dan Dan
A sailor man I am
Somebody took my wife
Somebody took my knife
My name, it is Dan Dan

Explanatory liner notes by ANTI-:

A West Indian work chant which was first used ashore and later taken to sea as a simple halyard chantey.

Interpretation by Hulton “Ranzo” Clint from the comments:

“Dan Dan” is a rare chantey. In all probability, David Thomas has based his recording directly from a recording by singers from Mystic Seaport (in my home state of Connecticut, U.S.A.). THEIR version, I would guess, is their unique re-creation based off of Hugill’s text [Stan Hugill: Shanties and Sailors’ Songs, 1969]. The text is not very explicit, so they probably had to use a lot of imagination to develop it from such scanty notes.

December Contest:

Understanding the lyrics for the song above has been a complete failure. I encourage you — and you and you and even you — why, especially you — to provide them, by searching, by listening or by asking Mr. Thomas, write them into a comment, and win one of the following prizes:

  • 1 CD containing 26 songs by The Muffs (private copy as raffled before);
  • 1 CD by Carson Sage and the Black Riders, a Nuremberg independent band (rare and happy music by nowaday’s What about Carson as lauded before, private copies):
    • Final Kitchen Blowout (1993);
    • Walk With an Erection (5-song-EP 1993); or
    • Great Music in Stereo (1995);
  • 1 copy of Herman Melville: The Lightning-Rod Man in German, translation by Richard Mummendey on reprographic paper, c. 10 pages. Absolutely rare and in great demand on Moby-Dick™;
  • 1 permission to write a guest article (and get it published) containing whatever you always wanted to say.

Get ready until Sunday, January 11th, 2009.

Edit: Molten Hulton Clint posted the lyrics — one day late and someplace else. Regardless of the date, since I prolonged the contest ad infinitum, Mr. Clint is winner. Congratulations and feel free to pick up your prize. /Edit

Written by Wolf

28. December 2008 at 12:01 am

Posted in Siren Sounds

But someone stole my record player

with 2 comments

Written by Wolf

23. December 2008 at 12:01 am

Posted in Mundschenk Wolf

Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #11

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Song: Mark Anthony Thompson: Haul Away Joe (4:11 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: John William Waterhouse: The Siren, 1900.

Lyrics:

When I was a little boy, or so my mother told me
Way, haul away, we’ll haul away Joe
That if I did not kiss the girls, my lips would soon grow moldy
Way, haul away, we’ll haul away Joe.

Way, haul away, the good ship is a-blowing,
Way, haul away, the sheet is now a-flowing.

King Louis was the king of France before the Revolution,
But then he got his head cut off, not good for his constitution.

First I got a Spanish girl, but she got fat and lazy,
Now I have a Brooklyn girl, she damn near drives me crazy.

Way, haul away, we’ll haul and hang together,
Way, haul away, we’ll sail for better weather.

Way, haul away, I’ll sing to you of Nancy,
Way, haul away, for she’s my cup and fancy.

Way, haul away, we’ll haul away together,
Way, haul away, we’ll sail through nasty weather.

Tack and sheet chantey.
Comes on the word Joe!.

Written by Wolf

22. December 2008 at 12:04 am

Posted in Siren Sounds

Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #10

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Song: Joseph Arthur: The Coast of High Barbary (4:02 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Snappy redhead: Tyson for Dark Casket.

Lyrics:

There were two lofty ships from Old England came,
Blow high, blow low, and so sailed we.
One was the Prince of Luther and the other Prince of Wales,
Cruising down along the coast of High Barbary.

“Aloft there, aloft,” our jolly boatswain cried,
Blow high, blow low, and so sailed we.
“Look ahead, look astern, look the weather, look a lee,
Look down along the coast of High Barbary.”

“There’s naught upon the stern, there is naught upon the lee,
Blow high, blow low, and so sailed we.
But there’s a lofty ship to windward and she’s sailing fast and free
Down along the coast of High Barbary.”

“Oh hail her, oh hail her,” our gallant captain cried.
Blow high, blow low, and so sailed we.
“Are you a man of war or privateer or merchant ship?” said he,
Cruising down along the coast of High Barbary.

“I am not a man of war or privateer,” said he,
Blow high, blow low, and so sailed we.
“But I’m a salt sea pirate a-lookin’ for my fee,
Down along the coast of High Barbary.”

For broadside, for broadside a long time we lay,
Blow high, blow low, and so sailed we,
Until the Prince of Luther shot the pirate’s mast away
Down along the coast of High Barbary.

For quarter, for quarter those pirates then did cry.
Blow high, blow low, and so sailed we.
But the answer that we gave them, we sunk them in their sea,
Cruising down along the coast of High Barbary.

Explanatory liner notes by ANTI-:

High Barbary was the romantic name of the once highly dangerous Riff Coast of North Africa, home of the dreaded Barbary Pirates. Also known as Corsairs, these often state-sponsored pirates preyed on European shipping for over 300 years. This song, sometimes used as a chantey, has many versions. All of them end with the pirates’ demise.

Written by Wolf

15. December 2008 at 2:01 am

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And it will be the last thing I do.

with 5 comments

Update zu Walgesänge mit Begleitung
und Who pays the piper calls the tune:

Es war eine schöne Zeit: Das Erlanger Radio Downtown brachte Regionalcharts nicht als subventionierte Alibinische für Sonderlinge, sondern nahm Musiker aus Franken ernst, aber nicht so arg. Die besten klangen irgendwie irisch, man wollte schon an eine Wesensverwandtschaft zwischen Nürnbergern und Dublinern glauben (und haben Sie mal die Phonetik der Idiome verglichen…?). Bonny Glee, Fiddler’s Green, Marginal Prophets, Merlons of Nehemiah — oder Carson Sage and the Black Riders.

Es gibt Beweise dafür, die allerdings niemand kennt, dass Carson Sage and the Black Riders Deutschlands erste Fun-Punk-Band waren. Auch sonst sind Anfang bis Mitte der 1990er Jahre allerhand Fragen offen geblieben. Zum Beispiel, wer denn dieser Carson Sage ist. Darum hat sich die Band 2007 leicht modifiziert wieder zusammengetan, um sich quasi selbst zu covern: Es gibt jetzt What about Carson.

In dieser Form klingen sie weitgehend wie früher, was für alte Nürnberg-Fürth-Erlanger Independent-Haudegen sehr herzerwärmend klingt, auch wenn die Besetzung wegen der Unruhe der Lebensläufte gewechselt hat. Heute machen das Edda Russ (Gesang, Heimorgel), Dietrich Pfund (Gitarre, Schlagzeug) und Andreas Linus Steinert; ausgefallen sind Manne, Frank und Peter. Insgesamt etwas ruhiger als die alten Carson Sage, handwerklich ausgereifter, und neue Lieder wachsen hinzu. Tim O’ Reagan und Flogging Molly waren mit ihnen als Vorband schon ganz glücklich.

Eins der Lieder, die sie damals wie in ihrer wiederauferstandenen Form spielen, ist Courier. Das ist auch nützlich, weil es von der Great Music in Stereo 1995 gerade mal tausend Exemplare gab. Formal fällt es wohl unter die Balladen. Die Melodie bildet geradezu den Idealfall eines Erzählbogens: will einfach nicht zu Ende kommen; es könnte quälend sein, wenn es nicht so schön wäre. Wenn sie schließlich doch noch von hinten wieder nach Hause kehrt, fühlt man sich richtig erleichtert. Wer braucht Sex, wenn er so ein Lied haben kann?

Obwohl die letzte keine der relevanten Fragen ist, die sie beantworten werden, sind What about Carson ein ausgesprochen zu- und umgänglicher Haufe, allen voran die bezaubernde Edda mit der Gebirgsbachstimme. Am 23. Dezember 2008 spielen sie in der Kofferfabrik (Lange Straße 81 in Fürth, 21.00 Uhr, fünf Euro Eintritt) und am 26. in der Gostenhofer Schanzenbräuwirtschaft (Adam-Klein-Straße 27 in Nürnberg, 21.00 Uhr, Eintritt frei). Sie kommen doch auch?

Written by Wolf

11. December 2008 at 3:17 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #9

with one comment

Capstan shanty. Earliest known reference in the logbook of the Nellie of 1796 (though a ballad by the same name, registered in England December 14, 1624 with the Stationers’ Company, may also be related to it). Opening Chapter 40: Midnight, Forecastle of Moby-Dick.

Song: Bill Frisell: Spanish Ladies (2:22 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: William-Adolphe Bouguereau: Femme Coquillage, 1885.

Lyrics:

Farewell and adieu to you, Spanish Ladies,
Farewell and adieu to you, ladies of Spain;
For we’ve received orders for to sail for old England,
But we hope in a short time to see you again.

Chorus: We will rant and we’ll roar like true British sailors,
We’ll rant and we’ll roar all on the salt sea.
Until we strike soundings in the channel of old England;
From Ushant to Scilly is thirty five leagues.

We hove our ship to with the wind from sou’west, boys
We hove our ship to, deep soundings to take;
‘Twas forty-five fathoms , with a white sandy bottom,
So we squared our main yard and up channel did make. — Chorus.

The first land we sighted was called the Dodman,
Next Rame Head off Plymouth, off Portsmouth the Wight;
We sailed by Beachy, by Fairlight and Dover,
And then we bore up for the South Foreland light. — Chorus.

Then the signal was made for the grand fleet to anchor,
And all in the Downs that night for to lie;
Let go your shank painter, let go your cat stopper!
Haul up your clewgarnets, let tacks and sheets fly! — Chorus.

Now let ev’ry man drink off his full bumper,
And let ev’ry man drink off his full glass;
We’ll drink and be jolly and drown melancholy,
And here’s to the health of each true-hearted lass. — Chorus.

As featured in Roy Plamer (ed.): The Oxford Book of Sea Songs, 1986,
given with annotations in Wikipedia.

Written by Wolf

8. December 2008 at 5:02 am

Posted in Siren Sounds

Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #8

with one comment

Song: Robin Holcomb: Dead Horse (2:55 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: Isolated Instances of Non-Gravity: Darling, January 21, 2008.

Lyrics:

1. Poor old man came ridin’ along
And we say so,
And we hope so.
Poor old man came ridin’ along,
Poor old man.

2. Well poor old man your horse he must die.

3. Well thirty days have come and gone.

4. And now we are on a good month’s pay.

5. So give them grog for the thirtieth day.

6. Then up hail ox to the old main yard arm
And we say so,
And we hope so.
Then cut him drip and do him no harm,
Poor old man.

Explanatory liner notes by ANTI-:

A highly revered tradition on early sailing ships was the ceremony of “paying off the dead horse”. Merchant sailors typically received their first month’s pay in advance. Thus, it was not until after the first 30 days of a voyage that new wages were being earned. A canvas horse effigy was dragged across the deck, hoisted to the main yardarm to this chantey, and dropped into the sea.

Written by Wolf

1. December 2008 at 12:01 am

Posted in Siren Sounds

Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #7

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As we learn from Captain Ahab, the captain was the absolute authority on sea; as we learn from Captain Vere, a cruel captain could subject his crew to any tortures. This is a gallows confession and a warning.

Song: Brian Ferry: The Cruel Ship’s Captain (3:35 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: Cyn McCurry: Siren.

Lyrics:

A boy to me was bound apprentice
Because his parents they were poor.
So I took him from Saint James’ Workhouse
All for to sail on the Greenland shore.

One day this poor boy he did annoy me.
Nothing to him then did I say,
But I rushed him to my frozen yard-arm
And I kept him there till the very next day.

When his eyes and his teeth did hang before me,
With his hands and his feet down-bowed,
And with a bloody iron bar I killed him
Because I would not hear his cries any more.

Now all you sea captains that go out a-navyin’
Take a warning example by me
And don’t misuse your young apprentice boys
Or else it’s hanged you’ll surely be.

This 18th century folk song from East Anglia
came upon us as an
anonymously written broadside ballad.

Written by Wolf

24. November 2008 at 12:01 am

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Novembergewinnspiel: Die Suche nach dem Glück in 26 Kategorien

with 10 comments

Indolence is heaven’s ally here,
And energy the child of hell:
The Good Man pouring from his pitcher clear
But brims the poisoned well.

Herman Melville: Fragments of a Lost Gnostic Poem of the Twelfth Century,
Fragment 2, in: Timoleon, 1891.

Cover Clueless Soundtrack, 1995Dritter Donnerstag im November: Welttag der Philosophie bei der UNESCO. Persönlich finde ich den Tag ja etwas unhandlich gewählt, denn philosphiert wird in Ländern mit Internetanschluss ja hauptsächlich Freitag und Samstag abends. Aber man sieht den guten Willen, und donnerstägliche zwei Folgen Simpsons am Stück sind ein Schritt in die richtige Richtung.

Moby-Dick™, zumindest meine bescheidene Person, bezieht ja den Sinn des Lebens gerne aus Musik, aus alter schnöder Neigung vorzugsweise von Bands, die mit The anfangen, und derzeit vor allem von The Muffs. O ja, die gibt’s noch. In Clueless haben Sie die gesehen, das beste Lied in der ganzen Jane-Austen-Verfilmung für den Kindergarten. Und zur philosophischen Entität formieren sie sich, wenn man ihre Lieder Really Really Happy und Sad Tomorrow hintereinander hört (aus Really Really Happy, 2004 bzw. Blonder and Blonder, 1995). Das verstehen Sie nicht? Dann ärgern Sie sich weiter mit Heideggerischen Bandwurmsätzen.

Das verstehen Sie doch, wären nur nicht selbst draufgekommen? Dann schreiben Sie in den Kommentar, wie Immanuel Kant den Inhalt von Really Really Happy oder Sad Tomorrow ausgedrückt hätte, und gewinnen Sie eine selbstgebrannte CD Mit 26 (in Worten: sechsundzwanzig) Liedern von The Muffs.

Die Lieder sind aus allen Platten der Muffs von 1991 bis 2004 selbst gesammelt, die meisten mit dem räudigen Charme einer Vintage-Vinyl-Single. Die klingen von Natur aus so: nach nicht lange ausgefeiltem Gute-Laune-Geschrammel, Hauptsache es gibt eine Melodie her und steckt an. Die Texte dazu sind auf einem Baum gewachsen. Einem bunten, knorrigen Zeichentrickbaum. Und wenn man da eine Zeitlang zuhört, ist das tatsächlich das Glück, das Philosophen wie geistig Normale suchen. Fast achtzig Minuten davon.

Das ist hier eine Privatveranstaltung, daher ist das legal. Die drei besten Verkantungen prämiere ich, für mehr bin ich zu faul. Bis Sonntag, den 30. November um Mitternacht kriegen Sie das hin. Die Steilvorlagen zum Mitlesen:

Really Really Happy

And I don’t care what anyone thinks about me
I’m not afraid
of what you say or do
It doesn’t hurt me I’m telling you

Bridge: that I’m completely over it and I don’t care what you do

Chorus: I’m really really glad
and really really really happy
and I’m feeling good
I’m really really glad
and really really really happy
and I’m feeling good
I’m feeling free
and nothing’s bothering me

And what I say is real and it’s about time
I used to be so mad and crazy
almost all of the time
I’m telling you

Bridge: that I’m completely turned around and feeling like I should

Chorus.

What I say or what I do
it makes me wanting to
tell you everybody in a happy tune–yeah

Solo.

And I don’t care what anyone thinks about me
I’m not afraid
of what you say or do
It doesn’t hurt me I’m telling you

Bridge, Chorus.

Zwischendurch nochmal die Videos, das hilft den Ohrwurm umpolen:
Erst Really Really Happy,
danach Sad Tomorrow, yay!

Sad Tomorrow

I don’t even know why
Do you think I’m a mess
Maybe someday but now you’re gone

When I do as I please
I’m no different to me
Am I crazy or have good luck

Bridge: You’re the talk of the town
So you say (oh, oh)

Chorus: I don’t know why you’re so glad
When my head’s filled with sorrow
So maybe if I fade away
There’ll be no sad tomorrow

My whole life is a drag
Baby listen to me
When I go away, will you care

I feel naked and weird
Do you see what I hear
Maybe one day I’ll die, who cares.

Bridge, Chorus.

~~~|~~~~~~~|~~~

Bild: Clueless, 1995.
Lied: Eric Idle: Bruce’s Philosphers’ Song, from Monty Python’s Flying Circus
Episode 22: How To Recognize Different Parts Of The Body, 24. November 1970.

Written by Wolf

20. November 2008 at 12:01 am

Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #6

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Song: Three Pruned Men, i.e. reunited parts of The Virgin Prunes: Bully in the Alley (2:30 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: Stuntkid: Blackflood, 2008.

Lyrics:

Chorus: ||: Help me Bob, there’s a bully in the alley,
Way-hey, bully in the alley!
Help me Bob, there’s a bully in the alley,
Bully down in Shinbone Al! :||

Sally got down and dirty last night,
Way-hey, bully in the alley!
Sally got down and she spliced,
Bully down in Shinbone Al!

The sailors left last night,
Way-hey, bully in the alley!
The sailors got a ball of wax,
Bully down in Shinbone Al!

Sally got down and dirty,
Way-hey, bully in the alley!
Sally is the girl that got spliced,
Bully down in Shinbone Al!

Halyard shanty, probably West Indian traditional.

Written by Wolf

16. November 2008 at 12:01 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #5

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Song: Loudon Wainwright III: Turkish Revelry (4:22 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: Knut Ekwall: The Fisherman and the Siren, ca. 1900.

Lyrics:

There was a little ship
and she sailed on the sea
and the name of the ship was the Turkish Revelry.
She sailed down in that lonely lonesome water,
she sailed on the lonesome sea.

Up stepped a little sailor
saying: What will you give to me
to sink that ship to the bottom of the sea,
if I sink her in the lonely lonesome water,
if I sink her in the lonesome sea?

“I have a house
and I have some land
and I have a daughter that shall be at your command,
if you sink her in the lonely lonesome water,
if you sink her in the lonesome sea.”

He bowed on his breast
and away swam he
and he swam till he came to the Turkish Revelry.
She sailed down on that lonely lonesome water,
she sailed on the lonesome sea.

He had a little awe
all made for to bore
and he bored nine holes in the bottom of the floor,
and he sank her in the lonely lonesome water,
he sank her in the lonesome sea.

He bowed on his breast
away swam he
and he swam till he came to the Golden Willow Tree,
as she sailed in the lonely lonesome water,
as she sailed in the lonesome sea.

Captain oh Captain,
will you be good as your word
or either take me up on board,
for I’ve sunk her in that lonely lonesome water,
I’ve sunk her in the lonesome sea.

“No I won’t be
as good as my word
or neither will I take you up on board,
though you’ve sunk her in that lonely lonesome water,
though you’ve sunk he in the lonesome sea.”

If it were not for
the love I bear your men
I would sink you the same just as I sank them.
I’d sink you in that lonely lonesome water,
yes I’d sink you in the lonely sea.

He bowed on his breast
and downward sank he,
bidding a farewell to the Golden Willow Tree.
He sank in that lonely lonesome water,
he sank in the lonely sea.

Child Ballad 286: The Sweet Trinity (The Golden Vanity), from:
Child Ballads, or: The English and Scottish Popular Ballads 1882 to 1898,
conveyed by Sir Walter Raleigh, ca. 1635.

Written by Wolf

10. November 2008 at 12:01 am

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Lass den Schätzing in Ruhe

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Update (kein Überschreiben mehr möglich)
zum Oktobergewinnspiel: Hau den Schätzing!:

Nachdem es nicht einmal an Halloween jemand übers Herz gebracht hat, Frank Schätzing zum gesammelten Elend seiner absichtsvoll lausejungenhaft gescheitelten Existenz noch zu beschimpfen oder in Bild, Skulptur und öffentlichem Happening zu verunglimpfen, wohinter er ohnehin die gute Absicht nicht erkannt hätte, bleibt der Preis, mein Büchereiexemplar von Der Schwarm (Hardcover) bei mir. Das Papier ist ganz ordentlich, das nimmt bestimmt gut Wandfarbe auf.

Bild: Ergebnis der Google-Bildsuche nach frank schaetzing, Seite 4: ~LAIRFEY~.

Soundtrack: Charles Trenet: La mer, 1945. Kennen und kaufen!

Written by Wolf

2. November 2008 at 1:21 pm

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #4

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Song: Nick Cave: Fire Down Below (2:50 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: MyFlyAway: Goddamn, September 2, 2008.

Lyrics:

She was the parson’s daughter with red and rosy cheeks.
(Way, hey, hee, hi, ho!)
She went to church on Sunday and sang the anthem sweet
and there’s fire down below.

The parson was a misery, so scraggy and so thin
(Way, hey, hee, hi, ho!)
Look here you motherfuckers if you lead a life of sin
and there’s fire down below.

He took his text from Malachi and pulled a weary face
(Way, hey, hee, hi, ho!)
and I fucked off for Africa and and there I fell from grace
’cause there’s fire down below.

The parson’s little daughter was as sweet as sugar candy
(Way, hey, hee, hi, ho!)
I said to her us sailors would make lovers neat and handy
’cause there’s fire down below.

She says to me: You sailors are a bunch of fucking liars
(Way, hey, hee, hi, ho!)
And all of you are bound to hell to feed the fucking fires
’cause there’s fire down below.

Well there’s fire down below, my lads, so we must do what we oughtta
(Way, hey, hee, hi, ho!)
Cause the fire is not half as hot as the parson’s little daughter
And there’s fire down below.

Explanatory liner notes by ANTI-:

A popular pumping chantey, this was actually the last chantey sung aboard a commercial British square-rigger, by Stan Hugill in 1929, as the barque Garthpool was pumped out for the last time. There are a number of versions, and in some the fire down below is more explicitly a reference to venereal disease.

Written by Wolf

1. November 2008 at 12:01 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #3

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Song: John C. Reilly: My Son John (1:39 minutes)
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: Lina Hansson: Young siren counting her legs and limbs,
digital illustration made in Painter, January 19/20, 2003.

Lyrics:

My son John was tall and slim
And he had a leg for every limb.
But now he’s got no legs at all,
For he ran a race with a cannonball.

Timmy doo dum da, fa riddle da,
Wack for me riddle timmy roo dum da.

Were you deaf or were you blind,
When you left your two fine legs behind?
Or was it sailing on the sea
Were two fine legs right down to your knee?

I was not deaf, I was not blind,
When I left two fine legs behind,
Nor was it sailing on the sea
Were two fine legs right down to my knee.

But I was tall and I was slim
And I had a leg for every limb,
But now I’ve got no legs at all,
They were both shot away by a cannonball.

Traditional

PS: For October 27th, Moby-Dick™ sends congratulations, blessings, and respect
from all of us on the P.E.Q.U.O.D. to:

Written by Wolf

27. October 2008 at 12:01 am

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Oktobergewinnspiel: Hau den Schätzing!

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Update zu Frank Schirrmacher beschimpfen, und Kapitän Ahab dann auch gleich
und Hört ihr vielleicht mal auf, mich Ranickel zu heißen?:

Jeder Jeck ist anders, und in Köln sind Toleranz und Ignoranz Geschwister.

Frank Schätzing: Keine Angst, 1. Auflage 1997, Seite 15

Frank Schätzing mag Fische.Einige meiner besten Freunde heißen Frank. Gar nicht wahr. Leute, die Frank heißen, haben alle einen an der Waffel. Sieht man ja schon daran, dass die Titanic jahrelang Frank Schirrmacher beschimpfen ließ, und wer eignete sich wohl besser für Verunglimpfungen als Frank Schätzing.

Schauen Sie mal auf das Portal für preisbewusste Kulturrezipienten Buchticket: Wer Tintenblut gelesen hat, kriegt dafür drei Tickets, für Harry Potter immer noch eins. Schätzings kriegt man im Dutzend für ein halbes. Stellen Sie lieber Ihre olivenölfleckigen Bach-Blütenfibeln rein, da werden Sie reich.

Frank Schätzing hat eine Werbeagentur gegründet und sie jahrelang als Creative Director geleitet. Danach Novellen und haha, Satiren, ein paar Krimis, die in Köln spielen und unter führenden Narren Erfolg genießen, ein Fachbuch über das unbekannte Universum der Meere, und dann der Überhammer vom Schwarm, der ihn qualifizierte, die besten Entenhausener Berichte, in denen Wasser vorkommt, herauszugeben, um darin Wissenschaftsthriller, in denen ebenfalls Wasser vorkommt, in ein vorteilhaftes Licht zu rücken.

Nebenher ist er Musiker, ja Musikproduzent, spricht alle Sprachen außer einigen irrelevanten Negerdialekten (aus Prinzip) verhandlungssicher und hat sämtliche Elvisplatten. Die Bildhauerei hat er entnervt drangegeben, weil es in Deutschland nicht möglich scheint, den richtigen toscanischen Marmor in erforderlichem Umfang in time zu liefern. In seiner Freizeit taucht er (ausgebildet, Apnoe und Tiefsee) und unterhält eine kleine, aber feine Segelyacht mit ein paar bescheidenen Thailänderinnen drauf, Knaben auf Anfrage. “Es ist gerade diese Vielfalt, die Spaß macht. Sicher werden sich die Schwerpunkte verlagern. Im Tagesgeschäft der Agentur kürzer treten, dafür mehr übergreifende Kreativkonzepte und Strategien für Unternehmen entwickeln, sofern mich die Aufgabe reizt. Auf alle Fälle weiter komponieren und produzieren. Schreiben, Musik, Performance, ruhig auch mal einen Film drehen. Je mehr kreative Register man ziehen kann, desto spannender das Resultat.” (Frank Schätzing: Von schwärmenden Teufeln bei Nicole Rensmann, März 2004.)

Der gutaussehende, junggebliebene Fünfziger mit der praktischerweise stets adrett vorpolierten Fassade geht nie auf die Toilette, außer zum Dukatenscheißen. Im Bett ist er eine Granatenfabrik, weil er die beste Frau der Welt erwischt hat, und in der Küche, das versteht sich doch von selbst, “begeisterter Hobbykoch”. Hätte er Freunde, würde er ihnen seine berüchtigte Pilzsuppe Agatha Christie servieren.

So einer, der sich auf seiner Website (mit .com-Extension, was denn sonst!) einzig über den Besitz eines MacBook Pro definiert, trägt sicher auch aus Überzeugung Barbourjacken. Mit der opernmäßigen Vertonung seiner Bücher hat er schon angefangen. Ein lohnendes Sujet, wird er sagen. Gerade die wissenschaftliche Fundierung seines unbekannten Universums verlange allerdings eher nach der Verarbeitung in einem großen Gobelin. Der Platz für den Kontoauszug mit der Überweisung von der Schwedischen Akademie ist schon freigeräumt (Schrankwand Eiche massiv, Maßanfertigung).

Oder was erwarten Sie aus dem Munde eines Herrenschmuckträgers, der sich aktiv entschieden hat, in der Öffentlichkeit mit einem Klobrillenbart aufzutreten?

Das ist also aus den Strebern geworden, die schon immer genug Kohle hatten, Ihnen vor ein paar Jahrzehnten in jeder Großen Pause die Vanillemilch in die Haare zu spritzen: Gewinner. Niemand konnte sich gegen sie wehren, denn sie standen unter dem Schutz des Mathe- und des Englischlehrers. Wenn man ihnen doch mal eine einschenkte, lernte man ihre Eltern kennen. Jedenfalls ihre Telefonstimme: sonor, befehlsgewohnt, die Fortsetzung des preußischen Landjunkertums mit gar nicht mal so anderen Mitteln. — Zurückhauen? Da könnte sich ja jeder dahergelaufene gleichmacherische Bürgersknecht erdreisten.

Genau das dürfen Sie jetzt. Verunglimpfen Sie Frank Schätzing in Wort und Bild und treiben Sie Stellen auf, an denen andere den Job schon getan haben! Weisen Sie seine Vergangenheit in verfassungszersetzenden Wehrsportgruppen und seine Gegenwart bei Scientology und dem ADC nach! Stellen Sie ihn mit Reiter-SS-Gamaschen und rosa Tütü dar! Reden Sie sich darauf hinaus, dass doch alles nur Satire und ironisch ist! Und gewinnen Sie ein zu Recht aussortiertes Büchereiexemplar von Der Schwarm. Hardcover, da lass ich mich nicht lumpen!

Aber seien Sie nicht so streng mit ihm, der arme Wurstel wurde als Kind schon genug von seinem Vater gezwiebelt, dass er bloß niemals in irgendwas der Zweite sein darf, und früh im Leben mit Neid konfrontiert. Bis 31. Oktober, um Halloweenmitternacht (dann wieder MEZ) bitte.

Frank Schätzing, gutaussehender Fünfziger

Bilder: Thomas Rabsch: Das Meer ist der Spiegel der Seele, Stern 09/2006;
Wikimedia Commons (modifiziert).

Soundtrack: Mac Davis: It’s Hard to Be Humble, in The Muppet Show 110 vom 8. März 1981.

Rechtsgrundlage: Entsprechend Lit-eX, dem Literaturmagazin für Verrisse aller Art: “Sofern rechtliche Streitfragen welcher Art und aus welchem Grund auch immer auftreten sollten (z. B. Meinungsdifferenzen schwerwiegender Form, Mutmaßung persönlicher Beleidigung, wettbewerbsrechtliche oder ähnliche Probleme) bitte ich im Sinne einer Verhältnismäßigkeit der Mittel, zuerst schriftlichen oder mündlichen Kontakt mit mir aufzunehmen, damit unnötige Rechtsstreite vermieden und Kosten gespart werden können. Eine mit Kosten verbundene anwaltliche Abmahnung ohne ein vorhergehendes klärendes Gespräch mit mir werde ich als unbegründet zurückweisen. Die Verhältnismäßigkeit der Mittel zum Zweck einer Schadenminderung betrachte ich als grundsätzliche Pflicht vor jeder rechtlichen Auseinandersetzung.” — Danke, Herr Schätzing. Schön, dass Sie beim Ego-Googeln mal vorbeigeschaut haben.

Written by Wolf

22. October 2008 at 2:15 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #2

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Song: Richard Thompson: Mingulay Boat Song (4:13 minutes),
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: Sea Dogs 3, via Gamewallpapers.

Lyrics:

Chorus
Heel ya ho, boys, let her go, boys
Heave her head round into the weather
Heel ya ho boys, let her go boys,
Sailing homeward to Mingulay.

1. What care we though white the Minch is?
What care we for the wind and weather?
Let her go boys, every inch is
Wearing homeward to Mingulay.

2. Wives are waiting by the pierhead
Or looking seaward from the heather.
Heave her round boys, and we’ll anchor
Ere the sun sets on Mingulay.

3. Ships return now heavy laden,
Mothers holding bairns a-crying.
They’ll return, though when the sun sets
They’ll return to Mingulay.

Traditional Gaelic tune Creag Guanach from Lochaber,
penned by Sir Hugh S. Roberton in the 1930s.

Written by Wolf

20. October 2008 at 12:01 am

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Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #1

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Sirens are the better mermaids, since unlike mermaids, they have a knack for music and are endued with legs and feet and everything in between. Moby-Dick™ is going to honour this adorable life-form with maritime songs in good rendering and depictions of fine marine ladies, linking to collectible sites with preferably high resolutions, starting out with:

Sounding like a Tuvan throat-singing monk on LSD, Baby Gramps chants with the intensity of a Captain Ahab.

Michael J. Kramer: Sinking Low on the Seas, Rising Up with Gold, August 25, 2006.

Song: Baby Gramps: Cape Cod Girls (7:14 minutes),
from Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Songs, and Chanteys, ANTI- 2006.
Buy CD in Germany and elsewhere.
Image: Herbert James Draper: Ulysses and the Sirens, 1909,
via Achilles to Zephyr: An Alphabetical Listing of Greek & Roman Art by Topic.

Lyrics:

Cape Cod girls ain’t no use no combs,
heave away, haul away.
They comb their hair on the codfish bones,
bound away for Australia.

Chorus:
So heave her up, my bully, bully boys,
heave away, haul away.
Heave her up and don’t you make a noise,
we’re bound away for Australia.

Cape Cod girls ain’t use no sleds,
heave away, haul away.
They slide down the dunes on codfish heads,
bound away for Australia.

Cape Cod doctors ain’t use no pills,
heave away, haul away.
They feed their patients codfish gills,
bound away for Australia.

Cape Cod cats ain’t got no tails,
heave away, haul away.
They lost them all in northeast gales,
bound away for Australia.

Traditional, as sung by Captain Jesse Schaffer.

Written by Wolf

15. October 2008 at 12:01 am

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Eigentlich sollten wir erwachsen werden.

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Update zu Feuerwerk! Powerpilz! Firlefanz! Lichtermeer!:

Flip-Flops auf KopfsteinpflasterDas “Web 2.0” erlebt schon sein erstes Revival: Die Phrixuscoyotin hat ein Stöckchen geschnitzt. Wo ich sowieso ein solches Faible für Retro-Sachen hab, kann ich auch gleich ein paar Kindheitserinnerungen zusammenkramen, vielleicht hilft das sogar medizinisch. Ihre Coyotheit gibt vor:

Jeder, der einmal ein Kind war (also fast alle) und alle, die kleine Kinder in ihrer Familie oder dem Freundeskreis haben, wissen es: Schon die Kleinsten haben Grundsätze, Überzeugungen und Vorstellungen, von denen sie nicht abzurücken bereit sind. Auch du wusstest als Kind bestimmte Dinge mit absoluter, unverrückbarer Gewissheit. Vielleicht, dass ein Monster im Schrank wohnt oder dass bei Ebbe das Meer absinkt, weil jemand den Stöpsel zieht. Damals hat es Sinn ergeben. Schreibe mindestens eine deiner damaligen unumstößlichen Überzeugungen auf!

“Mindestens eine” heißt drei, oder? Mich erinnert das ja lebhaft an eine der Userprofil-Fragen auf neon.de, unter der ich 2003 offenbar eingetragen hab (ha, wusst ich’s doch, dass es irgendwann jemand lesen wird):

Früher dachte ich | das Leben sei eine etwas holprige 3D-Simulation mit haufenweise Regiefehlern.
Heute weiß ich | es.

Dieses Muster möchte ich übernehmen. In Reihenfolge aufsteigender Peinlichkeit:

  1. Früher dachte ich | der Hirsch ist der Vater, das Reh die Mutter und das Bambi beider Kind.
    Heute weiß ich | dass man nicht den Disney-, sondern den Attenborough-Filmen alles glauben soll.
  2. Früher dachte ich | bei allen Leuten außer mir ist digitus pedis secundus der längste (Morton’s Toe oder griechische Fußform, die in der Kunst der Antike und Renaissance auf göttliche Herkunft wies).
    Heute weiß ich | dass man Kinder öfter ins Freibad schicken sollte.
  3. Früher dachte ich | im Schlafzimmer meiner Eltern werde ein Dackel gefoltert.
    Heute weiß ich | immer noch nicht, warum ich Einzelkind geblieben bin.
  4. Und als Bonus-Track, um halbwegs on topic zu bleiben, noch was Fischiges: Früher dachte ich | der Schwanz des Karpfens bestünde aus Keks.
    Heute weiß ich | dass man sich in den meisten Weltgegenden, wenn man seinen Karpfen “gebacken” bestellt, unfehlbar als Nürnberger Kindl outet; schon im Würzburgischen wünscht man ihn “blau”. Der Aischgründer, der sich mit Karpfen am besten auskennt, wertet das Backen seiner hochwertigen Spiegelkarpfen sogar als kulinarische Sünde. Ich durfte von den Gaststättenkarpfen, die es nur in Monaten mit r gibt, was meine Eltern sehr ernst nahmen, immer nur die kross gebackene Schwanzflosse knuspern, obwohl sich Karpfengräten eher zum Erstechen als zum Ersticken eignen. Schmeckt ganz gut.

An dem fünfjährigen Selbst, das jeder mal gewesen sein muss, ist nicht mehr viel zu rütteln. Ich glaube ja, dass ab der Empfängnis nur noch Feinschliff an einer Persönlichkeit stattfindet. Mit anderen Worten hatte ich eigentlich schon immer Recht.

Ich reiche alphabetisch weiter an Elke, Jürgen, Sanja, Frau Wirtin Stilke und die Kollegin Tina.

Soundtrack: Ludwig Hirsch: Spuck den Schnuller aus, aus: Dunkelgraue Lieder, 1978;
Bild: Ägyptische Fußform mit dominantem hallux, Fehlschuss mit der Russen-Lomo 2004 vor der Post am Goetheplatz.

Written by Wolf

30. September 2008 at 2:08 am

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The booty be thine!

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Update and conclusion fürs Septembergewinnspiel:

Die Welt da draußen ist eine wilde. Sie ist voller Piraten. Die wildeste Welt von allen jedoch ist die da drinnen: Sie ist voller Piraten.

Allein schon, um den Piraten in sich zu entdecken und zu feiern, ist ein Talk Like a Pirate Day, zugleich Look Like a Pirate Day, pro Jahr zu wenig. Da muss man es machen wie mit dem Geist von Weihnachten, den man in den Rest des Jahres mitnehmen soll. Und hinaustragen in die Welt, die voller gottloser Lumpen steckt.

Die Sau in sich rausgelassen haben gemäß dem Aufruf von Moby-Dick™ im Septembergewinnspiel Billy Budd, Elke und Jürgen. Aus Sicht der dreizehnköpfigen Jury, bestehend aus drei Piraten, drei Literaten, drei Nautikern, drei Jungfrauen und mir selbst, ist das praktisch: drei Teilnhemer, drei Preise.

Billy Budd stellt sich dar als das geheimnisvolle Halbwesen, das sie ist: halb sichtbar, halb erblindet; halber Schnurrbart (kann aber auch an der Ausleuchtung liegen); halb neugierig, halb dräuend; halb großes Mädchen, halb Herr der dreieinhalb Meere. Ein Piratenportrait von ungeahnter Tiefe wie der Marianengraben.

Billy Budd als Piratin

Billy Budd gewinnt Des Schäfers Dafnis Freß-, Sauff- und Venuslieder von Arno Holz, des letzten Dachstubendichters, der auf Erden in 3D erschien, und zwar in der 1963er Ausgabe bei dtv (zuerst 1904), die ich anno 1994 zu Freiburg in Breisgau auf dem Ramsch einer kuschligen Universitätsbuchhandlung (Freiburg besteht aus Rämschen kuschliger Universitätsbuchhandlungen!) abgestaubt hab, in Fraktur und vergriffen.

Elke hat keinen körperlichen Aufwand gescheut und ihre ach so sterbliche Hülle einhändig malträtiert, damit die andere Piratentag feiern kann. Gar nicht zu ermessen ist der Aufwand, das Meer, die Insel, das Floß dorthin und dann auch noch die Besatzung aus vier Piraten gleichzeitig in der linken Hand unterzubringen.

Elke als vier Piraten

Elke gewinnt Das Raben Taschenbuch, die wichtigsten Exzerpte aus dem Magazin für jede Art von Literatur Der Rabe im Haffmans Verlag, bestimmt auch irgendwo vom Ramsch, Ehrensache vergriffen.

Jürgen hat das Dasein als Pirat in modernen Zeiten auf verschiedene Weisen interpretiert. Das Bild, das nicht in den Fundus für künftige Illustrationen eingeht, sondern ihn für den ersten Preis qualifiziert, zeigt ihn als überforderten Medienkonsumenten. Eine Kritik des wilden Mannes im Kontext des Gekapertseins in der Maschine, die den Blick auf eine eigene Ästhetik schärft, oder anders: Was soll man heute groß Wildes machen als mit selbstgebranntem Piratengesöff Piratensender gucken.

Jürgen guckt Piratensender

Der Hauptpreis, ein geradezu einwandfreies Exemplar Das Rätsel des Eismeeres geht deshalb an Jürgen. Das sind Arthur Gordon Pym von Edgar Allan Poe und die Fortsetzung dazu, Die Eissphinx von Jules Verne, in einem Band. Hab ich als das noch beste Stück von einem Stapel Gratisflohmarkt im Treppenhaus der Nachbarn geklaubt, des Sonntags früh um sieben beim Katzesuchen.

Glückwunsch an alle drei und danke für euer Engagement! Ich bin stolz auf euch. (Und ich weiß, dass auch von mir ein Beitrag erwartet würde. Hätte ich auch gemacht, wenn ich nicht mit Genickel wie dem Einrichten neuer Möbel beschäftigt gewesen wäre…)

Rum für alle, yarrrgh!

Soundtrack: If you miss me on the harbour, for the ship it leaves at three, take this snake with eyes of garnet my mother gave to me und That Woman’s Got Me Drinking: Shane MacGowan, leider schon ohne die Pogues, dafür mit den Popes, aus: The Snake, in: MTV’s Most Wanted, 1994.

Written by Wolf

22. September 2008 at 11:18 pm

Posted in Mundschenk Wolf

Avast, ye!!

with 11 comments

Update zu Reden-wie-Piraten-Tag und all den anderen:

Wenn man dauernd gewinnt, macht's viel mehr Spaß! Das große GolfmogelnDas sind doch die besten Gewinnspiele, bei denen der Trost- so gut wie der Hauptpreis ist. Nachdem mich Jürgen so großherzig mit seinen alten Leseexemplaren beehrt, kann ich ja auch mal wieder was aussetzen, wie wär’s?

Septembergewinnspiel, yeah!!

Und was ist im September? Speziell am 19. September?

“Öhhmmm… Herbstanfang?”

Setzen, sechs.

“Mmmmm… Geburtstag von Peter Horton?”

Thou hast one other try, me matey.

“Ah, klar: Talk Like A Pirate Day!”

Pirate Girl sunglasses, talklikeapirateday.comNa bitte, geht doch. Richtig: der internationale Talk Like a Pirate Day, the only day of the year where you can talk like a pirate and not be entirely insane.

Bis einen Tag danach läuft das Gewinnspiel. Das muss es, denn ich will ein Bild von Ihnen sehen, wie Sie als Pirat zurechtgemacht sind und/oder sich als solcher gebärden. Das erfordert etwa so viel Mut wie auf der Straße ein Lied zu pfeifen (in München, nicht gleich in Röthenbach an der Pegnitz oder so). Zeigen Sie sich mir und der Welt beim Singen, Musizieren, Marodieren, Rumspacken, Rumsaufen, Zwiebackessen, Jungfrauenschänden und Kühlschrankplündern oder ziehen Sie sich wenigstens ein Totenkopftuch über. Schlimmer als das Frollein Sam können Sie sich auch nicht zum Suppenkasper machen.

Leicht, oder? Bis 20. September zu Anfang der Hundewache haben Sie’s digitalisiert und in den Kommentar gestellt oder mir gemailt, dann muss niemand hetzen.

Zu gewinnen gibt es: Das Rätsel des Eismeeres, das ist: Arthur Gordon Pym von Edgar Allan Poe und die Fortsetzung dazu, Die Eissphinx von Jules Verne, in einem Band. Das hat der Arena Verlag nämlich 1991 schon mal gemacht, nicht wie von führenden Literaten angenommen, erst Bastei-Lübbe 2007. Die Übersetzung ist… nun ja… kindgerecht…, dafür geben sie im letzten Satz des Nachworts offen zu, dass sie Poe “nur leicht” gekürzt haben und Verne “von einigen überflüssigen Dialogen befreit” haben. Wenn das kein Anreiz ist! Hab ich Sonntag früh um sieben im Treppenhaus unserer Nachbarn auf einem Stapel verschenkter Schwarten gefunden, als ich die Katze gesucht hab. Überaus piratesk, gell?

Und wenn Sie sehr schöne Bilder liefern, kriegen Sie vielleicht noch was viel Feineres; Sie müssen ja auch erst überlegen, womit Sie sich das verdienen. Mit meiner grenzenlosen Gutmütigkeit sind Sie ja inzwischen vertraut.

Yarrrrr!!

Bilder: Carl Barks/Dr. Erika Fuchs: Das große Golfmogeln via Zippo Zimmermann, MdD, einer der wenigen wirklich wichtigen und sinngebenden Seiten in diesem komischen Netz;
Talk Like A Pirate Day.
Soundtrack: Flogging Molly: Drunken Lullabies, aus: Drunken Lullabies, 2003. Alle Regler nach rechts und mitsingen!

Written by Wolf

10. September 2008 at 2:24 am

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Walgesänge mit Begleitung

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Update zu Dear Mr. Queequeg, you have been informed your life’s been saved:

Wirklich mies sind die alle nicht, die Musikkapellen, die sich nach Moby-Dick, sonstigen Melvilleaneen und Cetaceen benennen (die meisten davon nach Ahab). Ich bin aus Franken, deshalb war das ein Lob.

The Nancy Sikes!

  • Betont düsterer, bombastischer Funeral Doom und bestimmt eine probate Liebeskummerkur: Ahab;
  • elegischer Country: AHAB, Anspieltipp: Oceans, und AHAB, die zwar die gleichen sind, aber hier als bestes The Killer laufen haben;
  • elegischer bis depressiver Düster-Metal: Ahab, Anspieltipp: This Shield is a Rattlesnake;
  • lustiger bis grotesker, experimenteller, aber feiertauglicher Happy Hardcore, gerne mal mit HipHop durchsetzt, aber nicht so, dass es nervt: Captain Ahab, Anspieltipp: Snakes on the Brain;
  • gut gelaunter Düsterlärm, riecht nach Tropfbier und willigen Partyschnepfen: Captain Ahab & The Sea Crackens, Anspieltipp: Tequila;
  • mein persönlicher Liebling, der nicht weiß, ob es handgemacht oder elektrisch sein soll und ob das überhaupt eine Rolle spielt, Hauptsache die Musik macht Spaß: Noah and the Whale, Anspieltipp: Hold My Hand As I’m Lowered. Und wie’s der Weltgeist will, erscheint genau heute am 12. ihre CD 5 Years Time;
  • und als Neuentdeckung, ganz ähnlich: Said The Whale, Anspieltipp: The Light is You.

Und jetzt ein ganz billiger thematischer Klimmzug, um hier noch einen Liebling unterzukriegen: Moby-Dick — Erstausgabe 1851 — viktorianisches London — Charles Dickens — Oliver Twist — The Nancy Sikes!, die Ukulelerocker der Stunde, Anspieltipp: O Ruby in Dauerschleife, aber eigentlich alle vier.

Kann man alle anhören. Dochdoch. Nehmen Sie sich mal die Zeit. Vor allem für Ahab. Und für AHAB und AHAB. Und Ahab. Und Captain Ahab. Und Captain Ahab & The Sea Crackens. Und Noah and the Whale. Und Said The Whale. Und The Nancy Sikes! sowieso. Und wenn Sie schon dabei sind, auch für SoKo.

Konzertplakat Calgary Said The Whale, 5. Februar 2008

Bilder: The Nancy Sikes!;
Konzertplakat Said The Whale & Maurice, Calgary 5. Februar 2008.

Written by Wolf

12. August 2008 at 12:12 am

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Hört ihr vielleicht mal auf, mich Ranickel zu heißen?

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Update zu (… und hört schon auf, mich dauernd Ismael zu nennen):

Also ich will ja nicht protzen…

*grübel*

Scheißhaufen übereinander. Natürlich will ich protzen. Und sofort einen Job als Buchhändler.

Reich-Ranicki
Wow! Marcel Reich-Ranicki wäre stolz auf Sie. Und im Gegensatz zum Literaturpapst kennen Sie sich selbst in den Niederungen der Trivial- und der Popliteratur aus. So belesen sind nur wenige Menschen
.

Nur 13 von 14 richtig, weil ich Konsalik für Simmel gehalten hab oder umgekehrt, aber für solche Bedürfnisse hat man ja heute die ganze Chick-Lit.

Probieren Sie auch mal und machen Sie mir in den Kommentaren als feinziselierte Beschimpfung klar (“Na aber sicher doch sollte jeder Mensch etwas haben, aus dem er ein bisschen Selbstbewusstsein beziehen kann” etc.), mit was für einem nerdigen Haufen Schadwissen der Herr Aushilfsdichter sich sein durchgeistigtes morbides “Leben” lang abschleppt, um sich die Diva raushängen zu lassen, da steh ich drauf.

Wenn mich jemand sucht, ich bin in den Niederungen der Trivial- und der Popliteratur.

Soundtrack: Reinhard Mey: Noch’n Lied, aus: !Ich kann, 2005;
Katie Melua: If You Were a Sailboat, aus: Pictures, 2007.

Written by Wolf

9. August 2008 at 12:01 am

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Die Geißel der christlichen Seefahrt

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Update zu Grausiger Fund:

Warum Wale nicht seekrank werden,
obwohl sie Säugetiere sind
:

Die treibende Kraft dieser Entwicklung war eine ausgesprochen rasche Evolution des inneren Ohrs.

Erbrechen bringt nur kurze Erleichterung.

Vomitiv: Roger Whittaker: The Last Farewell, 1971,
aus: A Special Kind of Man, 1975.

Written by Wolf

6. August 2008 at 4:27 am

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Weibergeburtstag

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Update zu (All together now:) Heathcliff!!:

Dramatis personae:
Emily Jane Brontë (* 30. Juli 1818; † 19. Dezember 1848);
Catherine “Kate” Bush (* 30. Juli 1958).

Ein Landhaus in Haworth, West Yorkshire, Nordengland. Trübes Juliwetter. Kate Bush nähert sich bergauf von der einzigen Bushaltestelle weit und breit.

Kate Bush (klingelt)

Emily Brontë (von innen): Sekündchen, meine Liebe!

Kate Bush: Lass dir ruhig Zeit, ich bin ja noch jung.

Emily Brontë (öffnet die Tür): Das war nicht sehr einfühlsam. Aber du bist ganz die Alte. Tritt ein.

Kate Bush: Alles Gute zum Einhundertneunzigsten, Emily.

Emily Brontë Alles erdenklich Gute zum fünfzigsten Geburtstag auch dir, Catherine. (Die Damen umarmen einander lange und herzlich.)

Kate Bush: Bah, was habt ihr bloß für ein Scheißwetter hier oben.

Emily Brontë Catherine. Immerhin achten wir auf unsere Ausdrucksweise. — Aber genug davon. Du möchtest sicher eine Erfrischung zu dir nehmen. (Sie führt Kate durch einige Zimmer in einen schlichten Salon.) Wie ist das Leben bei euch in der Hauptstadt?

Kate Bush: Du kommst immer noch nicht viel raus, stimmt’s?

Emily Brontë: Oh, du weißt… Das Klima, das euch anderen stets so zuwider war, ist das einzige mir zuträgliche. Wie steht die Welt zu dir und deinem mir so teuren Schaffen?

Kate Bush: Ach, alles halb so wild. Man lebt. Meine Fans treff ich eigentlich nur noch auf Myspace. Dich kennen die Leute fast noch besser, ab und zu wirst du mal verfilmt…

Emily Brontë: … was mir, wie du weißt, eine mitunter dem Wandel unterworfene Ehre war…

Kate Bush: Dann warte mal heute in zehn Jahren ab, wenn du zweihundert wirst.

Emily Brontë: Wir werden es erleben, meine Teure. Wir werden es erleben. — Tee?

Kate Bush: Hast du ein Likörchen?

Emily Brontë: Wie ich sagte, ganz die Alte. Pfefferminzlikör? Selbst angesetzt?

Kate Bush: Himmel, ihr Südschotten. Gut, dass ich an die Versorgung in eurem strukturschwachen Landstrich gedacht hab. (Sie wühlt in ihrem Rucksack und fördert eine Flasche amerikanischen Whisky zutage.)

Emily Brontë (untersucht das Etikett): Ein Tröpfchen aus den Kolonien? Wenn das der Papa, der Herr Landpfarrer, noch erleben müsste…

Kate Bush: Emily, der Herr ist vor 147 Jahren gestorben. Werd erwachsen.

Emily Brontë: Du magst Recht haben. Es mag daher rühren, dass er uns Geschwister alle um so viele Jahre überlebt hat.

Kate Bush (hat sich einiger Schnapsgläser aus der Vitrine bemächtigt und gießt zwei vierstöckige Whisky ein): Schon klar, Emily. Ihr habt’s nicht leicht gehabt und dann hast du mit 30 den Griffel hingelegt. Was auch niemand mehr als ich bedauert, ich hätte so gern noch mehr von dir gelesen. Da, prost. (Beide nippen an ihrem Whisky.)

Emily Brontë: Ein feines Stöffchen, Catherine.

Kate Bush: Nicht wahr?

Emily Brontë: Nun, die üblichen Vorurteile außen vor gelassen… ist auch dieser Branntwein eine von Gottes Gaben.

Kate Bush: (füllt beider Gläser in ihren Händen auf): Sag ich doch dauernd. Prost, Emily.

Emily Brontë: Zur Gesundheit und Gottes Segen, meine Liebe.

Kate Bush: (kippt den Whisky): Nicht zu fassen, dass wir zwei Hübschen das gleiche Sternzeichen haben, gell?

Emily Brontë: Oh, Tierkreiszeichen. Ich hätte es niemals bemerkt, hättest du mich nicht darauf gestoßen. Wir hängen hier keinen heidnischen Bräuchen an.

Kate Bush: “Heidnische Bräuche”! Siehst du, genau das mein ich.

Emily Brontë: Obschon ich dich heute noch nicht genug für deine Vertonung meines bescheidenen Romans…

Kate Bush: “Bescheiden”! Emily, jetzt reicht’s. Dein Wuthering Heights ist ein verdammtes Weltwunder, und du weißt es!

Emily Brontë: Ich danke dir, Catherine. Ich weiß, dass sich hinter deiner Gossensprache die aufrichtigste Anerkennung verbirgt.

Kate Bush: Worauf du aber einen lassen kannst. Deswegen bist du auch die einzige, die Catherine zu mir sagen darf.

Emily Brontë: Ist das nicht dein Taufname?

Kate Bush: Sicher ist er das. Und jetzt ruf mal Tori Amos bei ihrem Taufnamen Myra Ellen — aber bitte nur, wenn ich nicht dabei bin. Die kann sehr unwirsch werden.

Emily Brontë (nippt von ihrem Whisky und verzieht säuerlich die Miene): Tori Amos, Tori Amos… Das ist doch…

Kate Bush: Die Nordkarolinerin, die mich dauernd nachmacht. Aber sehr begabt, die junge Frau.

Emily Brontë: Ein aufstrebendes Talent? Wie jung mag sie sein?

Kate Bush: Wird im August 45, am Zweiundzwanzigsten. Aufstrebend ist gut. Hat’s schnell zur Legende gebracht. Bis zu ihrer vierten Platte mindestens hör ich andauernd mich selbst raus, aber sie hat was.

Emily Brontë: Doch nicht etwa diese… Madonna?

Kate Bush: Um Himmels willen, kein Vergleich. Die wird jetzt auch gleich 50, am Sechzehnten. Weiß noch nicht, ob ich die auch besuche.

Emily Brontë: Ich höre mit Wohlwollen, wie wählerisch du in deinem Umgang bist, Catherine.

Kate Bush: Lass die Bescheidenheit. So jung kommen wir nicht mehr zusammen. Prost Hundertneunzig! (Sie füllt erneut die Whiskygläser nach, sie stoßen klingend an und kippen beherzt.)

Emily Brontë: Man kann sich an dein geistiges Getränk gewöhnen, du Gute. Woraus ist es gebrannt?

Kate Bush: Das ist Bourbon, der ist aus Mais. Wie Popcorn. Nicht wie unserer aus Korn, wie das Brot.

Emily Brontë: Catherine, es freut mein Herz, wie du das deinige an die ewigen Werte hängst.

Kate Bush: War daran ein Zweifel?

Emily Brontë: Kein wirklicher, liebste Freundin. Auch ich habe stets geeifert, an den wahren Dingen dieser und jener anderen Welt festzuhalten, als ich auf dem Kontinent zu Brüssel weilen… musste.

Kate Bush: Jener anderen Welt? Du meinst jetzt aber nicht deine Fantasywelten, wie haben sie geheißen… Angria und Gondal und die anderen?

Emily Brontë: Nicht doch. Das waren Geistesübungen für die Poesie, die vornehmlich unsere Schwester Charlotte vorantrieb.

Kate Bush: Naja, was ich so von deinen Gedichten her kenne, hat dich das noch ziemlich lange nicht losgelassen.

Emily Brontë: Du hast sie gelesen? Die Menschen lesen sie noch? Meine Gedichte sind noch in der Welt?

Kate Bush: Darf ich dich daran erinnern, Emily, dass du mit der Komponistin deines Romans redest?

Emily Brontë: Bei all meinem höchsten Respekt vor dieser deiner Arbeit, Catherine, bin ich doch genügend informiert, um zu wissen, dass du deine Ballade nicht nach meinem Roman gedichtet hast.

Kate Bush: Aber die 1970er Verfilmung war schon okay. Vor allem der Showdown.

Emily Brontë: Vor Zeiten wurde mir wohl einmal das Privileg zuteil, ihn zu betrachten. Man vergisst so leicht. Komm du einst in mein Alter und du wirst verstehen.

Kate Bush: Emily, für mich und die anderen paar Millionen wirst du immer 30 bleiben. Euch viktorianische Leichen versteh ich sowieso besser, als du glaubst. Wahrscheinlich bin ich sogar eine von euch.

Emily Brontë: (nippt erneut an ihrem Whisky; kichernd): Und das ist es wahrscheinlich, was dich halbwegs erträglich macht.

Kate Bush: Hey, das wäre mein Spruch gewesen!

Emily Brontë: Siehst du?

Sie stoßen an und beginnen sich zu verplaudern. Die besondere Schwierigkeit bei der Darstellung in diesem Stück besteht in dieser nicht unter anderthalbstündigen Kadenz, in der die Schauspielerinnen sich in ihre Rollen gefunden haben müssen, um unter fortgesetztem Einfluss von Jack Daniel’s möglichst brillante Improvisationen auszubreiten. ———

Viel später:

Kate Bush (mit unsicherer Zunge): Emmyschwester, du nimmst es mir nicht übel, aber ich muss weiter.

Emily Brontë: Wo wir uns gerade inmitten des gedeihlichsten Austauschs befinden? Wohin, meine liebste Freundin Catherine?

Kate Bush: Arnold Schwarzenegger wird 61.

Emily Brontë (mit überraschend sicherer Zunge): Dann musst du ihm allenfalls in neun Jahren deine Aufwartung erneuern, wenn sein Lebensalter sich zum nächsten Male ründet.

Kate Bush: Du hast Recht, Emily. Verdammich, wie Recht du hast. Du hast sooooo Recht. Du hast immer Recht gehabt.

Emily Brontë: Ich weiß, Cathy. Ich weiß. — Zur Gesundheit.

Sie haben eine neue Flasche. Emily schenkt nach. Sie stoßen an und kippen synchron. Der Wind der rauen Hochheidelandschaft pfeift über den Friedhof um das Landpfarrhaus. In einem herrischen Aufheulen zwingt er einen Trupp Brontë-Touristen in Anoraks, sich zu der gottverlassenen Bushaltestelle zurückzuwenden, von der sie gekommen sind. Vorhang.

Lied: The Ukulele Orchestra of Great Britain:
Wuthering Heights aus: Top Notch, 2006.

Nutz- und Feierlink: Happy 190th, Emily!
im immer und rundum empfohlenen BrontëBlog, 30. Juli 2008.

Written by Wolf

30. July 2008 at 12:01 am

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Sommergewinnspiel auf Moby-Dick™!

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Update zu Korrekt gekleidete Melville-Leser weiter auf eigene Zukäufe angewiesen! und Perissodactyla:

Vergangene Gewinnspiele lehren mich, dass Moby-Dick™-Leser lieber nach Schweinkram googeln, statt sich an ihm zu beteiligen. Darum heute was Hochliterarisches in zwei Teilen:

  1. Aus welchem Buch stammt der folgende Ausschnitt?
  2. Von welchem Buch ist darin die Rede?

Bitte in beiden Fällen Autor und Buchtitel; wenn Sie aufs eine gekommen sind, wissen Sie auch das andere. Zulässig sind deutsche und englische Antworten. Von mir aus auch Französisch und Latein, wenn Sie Freude dran haben; was anderes versteh ich nicht. Wer mitmachen will, hat so viele Versuche, bis es mich nervt; gewertet werden grundsätzlich alle.

Zu gewinnen gibt es wahlweise, weil es nur einen geben kann:

  1. Einen Gastbeitrag auf Moby-Dick™, was bedeutet, dass Sie in diesem Weblog einen Beitrag lang schreiben dürfen, was Sie wollen. Bitte keine Viecherpornos oder Auschwitzleugnungen oder solchen Scheiß, aber die Zensur fällt milde aus. 200 Leser am Tag garantiert, an guten Tagen schon mal 300.
  2. Ein .mp3 von meinem Lieblingslied zum Zeitpunkt der Preisverleihung. Das ist hier eine Privatveranstaltung, deshalb ist das legal. Sie dürfen auch eingreifend mitwünschen.
  3. Einen Cartoon von mir, Strichzeichnung Druckbleistift Stärke HB/1.0 auf Moleskine kariert, Auflage strikt auf 1 limitiert.

Als Tipps:

  • Keines der Bücher ist Moby-Dick.
  • Keines von beiden wurde je verfilmt.
  • Beide sind im Original auf Englisch verfasst.
  • Eines ist spannend, das andere ist langweilig.
  • Eines ist so schwer erreichbar, dass man sich im Antiquariat mit einem Hechtsprung darüberwerfen soll, um es unter verhalten irrem Kichern unauffällig zur Kasse zu schleppen, das andere ist in ausreichend vielen preiswerten Ausgaben erhältlich.

Das erste gefragte Buch über das zweite gefragte Buch:

Aber an diesem Sonntag holte ich mir ein Buch heraus, von dem ich mnir großen Nutzen und eine solide Belehrung versprach. Ich hatte es von Mr. Jones als Geschenk erhalten. Dieser besaß eine ganze Bibliothek und hatte es von hoch oben aus einem Regal heruntergeholt, wo es ganz verstaubt gelegen hatte. Als er es mir gab, sagte er, ich ginge zwar jetzt zur See, aber ich dürfe die Wichtigkeit einer guten Bildung nicht vergessen. Es gebe kaum eine Situation im Leben, sei sie auch noch so bescheiden und demütig, so finster und trübe, daß man nicht Muße finde, seine Kenntnisse zu vermehren und sich in den exakten Wissenschaften weiterzubilden. Und dann fuhr er fort: wenn es für meine zukünftigen Aussichten auch ziemlich ungünstig sei, daß ich so früh in meinem Leben als einfacher Matrose zur See führe, so werde es sich doch am Ende zu meinem Besten wenden. Auf jeden Fall werde es, falls ich nur auf mich selbst achtete, für meine Körperkräfte vorteilhaft sein, wenn auch sonst nichts dabei herauskomme, und das sei nicht zu gering zu bewerten, denn wie viele reiche Leute würden für meine jugendliche Gesundheit alle ihre Wertpapiere und Hypotheken hingeben.
   Ich dürfe, fuhr er fort, keine leichte alltägliche Lektüre erwarten, die nur kurzweilig und sonst nichts sei. Vielmehr fände ich hier Unterhaltung und Erbauung aufs schönste und harmonischste vereint, und wenn es mir vielleicht anfangs auch langweilig vorkäme, so werde es doch, wenn ich das Buch ganz durchstudierte, bald verborgene Reize und unerwartete Anziehungspunkte offenbaren und mich überdies vielleicht lehren, die Armut meiner Familie zu überwinden und sie alle wieder wohlhabend in der Welt zu machen.
   Mit diesen Worten händigte er mir das Buch aus. Ich blies den Staub davon weg und sah auf seinem Rücken: “[Autor, Titel].” Damit nicht zufrieden, warf ich einen Blick auf das Titelblatt und stellte fest, daß es eine “[Untertitel]” des besagten [Titels] sei. Als ich aber zufällig weiter unten hinschaute, sah ich “Aberdeen”, wo das Buch gedruckt war, und da ich glaubte, etwas, was aus Schottland kam, aus einem fremden Lande, müsse sich auf die eine oder andere Weise für mich als unterhaltsam herausstellen, dankte ich Mr. Jones sehr herzlich und versprach, den Band sorgfältig durchzustudieren.
   So lag ich also in meiner Koje und begann das Buch methodisch mit Seite eins, entschlossen, mir nicht etwa einige flüchtige Blicke hinein zu gestatten, damit diese, wenn ich sie vorwegnahm, mich nicht daran hinderten, regelrecht zu dem Kernpunkt und Gehalt des Buches vorzudringen. Denn dort lag, wie ich mir einbildete, etwas wie der Stein der Weisen verborgen, ein geheimer Talisman, der alles Pech und Teer in Silber und Gold verwandeln würde.
   Angenehme, wenn auch verschwommene Bilder zukünftigen Wohlstandes umgaukelten mich, als ich das erste Kapitel begann, das die Überschrift trug: “[Überschrift].” Trocken wie Zwieback und Käse, zweifellos! Und das Kapitel selbst war nicht viel besser. Aber das war ja nur die Einleitung, und wenn ich weiterlas, würde sich hier das große Geheimnis noch offenbaren. So las ich weiter und weiter, über “[das Thema]“, ohne selbst irgendeinen Nutzen für meine Mühe des Durchstudierens zu finden.
   Trockener wurde es und immer trockener. Sogar die Blätter des Buches schmeckten nach Sägemehl, bis ich schließlich einen Schluck Wasser nahm, ehe ich mich wieder daran machte. Aber bald gab ich es als verlorene Liebesmüh auf. Und dann fiel mir unser altes Tricktrackbrett ein, das wir zu Hause hatten und das auf dem Rücken den Titel “Römische Geschichte” trug und genauso gehaltvoll und ein gut Teil unterhaltsamer war. Ich überlegte mir, ob Mr. Jones den Band jemals selbst gelesen hatte, und mußte daran denken, daß er auf einen Stuhl hatte steigen müssen, als er es von seinem staubigen Regal herunterholte. Das sah auf jeden Fall verdächtig aus.
   Die interessantesten Seiten waren noch die Vorsatzblätter, und als ich sie umwandte, fand ich einige halbverwischte Bleistiftzeilen folgenden Inhalts: “Für Jonathan Jones von seinem vertrauten Freunde Daniel Dodds 1798.” So mußte es ursprünglich Mr. Jones’ Vater gehört haben, und ich überlegte mir, ob der es je gelesen habe oder überhaupt irgend jemand, sogar der Verfasser selbst, es je gelesen habe. Aber auch die Verfasser lesen, wie man sagt, ihre eigenen Bücher nicht, da sie mit dem Schreiben wahrlich genug geleistet haben.
   Schließlich schlief ich, das Buch in der Hand, ein und habe nie zuvor so gut geschlafen. Danach pflegte ich meine Jacke um das Buch zu wickeln und es als Kopfkissen zu benutzen. Dazu eignete es sich sehr gut. Nur wachte ich bisweilen auf und fühlte mich ganz dumpf und dumm, aber natürlich konnte das Buch nicht daran schuld sein.

Einsendeschluss — bitte in den Kommentar oder per E-Mail — ist am, sagen wir, 31. Juli 2008, ist das okay, fast drei Wochen zum Recherchieren? “Rechtsweg” hab ich überhört, weil der fiese Onkel doch nur Spaß macht.

Weiter mit Musik.


[Edit:] Bislang stand unten Pulp: This is Hardcore (uncut version), aus: This is Hardcore, 1998, weil das stylish ist und sieben Minuten dauert. Zu einem Gewinnspiel passt aber sehr viel besser und featuret ebenfalls haufenweise Tarantinika:

Lied: Die Ärzte: Das Lied vom Scheitern (“Dein Spiegelbild ist anderen egal”),
aus: Jazz ist anders, 2007. [/Edit]

Written by Wolf

11. July 2008 at 3:27 am

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Freundliche Begegnungen: Frank Schirrmacher beschimpfen, und Kapitän Ahab dann auch gleich

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Die Partner Titanic wird seit Abermonaten nicht müde, ihre Leser um Stellen aus Medien und Literatur anzubohren, in denen unzweifelhaft Frank Schirrmacher beschimpft wird, sinnigerweise in ihrer Spalte ganz rechts. Die monatliche Ausbeute ist beachtlich. Zum Beispiel kürzlich im April 2008:

Liebe Leser,

Frank Schirrmacher Karikatur, Three Towersyeah! Die Literatur ist voll von Stellen über Frank Schirrmacher: “Herman Melville beschrieb in seinem Roman ‘Moby Dick’ den FAZ-Herausgeber folgendermaßen: ‘Aber als dies vollbracht, drehte er sich um und — gütiger Himmel, welch ein Anblick! Was für ein Gesicht! (…) Ja, gerade so, wie ich dachte: Er ist ein schrecklicher Bettgenosse, er hat sich geprügelt, wurde fürchterlich zugerichtet, und hier ist er nun, eben vom Wundarzt zurück.’ (Hanser-Verlag, gebundene Ausgabe, S. 61f.)”, Markus Beyer (Gütersloh); “Da war sie also, diese alte Mißgeburt von geilem Bock, in der Hand ein Glas Schnaps, auf der Nase eine Bifokalbrille. Genau wie in den Filmen der guten alten Zeit.’ Aus Charles Bukowski: ‘Fuck Machine’, Fischer Taschenbuch 1991, S. 47″, Stephan Wallis (Stuttgart); “In Dr. F. Schoedlers ‘Buch der Natur’ (1865) gibt es eine gewiß prophetisch auf F. Schirrmacher bezogene Aussage: ‘Zwar die Organe sind noch vorhanden, aber jede Thätigkeit ist erloschen; die Aufnahme der Nahrung, die Umbildung derselben, das Wachsthum — Alles steht still.'”, Helge Möhn (Sonnenbühl); “Anthony Burgess, ‘Der Fürst der Phantome’, Seite 856:

und die ganze Zeit so weiter, es ist ein Festessen für Kulturbulimiker. Moby-Dick™, der, die oder das Fachweblog für dreist abkopiertes Schriftgut, Nutzungsrechtemissbrauch und fan-generated content, ruft deshalb in Anlehnung daran auf:

Finden Sie Stellen in Medien und Literatur, in denen unzweifelhaft Kapitän Ahab verunglimpft wird! (Außer in Moby-Dick, Sie Schlauberger.)

Als Preis gibt es wie immer irgendwas zu lesen, das ich schon lange rausschmeißen wollte.

Bild: Frank Schirrmacher bei Three Towers;
Melville-Ausschnitt: Kapitel 3: Das Gasthaus “Zum Walfänger”,
Übersetzung Matthias Jendis.

Written by Wolf

7. May 2008 at 12:55 pm

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A Tail of a Whale

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Update zu Urlaub vom Walfang:

Vorschlag für die Blogroll der Fluke:

Da bläst er jetzt hoffentlich mal nicht:


Fluke Mellard San Francisco Bay, 15. September 2007

Bilder: Whale Tail;
Humpback whale tail by the Farallons in the San Francisco Bay Area, California by Mellard, 15. September 2007.

Whale Tail Header

Written by Wolf

3. May 2008 at 12:01 am

Wie schmerzlich Buchhändler ächzen und Leser heulen können, wie gewalttätig der Vertrieb durch die Übersetzungen fegen und wie beängstigend schwarz die Kinder umnächtigt werden können

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Update zu Dass man immer so deutlich werden muss:

Die Welt sagt:

Große Literatur nicht nur für Flauten

Wale, Wellen, Weltliteratur

Wortgewaltig ist Herman Melvilles Klassiker “Moby Dick”. Der einsame Kampf des Kapitän Ahab gegen das Böse in Gestalt des weißen Wals auf dem Walfänger “Pequod” ist Urstoff der Weltliteratur und Sinnbild für den Kampf des Menschen gegen sich selbst. Erst auf See findet man die Zeit, sich an Melvilles eigentümlichen Stil zu gewöhnen. Und taucht auch kein Wal auf, so wird bei der Lektüre trotzdem deutlich, wie schmerzlich Planken ächzen und Winde heulen können, wie gewalttätig Wellen übers Deck waschen und wie beängstigend schwarz eine Nacht unter Segeln auf See sein kann.

“Moby Dick”, Hermann Melville, 282 Seiten, 7,50 Euro,
Dressler Verlag, ISBN 978-3791535883

Sandra Valeska-Bruhns in: Die Welt, 13. April 2008.

Jürgen sagt:

Jürgen Jessebird SchmitteEs ist löblich, den “Moby-Dick” zu empfehlen, es ist ein großartiges Buch. Wenn man aber als Literaturempfehlung eine Kinderbuchausgabe angibt, ist das alles andere als löblich. Die Dressler-Ausgabe ist gut und schön, aber massiv gekürzt, und vermittelt nichts mehr von “Melvilles eigentümlichem Stil”. Wenn’s klein sein soll, dann vielleicht die Übersetzung von Matthias Jendis (als Taschenbuch bei BTB), sonst am besten die von Friedhelm Rathjen (gebunden bei Mare). Mehr unter: https://ismaels.wordpress.com/bucherliste.

Leserbrief von Jürgen “Jessebird” Schmitte an Obige, 27. April 2008.

Und da hat er doch auch Recht.

Written by Wolf

28. April 2008 at 12:01 am

Hallo Shakespeare, adiós Cervantes

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Update zu Shorebound breezes shove the weary ship along!:

Iago. She that was ever fair and never proud,
Had tongue at will and yet was never loud,
Never lack’d gold and yet went never gay,
Fled from her wish and yet said ‘Now I may,’
She that being anger’d, her revenge being nigh,
Bade her wrong stay and her displeasure fly,
She that in wisdom never was so frail
To change the cod’s head for the salmon’s tail;
She that could think and ne’er disclose her mind,
See suitors following and not look behind,
She was a wight, if ever such wight were,—

Desdemona. To do what?

Iago. To suckle fools and chronicle small beer.

William Shakespeare: Othello II,1

Es ist der Tag des Buches (daher heute ohne Musik), des Urheberrechts (daher heute ohne Bilder), in Katalonien sogar der Verliebten (daher heute ohne Zeit), in Gesamtspanien Todestag von Cervantes (daher heute ohne… öh, Windmühlen), in England Geburtstag von Shakespeare (daher heute ohne nackte Weiber) und in Deutschland Tag des deutschen Bieres (daher heute ohne Sinn).

Danke an Wortfeilchen!

Written by Wolf

23. April 2008 at 6:30 pm

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Melville-Leser nackt!

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Update zu Reality continues to ruin my life:

1. April, ein neues Quartal — Zeit für ein neues Gewinnspiel.

Kapitel 42, Die Weiße des WalsAls Preis ist ausgesetzt: ein gebundenes, ungelesenes, einwandfrei erhaltenes Exemplar der Übersetzung von Friedhelm Rathjen: Moby-Dick; oder: Der Wal, die Version aus dem Zweitausendeins Verlag von 2004, mit 269 Illustrationen von Rockwell Kent, herausgegeben von Norbert Wehr. Im Anhang ein Essay von Jean-Pierre Lefebvre über “Die Arbeit des Wals”, zeitgenössische Dokumente aus dem Quellgebiet des Romans, u.a. von Owen Chase und Jeremiah Reynolds, ferner Melvilles Essay “Hawthorne und seine Moose” sowie sieben Briefe an Sophia Hawthorne und Nathaniel Hawthorne.

Das ist ein herausragend schönes Buch. Eins der schönsten und besten, die der Buchmarkt überhaupt hergibt — und eins vor allem, das mich viel Geld gekostet hat. Es ist deshalb nicht billig für Sie. Gewinnen können Sie es, wenn Sie ein Foto von sich machen und mir einreichen, auf dem Sie a) nackt sind und b) einen Bezug zwischen sich selbst und einem Werk von oder über Herman Melville oder einem anderen Werk der Weltliteratur herstellen, da bin ich nicht so.

Gedacht ist dabei etwa an Sie in der Badewanne, erkennbar die schmucke Einzelausgabe Bartleby lesend, oder sonnenbadend im Walde, wie Sie einem significant other mit den Vorsatzblättern eines Wälzers aus der Library of America einladend zuwinken. Was weiß denn ich, es ist Ihre Bildidee.

VorherZu Ihren Gunsten könnte ich beeinflusst werden, wenn Sie sich eigens ein Buch dafür aus der Bücherliste nebenan kaufen, oder wenn Sie ein ziemlich schönes Mädchen sind. Bitte keine pritschenbreite Pornographie, wir wollen hier was zu grinsen sehen. Faustregel: Etwas, wogegen Ihre Mutter mosern würde, nicht aber WordPress. Und in einer anständigen Auflösung bitte.

Übrigens sind ausdrücklich auch alle Jungs aufgerufen. Überraschen Sie mich und Ihre Mitleser!

Ihr Foto wird hier im Weblog veröffentlicht, alle Rechte daran bleiben bei Ihnen. Wie Sie es mir übermitteln, via E-Mail oder von einem Server verlinkt, wird Ihnen schon einfallen, wenn Sie erst die nötige Chuzpe für das Motiv aufbringen. Ich behalte mir vor, überhaupt keinen Preis zu vergeben, wenn nichts Brauchbares eingeht: Ich verlose das Ding nur, weil ich es doppelt habe, aber zum Verschleudern auch wieder nicht.

Solche Ideen muss man umsetzen, solange sie heiß sind: Einsendeschluss ist in zwei Wochen, am 15. April um 23.59 Uhr. Von einem Rechtsweg kann keine Rede sein, denn das ist meine Lotterie und da kann ich machen, was ich will.

Jules Seeberger, Leserin


Bilder: Die Weiße des Wals aus: Moby-Dick; oder: Der Wal,
selber gemacht am 30. März 2008;
das andere Ende Mai 2007 auch;
Leserin im Seeberger Familienarchiv.
Lied: The Big Picture, aus: Y Kant Tori Read, 1988.

Written by Wolf

1. April 2008 at 2:01 am

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And if the band you’re in starts playing different tunes, I’ll see you on the dark side of the moon

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Update zu The Wizard of the Smaragdenstadt:

The DeVille, The Dark Side of Oz, SyncMoviesMan muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um eine Antenne für Apophänien zu entwickeln: Die menschliche Wahrnehmung sucht automatisch nach Parallelen zwischen bekannten Phänomenen; dafür ist sie seit Steinzeiten, seit denen nicht mehr viel passiert ist, gebaut, und deswegen kann man nicht wirklich ungegenständlich malen.

Dazu ermuntert wird die leichtgläubige Liese, die menschliche Wahrnehmung, durch Kifferplatten wie The Dark Side of the Moon von Pink Floyd 1973 und psychedelisch wirksame Filme wie The Wizard of Oz mit Judy Garland 1939. Wollen Sie auch mal?

Dann treiben Sie die DVD Der Zauberer von Oz auf in einer Ausfertigung, die das englische Original bringt, und zwar mit dem schwarz-weißen MGM-Löwen als Filmlogo. Die Version mit dem farbigen Löwen ist geringfügig anders geschnitten und funktioniert nicht. Sobald der Löwe zum dritten Mal brüllt, starten Sie die CD The Dark Side of the Moon (die haben Sie sowieso, stimmt’s?) und lassen beide gleichzeitig durchlaufen.

Was sie dann erleben, ist erstens ein Heidenrabatz und zweitens der Effekt, der in dieser Zusammenstellung seit einer Usenet-Diskussion von 1994 Dark Side of the Rainbow oder The Wizard of Floyd heißt: Mindestens 100 Stellen, die in Film und CD gleichzeitig kommen, wenn Sie beide richtig gestartet haben, korrespondieren in einer Weise miteinander, die es schwer macht, an über hundert Zufälle zu glauben. Das macht den Film zu einem gespenstischen Musikvideo und die Platte zu einem ebensolchen Soundtrack. Die CD spielt auf die Filmlänge etwa zweieinhalb Mal.

Glauben Sie nicht? Für einen ersten Eindruck verfolgen Sie gerne mal den ersten Durchlauf bei Google Video: Wizard of Oz — Dark Side of the Moon — Pink Floyd Dub (with voice track).

Das dauert 42 Minuten Ihres Lebens, die Sie Ungläubiger natürlich nicht erübrigen wollen. Darum hat der Rolling Stone eigens für Sie ein Mashup von vier Stellenbeispielen versammelt, die Ihnen nur ein paar Sekunden klauen. Am frappierendsten darunter finde ich Beispiel 2, wo der schwarz-weiße Teil des Films ins Farbige umschlägt, während das Intro von Money einsetzt. Danach gehen selbst Sie bei Eris Abbitte leisten und die fertig gemischte Version von The DeVille kaufen.

Das ist nicht die einzige Koinzidenz dieser Art, noch nicht mal innerhalb des Werkes der Pink Floyd: Ähnliche Untersuchungen laufen mit der Disney-Verfilmung von Alice in Wonderland gegen The Wall und anderen. Der letztendgültige Beweis: Pink Floyd leugnen alles.

Jamin, The Dark Side of Oz, 18.Juni 2006

Bilder: SyncMovies; Jamin, 18. Juni 2006;
Danke: an USA Erklärt und Elke.

Written by Wolf

13. March 2008 at 3:10 am

Rrrrrache

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Update zu Ich habe euch immer gesagt, dass wir die Menschen fröhlich machen müssen:

I, Ishmael, was one of that crew; my shouts had gone up with the rest; my oath had been welded with theirs; and stronger I shouted, and more did I hammer and clinch my oath, because of the dread in my soul. A wild, mystical, sympathetical feeling was in me; Ahab’s quenchless feud seemed mine. With greedy ears I learned the history of that murderous monster against whom I and all the others had taken our oaths of violence and revenge.

Herman Melville: Moby-Dick, Chapter 41: Moby Dick

Wochenend: Zeit zum Zocken. Nach einem langen Monopol der Körnerfresser, gefolgt von Gutmenschen und Nichtessern, macht Tierschutz endlich Spaß. Jeder dritte der putzigen, gewalttätigen Großmeeressäuger ist sogar weiß; so nähern wir uns sinnreich dem Themenkomplex Rache mit Captain Ahab. Nach erfolgreichem Japsenpatschen bitte die Online-Petition rechts daneben unterschreiben, ja?

Captain Ahab's Revenge

Freitagsillustration: Mike R. Baker: Captain, 18. August 2007.

Written by Wolf

1. March 2008 at 12:01 am

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The Mermaid Problem:

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Don’t Go Searching For A Mermaid, Son,
If You Don’t Know How to Swim.

Update for Und Jan Mayen, der alte Flegel
and LiederJan Mayen und die Wahrheit über den alten Flegel:

I soon got used to this singing, for the sailors never touched a rope without it. Sometimes, when no one happened to strike up, and the pulling, whatever it might be, did not seem to be getting forward very well, the mate would always say, “Come men, can’t any of you sing? Sing now and raise the dead.” And then some one of them would begin, and if every man’s arms were as much relieved as mine by the song, and he could pull as much better as I did, with such a cheering accompaniment, I am sure the song was well worth the breath expended on it. It is a great thing in a sailor to know how to sing well, for he gets a great name by it from the officers, and a good deal of popularity among his shipmates. Some sea captains, before shipping a man, always ask him whether he can sing out at a rope.

Herman Melville about sea shanties, in: Redburn: His First Voyage:
Being the Sailor-boy Confessions and Reminiscences
of the Son-of-a-Gentleman, in the Merchant Service
,
Chapter 9, 1849

The Mermaid Lyrics


Image: An Album of Street Literature, 1800 (?)
via Never Sea Land, 28. January 2008;
Music (being a completely different song): Great Big Sea: The Mermaid,
in: The Hard & The Easy, 2005.

Written by Wolf

29. February 2008 at 12:01 am

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Feuerwerk! Powerpilz! Firlefanz! Lichtermeer!

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Update zu Trust and Builds Trust, Nantucket, Wo Ramadan draufsteht, ist auch Ramadan drin und noch einem:

Es lenzet auch auf unserm Spahn, o selige Epoche: Die Stöckchen fliegen wieder tief.

Nach meinem halberfolgreichen Drücken vor der Coyotin wirft auch Jessebird vom Planeten 9. Es nimmt überhand; seien wir mal nicht so, a-one, a-two.

Nochmal die Gebrauchsanweisung zum Mitsingen:

  • Nimm das erste Buch in deiner Nähe (das mindestens 123 Seiten hat).
  • Öffne das Buch auf Seite 123.
  • Finde den fünften Satz.
  • Poste die nächsten drei Sätze.
  • Wirf dein Stöckchen an 5 weitere Blogger!

Das echte erste Buch mit 123+ Seiten sagt:

Guten Morgen — Mitternacht —
Ich komme heim —
Müd ist der Tag von mir —
Wie könnt ich — von Ihm?

Süß war der Sonnenschein —
Gern blieb ich da —
Mich — will der Morgen nicht —
Tag — gute Nacht!

Darf doch die Röte —
Im Osten — noch sehn?
Die Hügel — dann einem
Das Herz — herausziehn —

Bist nicht so schön Mitternacht —
Ich wählte — Tag —
Nimm du das Mädchen an —
Das er verjagt!

Keine Ahnung, wo da ein Satz aufhört und der nächste anfängt. Für den Zweifelsfall ist das gesamte Gedicht wiedergegeben, so is es eh respektvoller. — Na, von wem, woher? Ich will mal ein bissel Hirnschmalz schmurgeln hören!

Jessebird hat den Extrawunsch geäußert, es sollte doch auch ein Moby-Zitat dabei sein. Gute Idee. Die entsprechenden Stellen auf den Seiten 123 unser aller zweier Lieblingsneuübersetzungen sind bei Jendis:

Dort gibt es mehr Sand, als man in zwanzig Jahren statt Löschpapier aufbrauchen würde. Mancher Spaßvogel wird euch erzählen, daß sie das Unkraut dort erst anpflanzen müssen, denn es wächst nicht von alleine; daß sie die Disteln aus Kanada einführen; daß sie übers Meer nach einem Zapfen schicken müssen, um ein Leck im Tranfaß zu dichten; daß Holzstücke in Nantucket herumgetragen werden wie Splitter vom wahren Kreuze in Rom; daß die Leute hier Fliegenpilze vor ihre Häuser pflanzen, um zur Sommerszeit Schatten zu haben; daß ein Grashalm eine Oase bedeutet und drei Halme auf einem Tagesmarsch eine Prärie; daß sie Treibsandschuhe tragen, ungefähr wie die Lappländer Schneeschuhe; daß sie auf ihrem Eiland der Eilande vom Ozean so umfangen, umgürtet, allseits umschlossen und eingekreist sind, daß selbst an ihren Tischen und Stühlen gelegentlich kleine Muscheln kleben, wie auf dem Rücken der Seeschildkröten. Diese hanebüchenen Behauptungen zeigen freilich nur, daß Nantucket nicht Illinois ist.

Die Ostfriesenwitze am Anfang von Kapitel 14

und bei Rathjen:

Schließlich standen wir auf und kleideten uns an; und Queequeg, der ein ungeheuer herzhaftes Frühstück von Chowder aller Sorten zu sich nahm, so daß die Wirtin aufgrund seines Ramadans keinen großen Gewinn machen konnte, so machten wir uns auf den Weg, um an Bord der Pequod zu gehen, dahinschlendernd und mit Heilbuttgräten in unseren Zähnen stochernd.

Schluss von Kapitel 17

— was weder der fünfte Satz noch drei Sätze sind, weil das Kapitel samt der Seite 123 hier endet, ätsch. Wir haben hier ja keinen Direktvergleich der Übersetzungen angestellt.

Und damit ich auch was davon hab, komme ich über eine verschlungene Assoziationskette zum wahrscheinlich unterschätztesten Liedermacher der Welt, der vor zwanzig Jahren das deutsche Musikgeschehen aus dem Sumpf musikverachtender Elemente wie Roy Black und Rex Gildo schätzomativ auf das Niveau von Bob Dylan gehoben hat: Stephan Remmler, yeah. Nach dem Bruch mit Trio kam vor den ganzen Bereicherungen jeder Ein-Mann-Kapelle wie Keine Sterne in Athen und Vogel der Nacht (beide 1986) doch noch was: Feuerwerk gab es nur als Single. Hab ich nie wieder im Radio gehört, aber spätestens bei dem Wort “Powerpilz” kriegt man unter all dieser Lust am Untergang unweigerlich das Grinsen.

Film: Stephan Remmler & Nina: Feuerwerk, 1984.

Lieder: Stephan Remmler: Keine Sterne in Athen und Vogel der Nacht
aus: Stephan Remmler, 1986;
Feuerwerk: Vinyl-Single [haben will!], 1984.

Bücher: Moby-Dick, Moby-Dick und eins zum Selberraten (und, nein, es ist nicht Moby-Dick…).

PS: Ach ja — weiterwerfen, das Stöckchen, an fünf weitere Blogger? Heilige Nacht, haben doch alle schon gehabt. Wenn nicht, sollen sich Selbstbediener ruhig bemerkbar machen. Solang ich nicht grade Sätze von Proustlänge abtippen muss, find ich’s ganz lustig.

Written by Wolf

11. February 2008 at 1:29 am

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There’ll be two winters in the year

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Update for Kartenzimmer Kommandobrücke Kompassraum:

Down with the rosemary, and so
Down with the bays and mistletoe;
Down with the holly, ivy, all,
Wherewith ye dress’d the Christmas Hall.

Robert Herrick, 1591–1674: Ceremony upon Candlemas Eve

Ist’s an Lichtmess hell und rein,
wird ein langer Winter sein.
Wenn es aber stürmt und schneit,
ist der Frühling nicht mehr weit.

Imbolcregel

Melvilleana Book Stack, Bücherstapel Stand 1. Februar 2008

… and still counting.

Image: Own brand, February 1st, 2008.

Written by Wolf

2. February 2008 at 12:01 am

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British Society for Plant Pathology: Trust and Builds Trust

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Update zu Weihnachts, wenn die Teufelin kam:

Endlich mal ein anständiges Stöckchen. Nachdem ich es schon bei so vielen rumliegen gesehen hab, am fähigsten beim Täglichen Efeu, musste ich es auch mal strapsen. Das hab ich noch nie gemacht, und wenn nichts wirklich Grandioses nachkommt, wiederkäue ich höchstens nochmal das hier.

Es geht so: Man baut sich ein CD-Cover.

Name der Band ist der erste Zufallsartikel der englischen Wikipedia.

Name der CD sind die letzten vier Wörter des letzten Zufallszitats auf der Quotation Page.

Cover-Illustration ist das dritte “interessante” Bild auf Flickr.

Bildbearbeitung ist erlaubt, schummeln nicht. Also nix da von wegen Zufallsartikel, -zitate und -bilder generieren, bis endlich was Gescheites rauskommt.

Bei mir war der Zufallsartikel die British Society for Plant Pathology, der Zitatausriss von Mary Field Belenky und das Bild von Kena Bree.

British Society for Plant Pathology: Trust and Builds Trust würde ich sofort kaufen. Britrock mit Country-Elementen, herrlich verschrobene Texte von einem raunzigen Sänger, auf manchen Liedern mit Unterstützung der Bassistin, die aussieht wie Mavie Hörbiger in gekrempelten Jeans und Holzfällerhemd, die sie mit reingenommen haben, weil sie mal ein bisschen Fiddle gelernt hat, also irgendwas zwischen der Harvest von Neil Young und den frühen Oasis mit der kleinen Gallagher-Schwester. Erscheint bei einem Independent Label, wie schon die etwas laienhafte Typographie zeigt, die auch davon spricht, dass die Band sich auf die Musik und nicht aufs Marketing konzentriert. Warum hab ich die nicht längst? — Ach so, ich vergaß. Reservieren Sie sich Ihr Exemplar jetzt und Sie erhalten es pünktlich zum Erscheinungstermin.

British Society for Plant Pathology, Trust and Builds Trust

Dieses hinreißende Stöckchen schwirrt weiter an die Hochhaushex, weil die (dirty word:) CorelDraw üben muss, und die Wortteufelin, weil die Photoshop schon kann und offenbar ein Programm kennt, das sogar .mp3s von Peter Gabriel in Musik umwandelt.

Written by Wolf

21. January 2008 at 4:41 am

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sieht ja ulkik aus

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Update zu Moby-Dick ist ein Gummitier:

Hi leute!
Ich wollt mal fragen, was ich an meiner Moby M1 optisch verbessern kann. Mir fällt einfach nichts ein
Danke!

is das nich schon nen Old-Timer? wenn ja, würd ich sie auf jeden fall so lassen! O_o

Ich würde es auch so lassen, ist doch nen schönes originales Kultobjekt!!!
Hol dir lieber was anderes zum verbasteln, am Ende willst du es wieder verkaufen wenn du älter bist dann ist es besser du hast da nix dran gemacht.

lasse es wie’s iss!

das ist doch schon sowas wie eine antiquität.. ich finds nicht so schön aber lass es doch so wie es ist das möf hat einen sammlerwert oder wird bald einen haben!

Ordentlich putzen. Sonst höchstens Zubehör der Zeit: karierte Satteltaschen, Rückspiegel und so. Digitach nach den Messfahrten weg. Ältere Klingel. Hast du auch die Platte für ein Speichenschloss vorne? Die gibt’s für ein paar Cent im Fahrradgeschäft.

öhhh hab ma eine frage was ist das fürn auspuff????? sieht ja ulkik aus…aber sonst schick.

Da ist noch alles original dran!
Abgesehen von der Klingel, die muste ich austauschen.
Und da is ‘n Digital Fahrrad Tacho dran.
Weiß jemand wie man das auftunen kann?

hab auch ne moby aber eine n 150
würdet ihr die auch ori lassen??
den rost habe ich schon entfernt

poben die hat ja noch sogar den richtigen fahhrad style so wie ne solex nur das ne solex den motor vorne am lenker hat echt der knüller ach und der auspuff fährtste nur krümmer oder ist das so und zur frage orignial oder nicht aufjedenfall original lassen und später an sonen opa verkaufen mache ich mit meiner solex auch!! hol dir ne prima oder so die gibt es ohne ende die kannste auch gut tunen und teil egibt es dafür auch genung die ist einfach nur zu schsde für so was fiinde ich und die meisten im board bestimmt auch!!
fazit: lass die mobilette ori und kauf dir ne billige prima zum aufmotzen so einfach idt das!!

Ja ok dann lass ich alles dran! :mahlzeit:
Wisst ihr zufällig wie man das Ding schneller machen kann, ohne da groß was zu verändern? :wink:
Bitte posten! dANKE1

Also ich würd sagen mofa Lackiren zB (schwarz) ,neuen sitz der mehr gerundet ist von oben,Blinker anbauen ;und Nummernschild an die seiten machen natürlich mit schutz dahinter: Mehr fällt mir auch nicht ein
Doch am Benzin tank Beide seiten zwei gleiche aufkleber drauf machen in weiß am besten.:crazy:

Mofa Power Optik Board Mofa und Moped, 2. bis 5. Oktober 2004

Motobécane Mobylette, Mary Evans Picture Library, 1954

Endlich sagt’s einer. Ich finde ja auch, eine Motobécane Mobylette sollte wenigstens weiß sein, aber den Bücherwurm fragt ja wieder keiner.

Bild: Mary Evans Picture Library, 1954.

Written by Wolf

15. January 2008 at 2:08 am

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Miss You

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Update zu Rathjen geht aufs Mare:

Alle Bilder via ƒ€ñЀ®èLLÅ.

Written by Wolf

27. December 2007 at 1:05 am

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My Mouth Is Bleeding, or: Merry Christmas, Bedford Falls

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Update for Joachim Ringelnatz: Die Weihnachtsfeier des Seemanns Kuttel Daddeldu:

It’s A Wonderful Life by Frank Capra starring James Stewart and Donna Reed, 1946, is considered one of the best films ever made — by guess whom? Especially by those who have on the q.t. their heartstrings played by it year after year after year.

Nobody is watching you. Take your 130 minutes, switch to Frame, open your mind, close your head, and watch.

If you can read this on December 24, you are the right person to watch, since the film’s message is: Get a life; whilst our message to Mr. Jesus “Reason for the Season” Christ is: Happy birthday. — This service comes to you by Moby-Dick™ for free as long as you respect Liberty Films‘ and RKO‘s copyright, right?

Film:: Liberty Films, RKO Radio Pictures;
Image: Decodog.

Written by Wolf

24. December 2007 at 12:01 am

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To sail you home

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Update zu Die Zeit steht still und mir ist kalt und Das bleibt:

Tori Amos, die einzige bekannte echte Fee, hat bis jetzt nicht viele betont nautische Videos machen lassen, muss aber nach ihrem inspirierenden Einfluss unbedingt mal mit Primärmaterial vorkommen.

Tori Amos Close-up1000 Oceans aus To Venus and Back, 1999 ist noch ihr maritimstes Lied. Video-Uploads in diskutabler Qualität werden vom Label offensichtlich noch untersagt.

Das Herz aber, das bei dem Melodieschlenker auf

Over Silbury hill
through the solar field
you know that I will follow you

nicht in eine Gurgel hüpft — wo war denn das vorher?

 

 

Bild: Tori Amos auf dem Meet & Greet vor ihrem Berliner Konzert, 17. Juni 2007.

Written by Wolf

13. December 2007 at 4:26 am

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Die fröhliche Cetologie

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Update zu Gewiss kann es kein Olivenöl sein:

Kann ein allmächtiges Wesen einen so schweren Stein schaffen, dass es ihn selbst nicht heben kann?

Es ist möglich, die Frage auf die folgenden Arten zu betrachten:

  1. Das Wesen kann entweder einen Stein schaffen, welchen es selbst nicht heben kann, oder es kann keinen Stein schaffen, den es selbst nicht heben kann.
  2. Wenn das Wesen einen Stein erschaffen kann, welchen es nicht heben kann, so ist es nicht allmächtig.
  3. Wenn das Wesen keinen Stein schaffen kann, welchen es selbst nicht heben kann, so ist es nicht allmächtig.

Dies gleicht einem ähnlichen Paradoxon: “Was geschieht, wenn eine unaufhaltsame Kraft auf ein unbewegliches Objekt trifft?” Eine Antwort ist, dass es der Definition entsprechend kein wirklich unbewegliches Objekt geben kann, wenn es eine unaufhaltsame Kraft gibt; dementsprechend kann auch keine tatsächlich unaufhaltsame Kraft existieren, wenn es ein unbewegliches Objekt gibt. Bei der Übertragung des Paradoxons bleibt die Grundaussage erhalten, allerdings wird hierbei nicht die Definition von Allmacht berücksichtigt.

Es kann auch versucht werden, das Paradoxon durch das Postulat aufzuheben, dass ein allmächtiges Wesen nicht notwendigerweise alles zu jeder Zeit tun können muss. So könnte man argumentieren:

  1. Das Wesen kann einen Stein schaffen, welchen es in diesem Moment nicht heben kann.
  2. Gleichwohl kann es als allmächtiges Wesen jederzeit später das Gewicht des Steines so weit verringern, dass es ihn heben kann. Dadurch könne das Wesen dann noch als allmächtig angesehen werden.

Nach dieser Argumentation lässt sich das Paradoxon aber weiterstricken: Kann ein allmächtiges Wesen einen Stein schaffen, der so schwer ist, dass es ihn nicht heben kann und so unveränderbar, dass es dessen Gewicht nicht reduzieren kann? Zudem stellt diese Situation Anforderungen an das allmächtige Wesen, zum Beispiel, dass es das Gewicht des Steines reduziert, wodurch sich die Frage stellt, ob sein freier Wille dadurch nicht gewissermaßen eingeschränkt wird.

Teilweise gibt es naturwissenschaftliche Aussagen, die bekannten Beispielen für Paradoxa widersprechen, allerdings sprechen diese nicht gegen die Paradoxa an sich. Sie beeinflussen lediglich die Wahl der Beispiele, um jene zu verdeutlichen. Das klassische Beispiel — ein Stein, welcher so schwer ist, dass sein allmächtiger Schöpfer ihn nicht heben kann — beruht auf einem Aristotelischen Weltbild. Heutzutage stellen sich neue Fragen, beispielsweise ob ein Stein nur relativ zur Planetenoberfläche angehoben werden kann. Betrachtet man die Position des Steines relativ zur Sonne, könnte man von einem konstant gehobenen Stein sprechen. Kleinlich betrachtet ergibt sich aus Sicht der modernen Physik das Ergebnis, dass das Beispiel des zu hebenden Steines ein schlechtes ist. Dies spricht aber nicht gegen das grundsätzliche Konzept des Allmächtigkeitsparadoxons. Den Gedankengängen Stephen Hawkings über die Beziehung zwischen Gottheit und Naturgesetzen folgend, ließe sich die Frage wie folgt umformulieren:

  1. Ein allmächtiges Wesen schafft ein Universum, welches den aristotelischen Gesetzen der Physik folgt.
  2. Könnte ein allmächtiges Wesen in diesem Universum einen so schweren Stein schaffen, dass es ihn selbst nicht heben kann?

Allmächtigkeitsparadoxon, Philosophische Antworten

Vereinfachend hat ♥ Marilyn ♥ dazu noch einen:

A little girl was talking to her teacher about whales.

The teacher said it was physically impossible for a whale to swallow a human because even though it was a very large mammal its throat was very small.

The little girl stated that Jonah was swallowed by a whale.

Irritated, the teacher reiterated that a whale could not swallow a human; it was physically impossible.

The little girl said, “When I get to heaven I will ask Jonah”.

The teacher asked, “What if Jonah went to hell?”

The little girl replied, “Then you ask him”.

Linton Baldwin, Sinner's Game

Written by Wolf

12. December 2007 at 4:43 am

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Weihnachts, wenn die Teufelin kam

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Update zu Die Rache der Wortteufelin, Part römisch zwo:

Fast hätt ich übersehen, wie da mal wieder ein Stöckchen vorbeischwirrt. Ist ja auch so ein kurzes. Wie üblich kommt es von der Kollegin Wortteufel.

Nachts, wenn der Teufel kam. Filmplakat 19573 (materielle) Wünsche zu Weihnachten

Oh, nur keine Umstände! Überweisen Sie mir einfach alles, was Sie haben. Auf Anfragen zu meiner Bankverbindung antworte ich gewöhnlich innerhalb von 24 Stunden. Sollten Sie zu den verantwortungslosen Sozialromantikern gehören, die verbreiten, Geld verderbe den Charakter: Meine Amawuli umfasst im Moment 18 Seiten, von denen auch die verbuddeltsten von 2001 noch ernst genommen werden dürfen. Bitte nichts Selbstgebasteltes.

3 Menschen, mit denen ich gern Weihnachten feiern würde

Starbuck, Stubb und Flask, wer sonst. Zur Not tun’s auch Nicole Kidman, Kate Moss und Tori Amos. Zieht euch nicht zu warm an, Mädels. Oder ich wollte schon immer mal eine entspannte Runde mit den inzwischen etwas rausgewachsenen Jungs von der Biermösl Blosn verbringen. Bildungsbauern — ein unterschätzter Menschenschlag.

3 Menschen, die von mir ein Weihnachtsgeschenk erhalten

Die Wölfin, Mami und Papi. Sonst schenkt mir auch keiner was.

3 Menschen, die das Stöckchen fangen sollen

Wer sich das positiv zu Weihnachten wünscht, kriegt von mir dieses einwandfrei erhaltene Stöckchen geschenkt. Da bin ich nicht so.

Written by Wolf

5. December 2007 at 2:38 am

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Cold (kalt)

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Update to Work in Congress
and Wie die andere Hälfte lebt:

Little Girl Feeding a Bear Cub

Image: Little Girl Feeding a Bear Cub in Alaska, c. 1900
via Old Picture of the Day, 18 September 2007;
Song: Johnny Horton: North to Alaska, 1960.

Written by Wolf

24. November 2007 at 11:09 am

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Blubb

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Written by Wolf

23. November 2007 at 2:42 am

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Streng dein Hirnkastl an

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Update zu Glory Glory:

Wenn ich im Juni schon gewusst hätte, wie man in dieser missratenen Wörterpresse Videos einbettet, hätte ich damals nicht so einen Terz mit dem Zerstückseln eines historischen Rekrutierungsplakats aus dem amerikanischen Bürgerkrieg veranstaltet, um drei Filme in einem Eintrag in Beziehung zu setzen. It builds character.

Kürzlich war wieder jemand so engagiert, Bürgerkriegsbilder auf ein Lied zu basteln. Das Ergebnis ist weit weniger pathetisch als die Beispiele vom Juni, mit der richtigen Einstellung aber nicht weniger ergreifend. Die Herren Guns N’ Roses haben ein paar Jahre auf ihrem Gebiet doch einen ganz guten Job versehen — und ist Bürgerkrieg vielleicht hip?

Übrigens glaube ich ganz ohne Koketterie mit leicht angegangener Populärkultur, dass Herman Melville, den der Bürgerkrieg genügend beschäftigt hat, dass er seinen dicksten und besten Gedichtband daraus machte, den Umgang der Guns N’ Roses mit diesem Thema geschätzt hätte.

Civil War aus: Use Your Illusion II (etwa: Streng du auch mal dein Hirnkastl an), 1991: die einzige Doppel-Doppel-LP der Welt.

“What we’ve got here is failure to communicate.
Some men you just can’t reach…
So, you get what we had here last week,
which is the way he wants it!
Well, he gets it!
N’ I don’t like it any more than you men.”

Look at your young men fighting
Look at your women crying
Look at your young men dying
The way they’ve always done before

Look at the hate we’re breeding
Look at the fear we’re feeding
Look at the lives we’re leading
The way we’ve always done before

My hands are tied
The billions shift from side to side
And the wars go on with brainwashed pride
For the love of God and our human rights
And all these things are swept aside
By bloody hands time can’t deny
And are washed away by your genocide
And history hides the lies of our civil wars

D’you wear a black armband
When they shot the man
Who said “Peace could last forever”
And in my first memories
They shot Kennedy
I went numb when I learned to see
So I never fell for Vietnam
We got the wall of D.C. to remind us all
That you can’t trust freedom
When it’s not in your hands
When everybody’s fightin’
For their promised land

And
I don’t need your civil war
It feeds the rich while it buries the poor
Your power hungry sellin’ soldiers
In a human grocery store
Ain’t that fresh
I don’t need your civil war

Look at the shoes your filling
Look at the blood we’re spilling
Look at the world we’re killing
The way we’ve always done before
Look in the doubt we’ve wallowed
Look at the leaders we’ve followed
Look at the lies we’ve swallowed
And I don’t want to hear no more

My hands are tied
For all I’ve seen has changed my mind
But still the wars go on as the years go by
With no love of God or human rights
‘Cause all these dreams are swept aside
By bloody hands of the hypnotized
Who carry the cross of homicide
And history bears the scars of our civil wars

“WE PRACTICE SELECTIVE ANNIHILATION OF MAYORS AND GOVERNMENT OFFICIALS
FOR EXAMPLE TO CREATE A VACUUM
THEN WE FILL THAT VACUUM
AS POPULAR WAR ADVANCES
PEACE IS CLOSER”

I don’t need your civil war
It feeds the rich while it buries the poor
Your power hungry sellin’ soldiers
In a human grocery store
Ain’t that fresh
And I don’t need your civil war
I don’t need your civil war
I don’t need your civil war
Your power hungry sellin’ soldiers
In a human grocery store
Ain’t that fresh
I don’t need your civil war
I don’t need one more war

I don’t need one more war
What’s so civil ’bout war anyway

Bonus: Das Original im Rough Mix:

Written by Wolf

22. November 2007 at 4:54 am

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Mann über Bord

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Written by Wolf

13. November 2007 at 12:01 am

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The Mermaid Tavern, London 1599

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Update for Land in Lee oder Kennt ihr nun Bulkington?
and Loomings cont.:

Souls of poets dead and gone,
What Elysium have ye known,
Happy field or mossy cavern,
Choicer than the Mermaid Tavern?

John Keats: Lines on the Mermaid Tavern, 1819

Mermaid Tavern, c. 1599Big changes are afoot in old London Town. For starters, a new queen sits on the throne, Elizabeth I. Her economic policies have created a brand new strata of society—the middle class. Londoners have more expendable income than ever before, and they spend a lot of it on entertainment and booze. Drinks can be had for a pittance. Most people drink ale or mead, as wine is too costly to import and grapes don’t do well in the chilly English climate. Favored entertainments include wrestling matches, bear baiting and live professional theater, a fairly new invention that has reintroduced a kind of fame the world hasn’t seen for a thousand years—the celebrity writer. If you’re looking for a fine place in which to tip a few dozen pots of ale, you need only follow the scribes.

Young, famous, and increasingly wealthy, London’s professional playwrights and poets know how to have a good time. A later historian will separate six of them from the flock and name them the Roaring Boys—Thomas Kyd, Thomas Nash, John Webster, Ben Jonson, Christopher Marlowe and perhaps the greatest scribe of all time, William Shakespeare. Each has his favorite tavern, but most days they congregate at the Mermaid.

Day, night, and in between, if you are drinking, the Mermaid is serving. Find a table near the back of the common room so you can watch the entire scene. Ask any of the comely barmaids for a pot of the day’s best. Don’t try the sausages; they smell funny. Sit back, take a pull of that rich, warm ale and relax. If you grow restless, you can avail yourself of numerous entertainment options. You might gamble with cards or dice, play skittles, bowl, or wager among your friends as you see fit. On a good night, someone might bring in a wild beast (usually from “darkest Africa”) or a horribly disfigured person, and you can take a gander for a penny. If the mood takes you, the room is rife with entrepreneurial ladies, whose favors come in a range of prices. Many of them still have teeth.

Drink all you can afford, but be watchful who you talk to. Elizabethan London is a cesspool of political gamesmanship, and aswarm with spies and blabbermouths more than willing to rat you out for a few pennies. Duels are also commonplace at the Mermaid, as are run-of-the-mill disagreements that turn into ferocious blood-fests. If the Mermaid is your destination, bring your sword. A back-up dagger in your boot won’t hurt either. Bring enough coin to (quietly; just a whisper to the tavern keeper) buy a round for the house. Someone will return the favor. It’s the custom.

So the Modern Drunkard Magazine states. We could not have said it better.

Jörg Aufenanger, Hier war Goethe nicht, dtv 2002

Written by Wolf

10. November 2007 at 3:36 am

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Gone Stag

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Update zu My Private Weltverschwörung:

Josef Breitenbach, PartyPeeptoes mit Absätzen zum Morden. Nicht ganz knielanger Swing Dance Dress mit 40er-Style Polka Dots. Neben ihr eine goldene Clutch voller Totenköpfe. Vor ihr ein Manhattan. Sie schien nicht einmal überrascht, als ich sie ansprach.

“Meine Getränke kannst du jederzeit bezahlen. Obwohl wir beide wissen, dass du das nicht kannst. Sag einfach der Bedienung Bescheid. Und lass dir Zeit damit. So viel Zeit, wie dir deine Mutter dauernd eingeredet hat, dass du Kohle nach Hause bringen sollst.”

“Ich dachte, ihr steht drauf, vorher ein bisschen zu reden und alles.”

“Warum”, tat sie mir die Ehre an, sich von ihrem Moleskine zu mir zu wenden und mich über den Rand ihrer Bettie-Page-als-Lehrerin-verkleidet-Brille hinweg zu mustern, “sag mir, warum glaubst ausgerechnet du, dass ausgerechnet ich mit dir aufs Zimmer verschwinden sollte?”

“Versetz dich mal in meine Lage. Nimm an, du bist ein verfickter Scheißhaufen von Lohnschreiber. Du hast dein Leben lang nichts gelernt außer Lesen und Schreiben, und wenn du einen Analphabeten findest, der wirklich glaubt, du könntest es besser als er, dann schreibst du genau das, was er dir sagt, so lang wie er dir sagt, und wann er es dir sagt. Das wird aber selten passieren, weil jeder Arsch glaubt, er kann beim Schreiben auf der Zeile bleiben. Und das Schlimmste daran ist: Er kann es wirklich. Versetz dich in diese Lage und sag mir, ob du zuschauen würdest, wo du bleibst, oder nicht.”

“Weißt du, was der Unterschied ist zwischen dir und einem Eimer Scheiße?”

“Der Eimer?”

“Den haben sie dir schon im Kindergarten immer erzählt, stimmt’s?”

“Weiß ich nicht mehr. Lies mein Blog.”

“Und ein Blogger bist du auch noch. Schau dich doch an. Deine paar Gedanken gehen damit drauf, dass du beim Leben live mitformulierst, was du alles schreiben könntest, egal ob jemand es lesen will. Damit du nicht auf deine hirnverbrannten Auftraggeber hören musst, die dir sagen, was du wann in wie vielen Anschlägen schreiben sollst. Und die anderen Blogger bereicherst du mit Kommentaren aus lol und ggg.”

“Tu ich nicht.”

“Warum denn nicht? Zu fein, was?”

“Mein Thema ist anders.”

“Literatur, wetten? Über dein Lieblingsbuch, wetten? Und dann ist es wahrscheinlich noch Moby-Dick, wetten?”

“Das ist ein gutes Buch.”

“Ja, klar. Weil du als noch kleinerer Junge schon drauf abgefahren bist. Bitte tu mir einen Gefallen und sprich nie wieder eine Frau an.”

Es versprach ein langer Abend zu werden.

Bild: Josef Breitenbach: Party, via quase em português, 11. Juni 2008.
Soundtrack: Tom Waits: Better Off Without a Wife
aus: Nighthawks at the Diner, 1975.
Lizenz: G. Klaut.

Written by Wolf

31. October 2007 at 1:37 pm

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Hallo Wien

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Update zu Walgesang in seiner Sprache, Arthur Schnitzler: Amerika und Alles Clarel:

Es gehört ungeheuerlich hierher, aber wenn ein gutes Land seinen Nationalfeiertag hat, soll man ihm noch mehr Gutes dazu wünschen.

Was Österreich mit Herman Melville verbindet, ist zuerst mal Der dritte Mann mit Orson Welles, welch letzteren man sich kaum ohne Moby-Dick-Bibel in der Hand vorstellen kann, und vor allem Jung und Jung, der Verlag für Literatur und Kunst in Salzburg, der den deutschsprachigen Lesern den Clarel erschlossen und ein schmuckes Bändchen Essays draufgelegt hat.

Und das ist ja auf die Weltgeschichte umgerechnet eine durchaus aktuelle Regung, jedenfalls nicht der übliche verstaubte Nostalgieschmäh, den man mit dem Land von Gustav Klimt, Wurschtelprater, Sachertorte, Gösser, Sissi, Kottan ermittelt und Wolfgang Ambros verbindet. Schlussendlich ist Österreich ja auch das Land von Scheidungsmesse, Radio fm4 featuring Stermann & Grissemann, Eitrigen und Clara Luzia.

Melville kam nur bis Heidelberg. Da muss es mit den Augen eines Yankees so ähnlich aussehen wie in Alt-Wien, ist aber na bumsti kein Wunder, wenn man nachher verkannt und verbittert stirbt.

Serwaspfiatnbaba.

Lied: Clara Luzia: Morning Light, aus: Long Memory, 2007.

Written by Wolf

26. October 2007 at 11:07 am

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Sex Pistols: Who Killed Bambi?

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Moby Dick survived and will outlive all of us. Bambi didn’t.

Never trust a hippie:


Qui a tué Bambi?

Image: Qui a tué Bambi?; licence: Creative Commons.

Written by Wolf

14. October 2007 at 12:01 am

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Herman ASCII Melville

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Aus der Reihe Sinnvolle Schriftarten
das Update zu Wenn e.e. cummings Moby-Dick geschrieben hätte:

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Auf ordentlichen Compilern sieht das so aus:

Herman Melville ASCII

Freuen Sie sich mit uns auf die nächste Folge: Sinnvolle Zeilenabstände.

Written by Wolf

6. October 2007 at 12:01 am

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Reden-wie-Piraten-Tag

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Ungeduldiger erwartet als Weihnachten, aber 2.0-mal so lustig:

Talk Like a Pirate

am

Talk Like A Pirate Day!

Nautisch-piratesken Wortschatz aufgepäppelt, in Stimmung geyoutubet? Dann erwarte ich, dass Sie heute mindestens beim Reinkommen mit Ahoi grüßen. Und nicht vergessen, Ihre Erfahrungen im Kommentar zu hinterlassen, das macht glücklich.

Den Soundtrack dazu liefern ein paar ruppige Piratenlieder. Sollten Sie Ihre Pogues, die zumindest noch unter Shane MacGowan eigentlich durchweg den richtigen Geist atmen, nicht von Vinyl auf CD umgestellt haben, was ja in so einer Aushilfspiratenbiografie mal vorkommen kann, reichen für heute:

  1. Flogging Molly: Salty Dog
  2. Ceannn: The Worst Pirate Song
  3. Running Wild: Pirate Song

Ja, ist mir auch aufgefallen, aus welchem Film Lied 1 und 3 unabhängig voneinander bebildert sind. Aus dem ersten, woher denn sonst.

Arrrrr!

Written by Wolf

19. September 2007 at 12:01 am

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Einmal werden wir noch wach

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Heißa, dann ist Talk Like a Pirate Day.

Zeit für den phonetischen, semantischen und grammatischen Feinschliff
(6:27 Minuten):

Mal ganz im Ernst: Diese Art von Stimmbildung und eindeutigem Auftreten ist ein nachhaltiger Boost fürs Selbstvertrauen. Schauen Sie sich die darstellenden ehemaligen Pausenhofopfer doch mal an, wie sie in den 6:27 Minuten aufblühen. Ich erwarte ab morgen Ihre Erfahrungen im Kommentar.

‘Tis a fine day to sail the seas!

Written by Wolf

18. September 2007 at 12:01 am

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Include Bilge Rat, Squiffy and Nipperkin (We’re doing Science!)

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Noch 3 Tage bis zum Talk Like a Pirate Day!

Warum Piraten immer noch beliebt sind: Pirates remain popular because they have a great vocabulary.

Wie viel Spaß es macht, wie die Piraten zu reden:

bilge rat
landlubber
shanty
bucko
galleon
Arr!
gibbet
bosun
squiffy
nipperkin
buccaneer
keelhaul
avast
mizzen
carouser
doubloon
grog blossom
hornswaggle
poop deck

Und: Warum Piraten einfach cooler als Ninjas sind:

– Jaja, alles englisch. Auf Deutsch haben Sie’s noch leichter: Jeden Satz mit “me hearties” beenden, das verleiht Ihren Aussagen Nachdruck und rückt Ihr Image als verhuschter Nerd zurecht: in Richtung überzeugter Nerd.

Written by Wolf

16. September 2007 at 12:16 am

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Reason Zero

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WTC vom Empire State Building, 1993

Dieses Bilddokument entstand am 11. September – aber nicht 2001, sondern 1993.

Schon damals hatte sich eine Organisation irregeleiteter Linguisten in den Kopf gesetzt, ein Datum zum Wort des Jahres zu machen. Der perverse Plan sollte gelingen, indem ein Terroranschlag nie gesehenen Ausmaßes die ganze Welt derart erschütterte, dass die Gesellschaft für deutsche Sprache nicht anders konnte als das Datum jenes Anschlags zum zweiten dreigliedrigen Wort des Jahres ihrer eigenen Geschichte zu erklären – nach Die neuen Bundesländer 1990, diesmal mit einem noch katastrophaleren Anlass.

Nachdem die Rotte diverse Pläne verworfen hatte (Versenken Kaliforniens im Meer durch Sprengung der Rocky Mountains; Entsorgen des Erdballs auf eine sehr große Müllkippe durch Hochheben am Eiffelturm und Fallenlassen; Umkehren der Erdumdrehung durch Installation eines leistungsstarken Propellers auf der Novaja Semlja; verschiedene kürzerlebige Pläne, in denen Heuschrecken, Blutegel und Faulgase eine Rolle spielten), entschied sie sich dafür, die Freiheitsstatue in New York zum Einsturz zu bringen.

Diese Lösung vereinte den inzwischen zerstrittenen Haufen wieder zur blutigen Tat: Hauptsache, es ging gegen die kulturlosen Amis. Vermutlich stammte die Idee von demjenigen unter ihnen, der von seinem Onkel in New Jersey einen Verleih für Sportflugzeuge geerbt hatte.

Rechts unten im Bild ein Ausschnitt des gewählten Sportflugzeugs, aufgenommen von der Aussichtsplattform des Empire State Building. Glücklicherweise fiel dem Piloten kurz vor dem Ziel (mittig im Bildhintergrund) ein, dass diesen Abend eine lokal bedeutsame Country-Band in seiner nachbarlichen Scheune spielte. Er drehte bei und flog nach einer Schleife um zwei Türme in Hafennähe zurück nach New Jersey. So rettete eine Insel der Kultur inmitten eines ansonsten ach so kulturlosen Kontinents die Welt.

Erst 2001 gelang einer Handvoll noch viel durchgeknallterer und kulturloserer Technikstudenten aus Hamburg-Harburg das Unfassbare: Der 11. September wurde Wort des Jahres 2001.

Previously released in Schilderbilder, 2002. Bild: selbergemacht, 1993, ätsch.

Written by Wolf

11. September 2007 at 12:01 am

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Talk Like A Pirate Day: Buchstabe B

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Anne Bonny bei der ArbeitB wie Bücher.* Noch 10 Tage bis zum Talk Like a Pirate Day – und Sie haben sich noch gar nicht eingelesen, wetten?

Was Piraten so treiben, wissen Sie aus den bisherigen drei Filmchen, die wir hier selbstlos verlinkt haben, und dem Kinderprogramm mit Errol Flynn. Fragen, die dabei offen bleiben:

  • Warum tragen alle Piraten Augenklappen?
  • Worauf sind Piraten immer so sauer?
  • Wo lassen sich Piraten ihre Ohrlöcher stechen?
  • Wie halten Piraten ihre Unterwäsche auseinander, wenn sie ins Sommerlager fahren?

Da weiß Tom Lichtenheld, mein entfernter Kollege in der Werbung, Rat:

I don’t know much about pirates, but I know enough to draw some pictures. And I can make up enough to draw some more pictures.

Tom Lichtenheld: Everything I Know about Pirates, 2003

Das ist noch nicht der Weisheit allerletzter Schluss, macht aber Laune und allemal klüger als vorher.

Mary Read bei der ArbeitNoch etwas mehr wissenschaftlichen Anspruch – Sie bemerken wohlwollend, wie behutsam wir uns steigern – stellt Margarette Lincoln in The Pirate’s Handbook: How to Become a Rogue of the High Seas von 1995. Das Gaudium bleibt gewahrt, die historische Akribie wird zum Vorbild.

Darin finden Sie die nötigen Schatzkarten, Rezepte (Schiffszwieback!), Näh- und Bastelanleitungen (Stiefelschnallen!) in beherzter Prosa, Diagrammen und aufwändigen Gemälden, die Sie in Ihrem Leben als angehender Schwarzbart brauchen. Vor allem, wenn Sie ein Mädchen sind.

Überhaupt: Falls Sie sich als Mädchen in diesem ganzen Piratenzirkus genetisch etwas benachteiligt vorkommen, was ja kein Wunder wäre, hab ich noch eine ernstliche Empfehlung für Sie:

Booty: Girl Pirates on the High Seas von Sara Lorimer. Hier hat die Wissenschaft, mit einem ganz ungewohnt unaufdringlichen Fokus auf Gender Studies, Vorrang, und gerade deswegen bleibt das Gaudium erhalten – und abermals bemerken Sie mit Wohlwollen, wie behutsam wir uns gesteigert haben. Das wird auffallend gern als Lieblingsbuch genannt und das bestell ich mir jetzt auch, me hearties.

They offered war rather than kisses.

Alle drei Empfehlungen können Sie noch bis zum 19. kriegen und auslesen. Wenn Sie gleich bestellen.

* Oder: B wie Booty.

Bilder: Anne Bonny und Mary Read: gemeinfrei;
Booty: Sara Lorimer, Creative Commons.

Written by Wolf

9. September 2007 at 12:01 am

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Talk Like A Pirate Day: Buchstabe A

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Update zu The Countdown Be A-Running:

Noch 12 Tage bis zum Talk Like a Pirate Day – und immer noch bleibt den meisten unter unseren Lesern verschlossen, wie man den überhaupt begeht.

Wie in aller Interaktion geht es um die Art der Kommunikation: Der Ton macht die Musik. Die zwei freundlichen jungen Herren, Old Chumbucket und Captain Slappy, die wir jüngst so herzbeschwingend und motivierend singen hörten, veranschaulichen uns Landratten in ebenso eindringlicher wie probater Form, also mit unaufdringlich pädagogischem Naturtalent, den wichtigsten Wortschatz.

Fünf Wörter, die Ihre Umgangsformen revolutionieren und Ihren Freundeskreis aufs Wesentliche optimieren können (2:02 Minuten). Das Praktische daran: Übersetzen müssen Sie nichts, die funktionieren auch auf Deutsch. Zufall, dass sie alle mit A anfangen?

  1. Ahoy!
  2. Avast!
  3. Ay!
  4. Aye, aye!
  5. Arrrrr!

Und weil das so schön leicht ist und außerdem Spaß macht, erleben wir in der zweiten Lektion einen etwas differenzierter denkenden Herrn der sieben Meere, der uns den kleinen, jedoch feinen Unterschied zwischen Argh und Yargh (4:35 Minuten) nahebringt:

Sie brauchen dazu weniger Mut, als um beispielsweise jemanden anzurufen, mit dem Sie noch nie telefoniert haben; das kriegen Sie ja auch jede Woche ein paarmal hin. Piraten sind heute Sympathieträger, die mag jeder. Und wer sie nicht mag, mit dem wollen Sie auch nichts zu tun haben.

Written by Wolf

7. September 2007 at 12:01 am

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Urlaub vom Walfang

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I.

Update zu Das Wesen des Mannes auf seine Essenz verdichtet:

Der Pessimist klagt über den Wind,
der Optimist hofft, dass der Wind sich dreht
und der Realist hisst die Segel.

Sir Adolphus William Ward

Stephan meldet sich aus Starbucks Heimat:

Stephan De MariaNun, Cape Cod ist in der Tat ein Sammelpunkt der W.A.S.P., daneben aber noch groß genug für andere Menschen – wie so oft in den US.

So ist die wichtigste Stadt der Insel Provincetown eine Hochburg der Whale Watching Tours (zu empfehlen: die Sunset Tour) sowie ein Zentrum homosexueller Lebensart und –kultur. Mit der Folge, dass es dort lebendig und lebensfroh zugeht, entspannt und divers.

Aah, es ist heute so ein richtiger Spätsommer-Atlantikküstentag! Wind, fliegende Wolken vor stahlblauem Himmel, die Luft schmeckt nach Reinheit, nach Norden, nach Herbst. Jetzt die Füße auf Bootsplanken stellen und der Tag wäre der Perfektion nahe.

… wenn da nicht noch Post von Greenpeace gekommen wäre:

II.

Update zu Fast Fish:

Facsimile of a Woodcut in the Cosmographie Universelle of Thevet, Paris 1574Walfang lohnt sich nicht. Anscheinend hat das nun auch der isländische Fischereiminister Einar Guofinnsson eingesehen. Er kündigte an, ab jetzt keine Fangquoten für die kommerzielle Jagd mehr zu erlauben.

Hintergrund für den plötzlichen Sinneswandel des Ministers: Für Walfleisch existiert kein Markt mehr. Um es doch noch profitabel zu verkaufen, spekulierte Island auf den Export des Walfleisches nach Japan. Aber selbst dort will es niemand haben. Tausende Tonnen lagern in Japans Kühlhäusern, sodass das Fleisch sogar zu Hundefutter verarbeitet wird. Andererseits wird es aber in Gourmet-Restaurants zu irrwitzigen Preisen angeboten. Japan befürchtet außerdem, Walfleisch aus Island könne zu stark mit Umweltgiften belastet sein.

Island hat im letzten Jahr von den 30 genehmigten Minke- und 9 Finnwalen “nur” jeweils 7 getötet. Die Laborergebnisse von Tests auf Schadstoffbelastungen des Fleisches wurden nicht veröffentlicht – keine gute Voraussetzung, um Kapital aus dem Verkauf der toten Tieren zu schlagen.

Neben der kommerziellen Waljagd hatte sich die isländische Regierung außerdem eine Zweijahres-Quote für den so genannten wissenschaftlichen Walfang verordnet. Die wissenschaftliche Jagd auf Wale ist aufgrund einer Sonderklausel der Internationalen Walfangkommission (IWC) leider immer noch nicht verboten. Doch auch die wissenschaftliche Quote von 200 Walen für die Jahre 2003 bis 2005 wurde bis heute nicht ausgeschöpft.

Die Entscheidung des Fischereiministers, keine neuen kommerziellen Quoten zu erlassen, ist zwar ein Anfang, aber ein endgültiges Verbot des Walfangs muss her! Dass keine Notwendigkeit für wissenschaftlichen Walfang besteht, bestätigt auch das wissenschaftliche Komitee der IWC.

Allerdings boomt der Markt für Whale-Watching: Weltweit werden mit Wal-Safaris über 1 Milliarde Euro verdient. Alleine in Island könnte man damit über 100 Millionen Euro jährlich verdienen. Diese Summe käme zustande, wenn ca. 4,5 Prozent aller Greenpeace-Förderer weltweit Island bereisen würden. Voraussetzung dafür wäre natürlich die Einstellung der Waljagd.

Daher bitte ich Sie: Machen auch Sie mit und fordern das Ende der isländischen Walfangjagd.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Somerset House Inn, Provincetown

Bilder: History of Whaling, gemeinfrei; Somerset House Inn, Provincetown
via Acorn Internet Services Inc., Colorado Springs;
Lizenz: Creative Commons.

Written by Wolf

6. September 2007 at 12:01 am

The Countdown Be A-Running

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Update zu Reden wie die Rüpel und Der Herr ist mein Hirte:

Noch 14 Tage bis zum Talk Like a Pirate Day, me hearties!

Written by Wolf

5. September 2007 at 12:01 am

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Rettet die Moleskine

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Update zu Die weiße Walin lebt:

Ahoi Polloi, Rettet die Wale, 8. August 2007

Bild, Text, Konzept, Idee, Script, Lektorat, Grafik, Idee, Konzept, Recherche, Kreation, Programmierung, Webmaster, Ringmaster, Illustration, Layout, Design, Typografie, Marketing, Vertrieb, Human Resources, Seitenpflege, Markenpflege, Kundenpflege, Art Buying, Art Direction, Creative Direction, Kontakt, Public Relations, Übersetzung, Content Management, Moderation, Trost & Rat, Bühnenbild, Beleuchtung, Kulissenschieben, 1. + 2. Geige, Streicherensemble, Holz- + Blechbläser, Blechtrommel, Maultrommel, Klavier, Lead- + Rhythmusgitarre, Leading Vocals, Bass, Schlagzeug, Mundharmonika, Kamera, Soundtrack, Gaffer, Best Boy, Key Grip, Regie, Produktion, Casting, Catering, Peitsche, Zuckerbrot, Koch- und Backrezepte, Inbrunst, Hingabe, Zärtlichkeit, Freizeit, Blut, Schweiß, Tränen und Copyright: Ahoi Polloi, 8. August 2007; Lizenz: G. Klaut.

Written by Wolf

12. August 2007 at 12:01 am

Die Katze, die sich nicht nass machen will, fängt keinen Fisch

with one comment

Katzencontent is in:

Unter all den Charakterköpfen in Moby-Dick hat man immer schmerzlich eine Katze vermisst. So ein Bordkater trägt wesentlich zum philosophischen Gehalt eines Romans bei. Wie charaktergeladen und fischaffin Katzen auch sind, kann man sie eben doch nicht bedenkenlos zu Wasser lassen.

Anschaulich wurde dies einmal mehr am 3. September 1949, als unter der Regie von William Hanna und Joseph Barbera Tom Jerry unter Wasser jagte: The Cat and The Mermouse (7:49 Minuten).

Die Phase mit Hanna & Barbera an der Regie, das ist: 1940 bis 1958, war die Zeit, als MGM eine ernsthafte Konkurrenz für Disney waren und ihnen sogar den einen oder anderen Oscar für Animated Short Film wegschnappten. So geschehen für The Cat Concerto (7:49 Minuten) vom 26. April 1947. Die Musik (Ungarische Rhapsodie Nr. 2 von Franz Liszt) wurde von der Kapazität Scott Bradley eingespielt, Toms gezeichneter Fingersatz sitzt synchron auf dem Sound.

Manche der zeitlos allerbesten Episoden Tom & Jerry überschreiten die Grenze der Jugendfreiheit: Kurzkrimis wie Kitty Foiled (1. Juni 1948, 7:20 Minuten) oder Heavenly Puss (9. Juli 1949, 7:48 Minuten) krawallen mit einem Suspense herum, der in späteren Jahren nicht für sieben Minuten, sondern ungefähr drei Staffeln reichen musste.

[Edit 16. Oktober 2008:] Engagierte Wächter des Copyrights vom MGM werden nicht müde, die einmal verlinkten Filme aus Youtube zu löschen, sowenig engagierte Wächter der Populärkultur müde werden, sie wieder unter anderer Adresse raufzuladen; nachvollziehbar sind beide Seiten, ärgerlich bleibt der Umstand trotzdem. Für Ihre Bedürfnisse — einfach Filme gucken — ist deshalb am praktikabelsten, dass ab sofort nicht die Filme selbst, sondern nur die Suchanfragen bei Youtube verlinkt werden. Orientieren Sie sich für die beste Version an den vermerkten Laufzeiten.[/Edit] Vom Rippen rate ich selbstverständlich ab, aber Großstellen ist legal.

MGM Tom & Jerry
Jerry’s Diary, 22. Oktober 1949: die erste Episode, die mit Flashbacks arbeitet.

Bild: MGM via Tom and Jerry Online; Lizenz: Creative Commons.

Written by Wolf

28. July 2007 at 12:01 am

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Vorsichtig, Melville

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Das sagen die anderen, Part 2:
Computerhonk Nasendackel

(Part 1 war ja gestern Martina.)

Der Nasendackel wurde gezwungen, Billy Budd zu lesen und macht ein Update zu Andrew G.: Here’s one for Moby Dick:

Martina Kink BloglesungAchtung!!! Der Schreibstill von Herman Melville (Billy Budd, Sailor) macht aggressiv, gerade wenn man das lernen muss…

Und die Kommentatoren stimmen ihm zu.

Dies ist ein freies Land.

Billy Budd Annotated

Bilder: Computerhonk Nasendackel, 10. Januar 2007; The Bookshelf Reviews, 5. April 2007; Lizenz: Creative Commons.

Written by Wolf

18. July 2007 at 12:01 am

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Die Rache der Wortteufelin, Part römisch zwo

with 6 comments

Update zu Wolf + X + Y:

Titanic-PlakatGäbe es eine Blogosphäre, wäre sie der Gewinner des Klimawandels: Endlich dermaßen unvorhersagbares Wetter, dass man seine verbleibende Lebenszeit am Laptop verbringen darf, und als einziger Niederschlag ab und zu ein Stöckchen.

Das von der Teufelskollegin geht so:

Jeder Spieler, jede Spielerin beschreibt acht Wahrheiten von sich. Wer das Stöckchen zugeworfen kriegt, schreibt das alles in seinen Blog rein, mitsamt den Regeln. Nun überlegt man sich, an welche acht Personen resp. Blogs man das Stöckchen weiter reicht. Schlussendlich schreibt man bei den Betreffenden einen entsprechenden Beitrag/Kommentar in den Blog.

Dann sind wir mal nicht so. One, two.

  1. Ich bin Donaldist und steh dazu. Auch wenn ich sträflich selten zeremoniere und nicht zu den Quellenfestesten zähle, erkenne ich den richtigen Moment, die Hymne zu singen und bewundere heillos die Chuzpe und den Ideenreichtum, mit dem manche meiner Kollegen in dieser weltumspannenden Jugendorganisation das Leben auf stella anatium mit allgemeingültiger Wissenschaftlichkeit zu verbinden wissen. Duck auf!
  2. Im Mittelalterverein bin ich auch noch. Auch hier: zu selten, zu wenig engagiert, aber es ist eine Facette, die meine Persönlichkeit widerspiegelt. Ich nenne es Wurzeln gießen: Deutschland und die Deutschen, zu denen ich, was okay ist, schon mal gehöre, waren dreimal in der Geschichte ganz bei sich: im Mittelalter, in der Romantik und dann nochmal in übersteigerter, sehr hässlicher Ausprägung. Wenn jemand einen Romantikverein in München kennt, soll er’s sagen.
  3. Ich bin Anhänger des Radikalen Konstruktivismus. Das war nicht so geplant, es hat sich so ergeben. Diese Erkenntniswelt, nach der es keine endgültige Erkenntnis geben kann, bestimmt mein Leben gerade so wenig, dass es noch ein Leben ist. Ein Schuss mehr, und ich brächte es damit zu, pausenlos alle Existenz einschließlich meiner eigenen zu leugnen. Das hilft beim Lohnschreiben für andere Leute, weil man alles und das Gegenteil davon beweisen kann. Ich passe höllisch auf, dass diese meine geistige Disposition nicht in moralische Beliebigkeit wegdriftet, und wünschte, das alles wäre nur Koketterie. – Nicht zu verwechseln mit Solipsismus.
  4. Bergvagabunden-LPMal was Unverfängliches: Ich kann Akkordeon. Nach einem als gelungen eingestuften Versuch mit Melodica wurde meine musikalische Früherziehung mit etwa drei Jahren Quetsche fortgesetzt: Kufsteinlied, Bergvagabunden mit Wechselbässen und so. Die Musiktheorie, die man dabei aufgabelt, hilft später, die Liedstrukturen auf richtigen Musikinstrumenten (Gitarre, Banjo, Mundharmonika, Suppenlöffel) zu abstrahieren, und zu verstehen, was an Bach-Fugen so mathematisch sein soll. Wenn mir dann noch einer gesagt hätte, dass man mit solchen Fertigkeiten Mädels abschleppen kann, hätt ich nicht immer nur für Freibier gespielt.
  5. Ich hab in der Schule ein Jahr wiederholt. Das nenne ich ungern “sitzengeblieben”, weil ich, naja, mehr oder weniger freiwillig nach dem Kollegstufenhalbjahr 13/1 nicht mit 13/2, sondern nochmal mit 12/2 weitergemacht hab. Wegen Mathe und Physik, das ich, wenn’s nach mir gegangen wäre, sowieso als erstes abgelegt hätte, weil mir keiner von den Lehrern die philosophischen Dimensionen an diesen schönen Fächern nahezubringen für nötig hielt, weil an mir doch eh Hopfen und Malz verloren war. Heute darf ich mir das ganze Zeug mit Schrödingers Katze in meiner Freizeit draufschaffen. Sitzenbleiben kann ich dennoch nur weiterempfehlen: Das war mein schönstes Jahr, vor allem weil ich schon eine mit 14 von 15 möglichen Punkten bewertete Facharbeit fertig hatte (ein wahrer Politthriller über Günter Wallraff: Ganz unten) und in meinem neuen Jahrgang eine sehr liebe Kollegin kennen lernen durfte, die mir bis vor kurzem geblieben ist. (Hey, Nadja! Geht’s gut?)
  6. Ich war mit einer Buchhändlerin und einer Krankenschwester zusammen, wie alle Germanisten. Sogar mit zweien von jeder Sorte – und zwar nacheinander. Die jeweils ersten sind sogar erst nach den Lebensabschnitten an meiner Seite Buchhändlerin und Krankenschwester geworden, es ist also kein Berufsfetischismus, sondern eine besondere Beschaffenheit der Mädchen, die zu sowas neigen. Die letzte von denen ist mit 31 gestorben (angeblich ein wildgewordener Krankenhausvirus), was auch traumatisch wirken kann, wenn man ausnahmsweise nicht schuld ist. Eine Cellistin fehlt in meinem Lebenslauf, die ist aber nur für Romanisten (besonders Lehramt oder 2. Nebenfach) obligat. Geheiratet wird dann doch die Grafikerin.
  7. Talking of sex: Ich konnte mir überdurchschnittlich lange meine Jungfräulichkeit bewahren. Bestimmt weil ich erst in der 12. Klasse (1. Durchgang) meine erste Brille gekriegt hab.
  8. Ich wurde in Wien gezeugt, auch wenn die Verantwortlichen bis heute alles abstreiten. In Grinzing.

Wie beliebten Frau Teufelskollegin zu berechnen? Nicht nur acht Wahrheiten, auch noch acht Weiterreichungen? Himmel, kenne ich acht Weblogs? Das Stöckchen verbleibt hier zur gefälligen Aufnahme wohlwollender Holzsammler, die es brauchen können. Der Klimawandel hat erst angefangen.

Bilder: Titanic, LPCD; Lizenz: Creative Commons.

Written by Wolf

7. July 2007 at 3:04 am

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Wenn Roger-Martin Buergel Moby-Dick geschrieben hätte

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Update zu Moby-Dick als Comic:

Die Documenta läuft. Der Kurator Roger-Martin Buergel legt bei der 12. Ausfertigung Wert auf den “Dialog mit den Besuchern”, und die Studis, die sich mit Fremdenführen was dazuverdienen wollen, und das in Kassel, dürfen es ausbaden.

Einer von denen muss die Buergelmaschine erfunden haben – und endlich versteht man sogar seine eigene Kunst.

Ismael Wolf, Die Weisheit des Wals

Coming to us via Hamlet Hamster.

Written by Wolf

18. June 2007 at 11:57 pm

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Das Ende ist auch nicht mehr, was es mal war

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Früher:

The end is near

Heute:

  • tut selbst das Ende so 2.0, als wäre es interaktiv.

Och Mönsch. Die eine Version hätte so schön sein können. Und dann muss sie irgendwer als erstes so affig übersetzen und alle anderen benutzen sie ungebremst weiter.

 

 

 

 

 

 

 

Bild: Sexy Librarians

Written by Wolf

3. June 2007 at 1:55 am

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Wolf + X + Y

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Update zu Guck!:

Die Rache der Wortteufelin ist eine rasend bittere: Sie bedenkt mich mit einem Stöckchen ebenso gnadenlos, wie ich es schandbar mit ihr getrieben.

Es geht um X- und Y-Chromosomen, läuft also wohl darauf hinaus, dass ich mich auf meine weiblichen vs. männlichen Anteile besinnen soll. Zweimal 6 müssen reichen.

X: Warum der Wolf ein Mädchen ist:

    Alice in Wonderland

  1. Ich bearbeite Stöckchen.
  2. Ich hab Hohe-Töchter-Fächer wie Germanistik, Anglistik und Soziologie studiert. Und im Seniorenstudium lern ich dann Kontrabass, ha!
  3. Bei dem Studentenjob an der Supermarktkasse haben mich die Leute mit “Frollein” angesprochen – und ich hab drauf gehört.
  4. Fußball ist das mit den Netzen links und rechts, Tennis das mit dem Netz in der Mitte, oder?
  5. Autos unterscheiden sich in der Farbe. Die meisten jedenfalls.
  6. Schwule sind oft ganz in Ordnung.

Y: Warum der Wolf ein Kerl ist:

    Mary Louise Alcott, Little Women

  1. Ich beackere Moby-Dick statt Little Women.
  2. Ich komme täglich mit einer einstelligen Anzahl mündlicher Äußerungen aus: Schreiben sticht Quasseln, da es zu Besonnenheit anhält.
  3. Lieber den Lebensentwurf ändern als nach dem Weg fragen.
  4. Das Praktische an Katzenhaltung ist, dass man immer Dosenfutter zur Hand hat.
  5. Dreckig? Wo?
  6. Frauen sind die faszinierendste aller unerforschten Tierarten.

Und des weiteren dürfen sich die Fernseherin und die Phrixuscoyotin damit rumärgern, da stehn die nämlich drauf.

Regular Gonzales, Black on White

Bild: Black on White by Regular Gonzales, 11. Juni 2007; Lizenz: Creative Commons.

Written by Wolf

15. May 2007 at 12:01 am

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Guck!

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Update zu Such!:

Die gute Frau Fernseh. Mag so gern spielen und wirft dem Wolf ein Stöckchen hin. Eins zu ihrem ureigenen Thema, der persönlichen Rezeptionsgeschichte von Filmen. Na, da sind wir mal nicht so, nä.

Ein Film, den du schon mehr als zehnmal gesehen hast:

Bestimmt die Rocky Horror Picture Show. Seinerzeit in Nürnberg hat das Roxy den Münchner Museum Lichtspielen nachgeeifert und das Ding so lange wie möglich gebracht. München ist bei 30 Jahren, Nürnberg muss so bei 20 Jahren aufgegeben haben, da hab ich mich gern mal unter die Aficionados gemischt. Den Tipp hatte ich vom besten Englischlehrer der Welt (wegen Homosexualität in der Lehrprobe aus dem Referendariat gemobbt), ab da wurde Musik wichtig in meinem Leben.

Leben des Brian, Pulp Fiction, Spiel mir das Lied vom Tod.

Ein Film, den du mehrfach im Kino gesehen hast:

Die nämlichen. Und Anfang-Mitte der 1990er bin ich gern mehrfach in die Kaurismäkis, Jarmusche und Coens, vorzugsweise Sonntagnachmittag, wenn man mit einzwei anderen Freaks alleine drinsaß. Zweimal war Pflicht: einmal zum Hinterherdenken, einmal zum Vorauswissen, ab dem dritten Mal ähneln sich die Erlebnisse.

Ein Schauspieler, wegen dem du eher geneigt wärst, einen Film zu sehen:

Nicole Kidman in Moulin RougeJohnny Depp. Nicht wegen Hollywood-Sugarboy, sondern weil der Mann einfach keine doofen Drehbücher annehmen kann. Dann die üblichen Verdächtiginnen: Nicole Kidman, Winona Ryder, Christiane Paul; die Mädels altern gut. Und mich beeindrucken so ein paar stille Hollywoodianer, die einfach nur mit Anstand ihre Arbeit verrichten: Kevin Kline (der Familienvater im Eissturm, Oscar für den Bösi im Fisch namens Wanda, that’s what I call Bandbreite), Anthony Hopkins, Alan Rickman, Bill Nighy, John Turturro.

Ein Schauspieler, wegen dem du weniger geneigt wärst, einen Film zu sehen:

Weiß ich keinen. Ich bin doch so ein wohlmeinendes Herzchen.

Filmmusical, dessen Songtexte du komplett auswendig kennst:

Komplett? Wahrscheinlich nicht mal die o.a. Rocky Horror Picture Show. Mag irgendjemand Musicals?

Ein Film, bei dem du mitgesungen hast:

Ich werd mich hüten…

Ein Film, den jeder gesehen haben sollte:

Carpatia. Um zu lernen:

  • Europa besteht nicht aus Berlin und Brüssel.
  • In Transsylvanien wohnt nicht nur Van Helsing.
  • Über einem Dokumentarfilm mit sehr viel Landschaft und sehr viel Ruhe muss nicht die ganze Zeit die Wish You Were Here wabern, sondern eigentlich gar nix.

Das war jetzt ein Ausbüchser in meinen Alterspositivismus, der mir sagt, dass die Rezeption von Gegebenem sehr unterhaltend sein kann. Sonst hätt ich vielleicht gesagt, Die fabelhafte Welt der Amelie, aber wie sieht denn das aus.

Lieber noch A Knight’s Tale, der auf Deutsch leider Ritter aus Leidenschaft heißt, aber sonst von vorn bis hinten ein großes Vergnügen ist. Und ein Lehrbeispiel für alle Drehbuchschulen. Ein Mittelalterfilm, der mit Queen anfängt, das muss eine Gaudi geben. Und wenn schon aus sonst keinen Gründen, dann wegen Paul Bettany als Geoffrey Chaucer als früher Poetry Slammer, ein Geschenk an alle Anglisten. Es lohnt sich durchweg, nicht auf den Bildschwerpunkt mitten ins Geschehen zu schauen, sondern auf alles, was am Bildrand passiert. Ein Füllhorn an Details.

Ein Film, den du besitzt:

Oh, es läppert sich. Meine erste DVD war Das Leben ist eine Baustelle, damals noch obszön teuer. Welche, die ich ab und zu sogar angucke, sind Night on Earth, Angel Heart und ein paar Monty Python.

Ein Schauspieler, der seine Karriere nicht beim Film startete und der dich mit seinen schauspielerischen Leistungen positiv überrascht hat:

Ups, Gala-Wissen… Sind Kabarettisten schon Schauspieler? Wo nicht, dann Josef Hader. Als gescheiterter Polizist und Detektiv, aktuell Rettungsfahrer Brenner in Komm, süßer Tod.

Schon einmal einen Film in einem Drive-in gesehen?

Never ever. Ich und Autos. Hab ich was verpasst?

Schon mal im Kino geknutscht?

Nein, ich guck immer nur. Meine Begleitungen danken es mir.

Ein Film, den du schon immer sehen wolltest, bisher aber nicht dazu gekommen bist?

Tanz der Teufel. Hört man ja Wunderdinge drüber.

Hast du jemals das Kino verlassen, weil der Film so schlecht war?

Sissi in ÖlNein, viel zu geizig. Ich hab auch nur einmal gesehen, dass jemand das macht: In Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins haben welche vor mir bei den anzüglichen Stellen schon immer so demonstrativ moralisch geschnauft. Als es dann auch noch lesbisch wurde, hat’s denen gereicht.

Ein Film, der dich zum Weinen gebracht hat:

Der dritte Sissi-Teil: Null Handlung, nicht mal eine Andeutung eines Konflikts, einfach eine riesenhafte Verschwendung von Material und Zelluloid, es ist schon tragisch.

Aber was gemeint ist: Früher hab ich an allen auch nur halbwegs vorgesehenen Stellen geschluckt; im Alter, vor allem nach zu vielen Making-ofs, wird man ein viel zu ausgepichter Kritikaster und sieht dauernd Kaugummi malmende Kabelbongos und feixende Requisiteusen ums Set rumstehen.

Popcorn?

Da kann ich ja gleich knutschen.

Wie oft gehst du ins Kino?

Hüstel. Zu selten.

Welchen Film hast du zuletzt im Kino gesehen?

Muss demnach tatsächlich im Oktober 2005 Brothers Grimm gewesen sein. Jaja, ich schäm mich schon.

Dein Lieblingsgenre?

Der jeweils beste Film aus jedem Genre ist immer die Parodie darauf. Der Lausbub in mir zuckt höchstens kurz freudig zusammen, wenn’s Western gibt, vorzugsweise in Spaghetti-Ausprägung.

Dein erster Film, den du im Kino gesehen hast?

Müsste einer von den DEFA-Märchenfilmen gewesen sein, wahrscheinlich Rotkäppchen. Nein, ich bin nicht aus der DDR. Das hat unser Kleinstadtkino freiwillig aufgeführt.

Welchen Film hättest du lieber niemals gesehen?

Das große Fressen. Ich seh mich noch fassungslos vor dem frühen RTL sitzen und denken: Das soll Kunst sein?! Einfach eine inhaltslose Schweinerei, weder aufrüttelnd noch erhellend noch lustig.

Der merkwürdigste Film, den du mochtest?

Ich mag ausschließlich merkwürdige Filme. Wenn “merkwürdig” das Gegenteil von “mainstream” sein soll, freu ich mich richtig, dass ich noch so viele Dogma-Filme vor mir hab. Oder sind die schon in den Mainstream rübergesickert? Wenn Jarmusch, Coen und Monty Python nicht reicht, nehm ich noch Delicatessen.

Der beängstigendste Film, den du je gesehen hast?

Der dritte Sissi-Teil, siehe oben.

Aber was gemeint ist: Ich durfte mit zehn oder so versehentlich einen Tatort mitgucken, Drei Schlingen. Verstanden hab ich nicht viel, außer dass es dem einen Typen überhaupt nicht recht war, dass er jetzt zum Balkon runter aufgeknüpft wird… Beim Nachsurfen find ich grade raus, dass der wegen übermäßiger Brutalität nie wiederholt wurde, und dass der Das-Leben-ist-eine-Baustelle– und Good-Bye-Lenin-Wolfgang-Becker an der Regie war. Sapere aude.

Was war der lustigste Film, denn du je gesehen hast?

Wahrscheinlich doch Leben des Brian. Immer wieder 90 Minuten durchlachen.

Das Stöckchen geht experimentellerweise an die Wortteufelin, die Phrixuscoyotin und zwecks der Quote an den Hamster. Frau Kinkling hatte das Vergnügen bereits, und ansonsten les ich doch nur lauter solche Schnöselblogs.

Written by Wolf

7. May 2007 at 1:30 am

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Wenn die Riesenmaschine Moby-Dick geschrieben hätte

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05.05.2007 | 00:01 | Supertiere | Alles wird besser | Essen und Essenzielles

WÄHLT WALE!

Wie werden wir in der Zukunft eigentlich unseren Energiebedarf decken? Das nächste große Ding ist ja, besonders nützlich bei dem allfälligen Networking selbst in Bereichen der Kultur und des Same Old In and Out Game, Vitamin B.

Kathrin Bambi PassigDie Lösung kommt, wie alles Leben, aus dem Meer. Musste man gestern noch Restaurants gut finden, die uns Gerichte aus Algen zusammenkochten, werden wir wohl bald mit moderner Technik ausgestattete Schiffe aussenden, die uns die bisherigen Konsumenten der Algen auftischen sollen. Eine Bombe an Vitamin B, und dem internationalen Networking, das hier eine zusätzliche Bedeutung erfährt, dient es auch.

Es kam eben schon immer darauf an, am richtigen Ende der Nahrungskette zu sitzen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Richtig Walreiten

 

Ratgeber

*  SO GEHT’S:

– Krill vom Grill
– Cetaceen meerblau lackieren
– Starbucks Kaffee versüßen

*  SO NICHT:

– Algenreste zwischen den Zähnen (ohne den Blupp)
– den Captain harpunieren
– Zeitarbeiter shanghaien


*  AUTOMATISCHE KULTURKRITIK

“Herman Melville’s Moby Dick”, John Huston (1956)

Plus: 11, 42, 89
Minus: 11
Gesamt: 2 Punkte

Written by Wolf

5. May 2007 at 12:01 am

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Handlungsanweisung: Rike von Ungefähr

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Update zu Moby-Dick goes Ceti Alpha V:

(Ul-)Rike LauUlrike Lau spielt Cello bei den 17 Hippies. Zuvor war sie in der zweiten Star Trek-Staffel die deutsche Synchronstimme für Deanna Troy, eine Psychologin und Unternehmensberaterin, die für die Enterprise arbeitet. Ihr Hauptaufgabengebiet sind die Customer Relations, da sie ein Gespür für gute Deals hat. Ihren Psychologenposten hat sie eigentlich nur, um härtere Psychopharmaka ziehen zu können.

Soweit die Tatsachen.

So, und jetzt lassen Sie mal in einer sozialen Situation Ihrer Wahl smalltalkweise einfließen, dass die Cellistin von den 17 Hippies mal Deanna Troy gesprochen hat und was das für eine war, und geben Sie im Kommentar ein Episödchen aus der Reihe Leben mit Herman Melville zum besten, wie Sie sich einmal wie Queequeg in der Maidemo gefühlt haben.

Bild: Ulrike Lau via Dietmar Bramsel.

Written by Wolf

1. May 2007 at 12:01 am

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Mobylied

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Der moderne Musiker Moby, bürgerlich: Richard Melville Hall, ist einer der sehr wenigen überlebenden Nachfahren seines literarisch notorischen Ururgroßonkels Herman. Why Does My Heart Feel So Bad? ist musikalisch höchst gelungen, und sollte man anderer Meinung sein, kann man sich immer noch anhand des Videos in das Lied verlieben. Gerade für einen leicht überalterten Techno-DJ, dessen Bewusstseinstragweite man in Klischees befangen leicht unterschätzen könnte, schafft Moby hier ein Storytelling, das ganz des Onkels würdig ist (sogar ein gesunkenes Schiff komt vor). – Don’t bore us, get to the chorus, one, two:

Cover

Written by Wolf

25. April 2007 at 3:09 am

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Katzencontent

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via meez.com:

Green shoes are cool.

Adam Ford

Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.

Karl Valentin

MeezwolfAls einziges Buch die Bibel, und die Schuhe hätten grün gehört. Gab’s aber nicht. Wie in der Zone. Typisch Web 2.0.

Written by Wolf

21. April 2007 at 3:36 am

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Kiefer des Todes

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Tiere greifen anUnd die Leute reden vom Da-Vinci-Code, in dem es (vermutlich) darum geht, dass ein Messer scharf wird, wenn man es über Nacht unter eine Pyramide legt, dass auf Dollarscheinen ein Auge drauf ist, und ein bisschen Verunglimpfung unschuldiger Freimaurer.

Die heißen Sachen stehen wieder in Moby-Dick. Sind darin doch die Tode von Indira Gandhi, Trotzki, Martin Luther King, John F. Kennedy, Abraham Lincoln, Yitzhak Rabin und – sitzen Sie gut? – Lady Di, letzterer nicht als Attentat, vorhergesagt.

Die Methode ist die der Kabbala, mit der sich das Hebräische, so ganz ohne Vokale, bedeutend leichter schafft als das Englische. Wie viel mehr muss Melville da Recht haben.

Seltsam? Aber so steht es geschrieben.

Written by Wolf

11. April 2007 at 12:57 am

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Das Fragment gebliebene und verschollene Kapitel 22½: Merry Springtime

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Update zu Walskelette gucken:

Wenn die Drossel schreit,
ist der Lenz nicht weit.

 

 

 

Animierung: Penismuseum, Húsavík, Island;
Animation: Secretary, 2002;
Making Love: deathwhat.

Written by Wolf

23. March 2007 at 2:47 am

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Dr. House und der Meta-Dick

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Frau Fernseherin hat getan, wofür man sie studieren hat lassen, und eine freundliche, wenngleich kryptische Begegnung mit Moby-Dick aufgezeichnet:

Something Fishy by Tub GurnardFolgendes Wortduell zwischen Dr. House und Dr. Wilson konnte man [am 13. März 2007] bestaunen.

Die Ausgangslage: House verbeißt sich in die Annahme, eine einstmals verstorbene Patientin müsse dieselbe Diagnose haben wie ein sechsjähriger Junge, um dessen Leben das Ärzte-Team gerade kämpft. Wilson wirft ihm deshalb Irrationalität und Sturheit vor (weil House angeblich nur nicht verlieren kann).

Wilson: Hast du mal Moby-Dick gelesen?
House: (ironisch) Ist das ein Buch?
Wilson: Der Fall (der verstorbenen Frau) ist 10 Jahre her!
House: 12!
Wilson: Zwangsvorstellungen sind gefährlich.
House: Nur wenn ich auf einem hölzernen Kahn stehen würde und sie ein Wal wäre. Ich glaube, da bin ich außer Gefahr.
Wilson: Dir ist doch klar, dass ich das als Metapher meine?
House: Und dir ist doch klar, dass Metaphern den Zweck haben, Leute von etwas abzuschrecken, indem man ihnen weismacht, es würde etwas Schlimmeres passieren als das, was wirklich passiert? Gott, hätte ich doch eine Metapher, um das besser zu verdeutlichen.
Wilson: (typischer treudoof-zerknirschter Wilson-Blick)
House: Du kannst wieder zurück gehen. Keine Angst, dich wird schon keine Hexe auffressen.

Die F. erspart sich eine tiefere Deutung des Ganzen, weil das beim ersten Versuch damit endete, dass sie Cameron für Ismael und Cuddy für abwechselnd a) die grausame und zugleich schöne Natur, b) Amerika oder c) Moby-Dick hielt. Außerdem ist das sowieso nur für Hardcore-Fans interessant und die F. kann sich ja noch nicht mal alle Ärztenamen merken. Geschweige denn zwischen Interferon und Benzodiazepam unterscheiden.

(Aber eins würde sie doch gern wissen: War das mit der Hexe eine Wizard of Oz-Anspielung, die unserdeutschereins wieder nicht versteht?)

In Frau Fernseherins Ankündigung, zugleich Ablehnung ihrer Gastautorschaft war auch noch die Rede von einem “Anorisma”. In Ermangelung eines Televisors hab ich das leider auch nicht genauer. Ohnedies danke!

Written by Wolf

16. March 2007 at 1:38 am

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Diskussion: Über die Magie des Bösen

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Niemals wird die Magie des Bösen mächtiger wirken, als wenn jemand glaubt, das Böse besiegen zu können mit den Instrumenten des Bösen.

Das sagt Eugen Drewermann in seiner Interpretation zu Moby-Dick.

Ein Satz, der erschreckend an die Rhetorik des US-amerikanischen Präsidenten George W. Bush erinnert. Das sagt Dr. Werner Fuchs in seiner Besprechung zu Drewermanns Buch. Und anhand solcher Parallelen wird schon fast körperlich die Aktualität Herman Melvilles spürbar.

Oder?

Könnte Bush das gesagt haben? Wäre er dazu intelligent genug oder müsste man solche Aussagen auf seine reduzierte Gesamtverfassung zurückführen? Wie würde so ein Satz von Bush in der Welt aufgenommen? Könnte man ihm zustimmen? Wäre so eine Aussage doch eher einem Bush-Gegner zuzuschreiben? Hätte er damit Recht? Heiligt der Zweck die Mittel? Muss man den Teufel in der Hölle bekämpfen? Muss man ihn denn bekämpfen? Wer ist dazu berufen? Ist jeder dazu verpflichtet? Ist irgend jemand dazu befugt? Hat Captain Ahab das Böse bekämpft? War er selbst böse? Warum? Weil er sich der Instrumente des Bösen bediente? Ist, wer böse handelt, böse? Was macht einen guten Menschen aus? Entsteht moralisches Handeln bestenfalls zufällig?

Sind das zeitgemäße, sind es wichtige Fragen oder kann oder sollte einem das wurscht sein?

Die Kommentarfunktion ist offen.

Written by Wolf

25. February 2007 at 5:19 am

Such!

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Frau Fernseherin hat mir auf dem Revier des anderen Wolfes ein Stöckchen zugeworfen. Kaum gelernt, was das ist, schon muss man vor der Gemeinde vortanzen. Nee, Quatsch, es ehrt mich natürlich. Alle Menschen werden Geschwister.

Das Stöckchen lautet dahingehend, die zehn nutzlosesten Sachen aufzuzählen, die ich kann. Na, das kann doch einem Geisteswissenschaftler nicht so schwer fallen… – One, two.

1. Ich kann die Ouvertüren zu zahlreichen Operetten fehlerlos nachpfeifen, die Lustige Witwe und die Fledermaus praktisch auswendig mitsingen, alle Rollen. Das rührt aus meiner Kindheit, in der ich den Hausradiosender meines Vaters mitanhören musste. Um eine Vorführung wurde ich noch nie gebeten.

2. Ich kann den besten Kartoffelsalat diesseits des Pecos. Das ist insofern nutzlos, als ein ganzes Glas Mayonnaise nebst der Brühe aus einem Magnum-Glas Essiggurken pro Schüssel nicht jedermanns Sache sind.

3. Ich kann mit der gesamten Historie der Schreibwerkzeuge schreiben. Gänsekiele am lebenden Objekt ausreißen, in heißem Sand härten und zuschnitzen – alles kein Problem. Im Keller oxidiert die Olympia Monica rum, auf der meine Mutter in den 1960ern Stenotypistin gelernt hat. Wenn wer eine Schiefertafel braucht? Spitz-, Bandzug-, Plakat- und Redisfedern? Sepia- oder Eisengallustinte? Kalbs- oder Ziegenpergament? Als nächstes kommt dann Word für Vista.

4. Ich kann als frisch initiierter Donaldist zu meiner ersten Veranstaltung fahren und beim Mairennen 1999 zu Speyer aus dem Stand den ersten Preis abräumen (rund fünf Kilo U-Comix aus den 1980ern). Dabei gelte ich innerhalb der Organisation keineswegs als besonders quellenfest, sondern als Karteileiche, und innerhalb des Mairennens allenfalls als Schmiermaxe meines geschätzten Tandem-Gewinners. Und wiederholen möcht ich das auch nicht müssen.

5. Ich kann barfuß einen Berg besteigen. Nicht grade das Geröllfeld vom Watzmann, aber kieselig darf’s ruhig werden. Und mir macht das auch noch Spaß.

6. Ich kann mich bei Mensch-ärgere-dich-Nicht wirklich nicht ärgern, weil ich voraussetze, dass ich jedes Spiel verliere. Das hat einst dazu geführt, dass niemand mehr mit mir spielen wollte. Bei Trivial Pursuit hatte der gleiche Effekt andere Gründe.

7. Ich kann immer noch die Bürgschaft auswendig. Musste ich in der siebten Klasse lernen. Fast so nutzlos wie Punkt 1.

8. Ich kann zwanzig Jahre warten, bis eine CD endlich erschwinglich wird. Beatles-Platten hab ich mir schon als LP nie gekauft, weil es die nie zu einem Preis gab, über den ich diskutiere. Eine schmerzliche Lücke im Musikrepertoire und eine Ausprägung von Engelsgeduld, die sich schon störend auswirkt.

9. Ich kann mich mindestens zwei Tage lang ausschließlich von Zigaretten ernähren. Wenn die alle sind und man nicht auf mich aufpasst, mach ich’s wie die Sukkulenten.

10. Noch was Barfüßiges: Ich kann Mädchen an den Füßen auseinanderhalten. Bei Mannsbildern funktioniert das auch, aber lange nicht so unfehlbar, ich hab’s versucht. Die an Mädchen angebrachten Zehen dagegen sind fast so sprechend wie Gesichter. Den “Fetischisten” muss ich mir verbitten, vielmehr glaube ich, dass einen das sogar klüger macht, von wegen genauem Hingucken und Einschätzen und allem. Die Füße von Scarlett Johansson, in jüngerer Vergangenheit oft abgefilmt, sind im übrigen heillos überschätzt, die aerodynamischsten hat immer noch Kate Moss.

Hach, wie geläutert ich mich nun fühle. Das Stöckchen geht weiter an die Wölfin und an Elke – und sehr gern an jeden, der es freiwillig auffangen mag.

Written by Wolf

25. January 2007 at 3:04 am

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Die Seeräuber-Jenny: Ein moderndes Frauenschicksal

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Halten wir zum wiederholten Male fest: Auf der Pequod finden keine Frauen statt, und das ist gut so. Frauen auf Schiffen bringen Unglück, und damit der Binsen noch mehr sind: Am besten machen sie sich, wenn sie von der Hafenmauer winken.

Zwei gab es, die haben es probiert: Anne “Providence” Bonny und Mary Read. Das ging böse aus.

Und eine gab es, die gab es gar nicht: Die Seeräuber-Jenny ist allenfalls eine Ballade von Polly Peachum, und die ist ein Konstrukt aus der Dreigroschenoper, und die ist ein Remake von der Beggar’s Opera. Die sich (wie Nada Njiente) für sie halten, machen (wie Rita Mae Brunette) ihre Arbeit nicht ordentlich, und die es (wie Lotte Lenya) fast geschafft hätten, sind tot. Und zuvor sind sie als rausgewachsenes Bond-Girl geendet.

Die es nach einer dermaßen traurigen Bilanz (wie Grace Margaret Mulligan) immer noch versuchen, dürfen sich nicht wundern, wenn sie gleichzeitig bedienen, studieren, rauben, morden und einen Windjammer befehligen müssen.

Aber ein Wort wie Getös ist es wert.

Seeräuber-Jenny in der nächsten Whiskybar

Written by Wolf

31. December 2006 at 3:13 am

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Joachim Ringelnatz: Die Weihnachtsfeier des Seemanns Kuttel Daddeldu

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Mein Haus-, Hof-, Leib- und Magenheiliger Joachim Ringelnatz, der alte Seebär, tat ja immer sowas von unsentimental. Walter Giller, mit dem mich nicht viel mehr als die Initialen verbindet, hat diese Ballade, gegen die sich die gleichnamige Kategorie von Schiller wie eine Sammlung Büttenreden ausnimmt, mal im Fernsehen vorgetragen. Das war in den Siebzigern, als es noch große Fernsehmomente zu erleben gab. Man mag jene Zeiten bedauern oder belächeln, in denen unter Fernsehunterhaltung verstanden wurde, dass ein Anzugträger ein Gedicht aufsagt, aber Herrn Gillers leicht kratziger Bierbass war genau richtig. Hinterher war wieder Fernsehballett.

Das schenk ich allen Fans von Moby-Dick zu Weihnachten. So wesensfremd können Melville und Ringelnatz ja nicht gewesen sein. – Halleluja mitsammen.

Die Weihnachtsfeier des Seemanns Kuttel Daddeldu

Die Springburn hatte festgemacht
Am Petersenkai.
Kuttel Daddeldu jumpte an Land,
Durch den Freihafen und die stille heilige Nacht
Und an dem Zollwächter vorbei.
Er schwenkte einen Bananensack in der Hand.
Damit wollte er dem Zollmann den Schädel spalten.
Wenn er es wagte, ihn anzuhalten.
Da flohen die zwei voreinander mit drohenden Reden.
Aber auf einmal trafen sich wieder beide im König von Schweden.

Daddeldus Braut liebte die Männer vom Meere,
Denn sie stammte aus Bayern.
Und jetzt war sie bei einer Abortfrau in der Lehre,
Und bei ihr wollte Kuttel Daddeldu Weihnachten feiern.

Im König von Schweden war Kuttel bekannt als Krakehler.
Deswegen begrüßte der Wirt ihn freundlich: »Hallo old sailer!«
Daddeldu liebte solch freie, herzhafte Reden,
Deswegen beschenkte er gleich den König von Schweden.
Er schenkte ihm Feigen und sechs Stück Kolibri
Und sagte: »Da nimm, du Affe!«
Daddeldu sagte nie »Sie«.
Er hatte auch Wanzen und eine Masse
Chinesischer Tassen für seine Braut mitgebracht.

Aber nun sangen die Gäste »Stille Nacht, Heilige Nacht«,
Und da schenkte er jedem Gast eine Tasse
Und behielt für die Braut nur noch drei.
Aber als er sich später mal darauf setzte,
Gingen auch diese versehentlich noch entzwei,
Ohne daß sich Daddeldu selber verletzte.

Und ein Mädchen nannte ihn Trunkenbold
Und schrie: er habe sie an die Beine geneckt.
Aber Daddeldu zahlte alles in englischen Pfund in Gold.
Und das Mädchen steckte ihm Christbaumkonfekt
Still in die Taschen und lächelte hold
Und goß noch Genever zu dem Gilka mit Rum in den Sekt.
Daddeldu dacht an die wartende Braut.
Aber es hatte nicht sein gesollt,
Denn nun sangen sie wieder so schön und so laut.
Und Daddeldu hatte die Wanzen noch nicht verzollt,
Deshalb zahlte er alles in englischen Pfund in Gold.

Und das war alles wie Traum.
Plötzlich brannte der Weihnachtsbaum.
Plötzlich brannte das Sofa und die Tapete,
Kam eine Marmorplatte geschwirrt,
Rannte der große Spiegel gegen den kleinen Wirt.
Und die See ging hoch und der Wind wehte.

Daddeldu wankte mit einer blutigen Nase
(Nicht mit seiner eigenen) hinaus auf die Straße.
Und eine höhnische Stimme hinter ihm schrie:
»Sie Daddel Sie!«
Und links und rechts schwirrten die Kolibri.

Die Weihnachtskerzen im Pavillon an der Mattentwiete erloschen.
Die alte Abortfrau begab sich zur Ruh.
Draußen stand Daddeldu
Und suchte für alle Fälle nach einem Groschen.
Da trat aus der Tür seine Braut
Und weinte laut:
Warum er so spät aus Honolulu käme?
Ob er sich gar nicht mehr schäme?
Und klappte die Tür wieder zu.
An der Tür stand: »Für Damen«.

Es dämmerte langsam. Die ersten Kunden kamen,
Und stolperten über den schlafenden Daddeldu.

papiertheater.eu

Written by Wolf

24. December 2006 at 6:00 pm

Der Fall Moby Dick

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Relaunch 15. Dezember 2006:

Humphrey WeyershausenIm Hannoveraner Comic-Magazin Ilsemann, heute nur noch bekannt im Zusammenhang mit RRAAH!, erschien irgendwann in den 1990er Jahren eine zweiseitige Geschichte mit der Rottecker Katze von Karsten Weyershausen – das ist der mit dem Horst –, die mit Elementen aus Moby-Dick und Black Series spielt.

Zur Version, die ich unten ungekürzt präsentieren darf, sagt der Künstler:

Ich hab die Seiten damals mit einer Schmuckfarbe versehen, konnte die Dateien aber lange Zeit nicht finden – bis gestern. Diese Version bedeutet also quasi eine Erstveröffentlichung.

Premiere auf Moby-Dick 2.0 – wir machen uns. Der Fall Moby Dick ist somit an dieser Stelle die erste und bis auf weiteres einzige Veröffentlichung seiner selbst. Danke an den Vereinskollegen!

Written by Wolf

15. December 2006 at 11:33 am

Reden wie die Rüpel

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Arrrrr bis Yo-HoWas man oft auf teils zwanghafte, teils unbeholfene Weise sowieso tut, kann systematisch trainiert werden. Das einzige, was mich daran wundert: dass kein Deutscher drauf gekommen ist. Hoffentlich haben wir das bis 19. September ordentlich gelernt.

Written by Wolf

6. December 2006 at 12:54 am

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Der Pinguin als Speise. Und als Film.

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Und treu sind sie auchLeben mit Melville: Werbeblogger diskutieren von sonderbaren Umtrieben in Studentencommunities ausgehend über das Pinguinbild bei Herman Melville. Schon erstaunlich.

And truly neither fish, flesh, nor fowl is the penguin; as an edible, pertaining neither to Carnival nor Lent; without exception the most ambiguous and least lovely creature yet discovered by man. Though dabbling in all three elements, and indeed possessing some rudimental claims to all, the penguin is at home in none. On land it stumps; afloat it sculls; in the air it flops.

Aus: The Encantadas, Sketch Third: Rock Rodondo, 1854.

Oder in der Übersetzung von Richard Mummendey:

Und tatsächlich, weder Fisch noch Fleisch noch Geflügel ist der Pinguin, und als Speise weder zum Karneval noch zur Fastenzeit gehörend, zweifellos das zweideutigste und am wenigsten ansprechende Tier, das der Mensch je entdeckt hat. Obgleich der Pinguin sich in allen drei Elementen herumtreibt und tatsächlich einige verkümmerte Ansprüche an alle drei hat, ist er in keinem zu Hause. Auf dem Lande watschelt er, im Wasser paddelt er, und in der Luft plumpst er herunter.

So spaßig das gesagt ist, hat Melville offenbar seine Wikipedia nicht gelesen. Eine ehrbar zusammengereiste Meinung ist es immerhin. Dafür bedient sich der neue Pinguinfilm frech beim Oscarpreisträger des Vorjahres.

Written by Wolf

5. December 2006 at 2:59 am

Was quält man sich eigentlich so?

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Blog with a viewWo man doch Moby-Dick locker in 1 Minute schafft.

Written by Wolf

18. November 2006 at 9:10 am

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Moby-Dick – der ungesehene Film seit 1998

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Elke muss eigentlich gar nicht erst gucken:

Elke HegewaldOha, ich habe gerade Steffis Beitrag gelesen. Das Remake des Moby-Dick kenne ich bisher nur vom Hörensagen. Übrigens war der Vater Mapple von 1998 Gregory Pecks letzte Filmrolle, der für mich in dieser Geschichte jedoch wohl für immer der dämonische Ahab – ohne Frau – bleiben wird. Eigentlich wollte ich ja was ganz anderes sagen. Denn: Ha! “… am Ende geht Ahab auf, dass er eigentlich Jona ist und Gott verspottet.” – Juhu! Meine Predigt-Interpretation! So abenteuerlich war die wohl gar nicht.

Gregory Peck bei der Arbeit

Written by Wolf

29. October 2006 at 4:36 pm

Ismael danach oder Man weiß es nicht und wozu auch

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Mir war, als blicke ich vom Gipfel des Pisga hinab in die Wälder des alten Kanaan. Ein puseyitisches Gemälde von einer Madonna mit dem Kinde, das eines der unteren Fenster schmückte, schien die einzigen Bewohner dieser Wildnis – die richtige Hagar mit ihrem Ismael – darzustellen.

Das ist aus “Die zwei Tempel”, genauer: gegen Ende des ersten Tempels in der verdienstreichen Übersetzung von Mummendey, in dem sich der Ich-Erzähler in jenen Tempel hat einsperren lassen, um heimlich einem Gottesdienst beizuwohnen, und damit von 1854.

Wie fühlt sich ein Schreiber, der drei Jahre nach seinem ersten opus magnum das Vorbild für seine damalige Hauptfigur noch einmal verwendet, diesmal als kurz aufblitzende Nebenfigur?

1854 wusste Melville noch nicht, wie das so ist, wenn sich die eigenen Kinder erschießen. Auch mir darf sich das gern so lange wie möglich verschließen, ich glaube aber nicht, dass es Balsam fürs Ego ist.

Sind Romanfiguren Schreibers Kinder? Bei einem Alter Ego, das ein Monument von einer metaphysischen Seefahrergeschichte lang durchhalten musste, liegt die Vorstellung nahe. Als Leser kann man den Ismael aus Moby-Dick mögen oder nicht oder irgendwas dazwischen, und der Ozean wogt weiter. Aus Sicht des Schreibers genauso, aber sicher war er Blut von seinem Blut.

Leicht vorzustellen, dass Melville beim Abfassen fraglicher Stelle in The two Temples leise gegrinst hat: Da is er ja nochmal; ganz tot zu kriegen is er nicht, mein einziger Überlebender der Pequod, und schau an, als sein eigenes Urbild schreibt er sich heut hin.

Von glimmender Hoffnung handelt dann auch spätestens der zweite Tempel. Gerade nach den ganzen Verrissen für Moby-Dick nebst Nachfolger Pierre, die Melville wegstecken musste, ein tröstliches Unterfangen. Spekulation gibt nie Sicherheit, aber doch: Es muss tröstlich sein, nie mit dem Schreiben aufzuhören.

Ein Linguistik-Dozent hat mal an einer Arbeit von mir bemängelt, meine Behandlung einer bestimmten Problemstellung bleibe in der Verwunderung darüber stecken. Klavier spielen soll er gehen. Ich bleibe nicht stecken, ich werfe auf. Oder nennen wir es wenigstens ein erschauerndes Verweilen vor der Schönheit solcher nicht weiter auszuräumenden Ungewissheit.

Ismael der andere

Written by Wolf

29. September 2006 at 1:51 pm

Hatte Herman Melville Kinder?

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„Wie hat Herman Melville überhaupt ausgesehen?“

„Wie der Nikolaus.“

„Du meinst, wie ein calvinistischer Patriarch.“

„Aber ich bin fies, gell?“

„Wie ein Quäkerpilgervater?“

„Er wird keine Weltreise davon entfernt sein.“

„Wie viele Kinder hat der denn gehabt?“

„Weiß ich auch grade nicht auswendig…“

„Solche Sachen sind’s aber, die die Leute interessieren!“

„Und nicht, welche Bücher sie noch von ihm kaufen können?“

„Das kommt später. Erst will man hören, dass Angelina Jolie die zehn kleinen Negerlein adoptiert hat – dann guckt man einen Film mit ihr.“

„Moment, ich weiß, wo’s steht. Im Jendis ist eine zehnseitige Biografie.“

„Da ist der moderne Leser zu faul. Die Information muss sofort greifbar sein.“

„Warum googelt er’s nicht, der moderne Leser?“

Du bist doch der Experte. Den modernen Leser interessieren deine nerdigen Schulaufsätze ex cathedra nicht. Wozu führst du denn deinen Weblog?“

„Damit ich besser weiß, welcher von deinen modernen Lesern mich langsam mal kreuzweise kann. Unerhebliche Fragen stellen und zu hedonistisch, die Antwort anzuhören.“

„Ein Glück, dass du nicht arrogant bist.“

„Söhne Malcolm, 16. Februar 1849 in Boston, und Stanwix, 22. Oktober 1851 in Pittsfield, Töchter Elizabeth, 22. Mai 1853 auch in Pittsfield, und Frances, 2. März 1855 erst recht in Pittsfield. Den Malcolm hat er am 11. September 1867 mit Kopfschuss nach dem Waffenreinigen in seinem Zimmer aufgefunden, Stanwix ist am 23. Februar 1886 in San Francisco an Tuberkulose gestorben. Ta-daa.“

„Und die Mädels? Leben noch?“

„Glaub ich nicht. Sind eben nicht so detailliert überliefert, weil sie den Vater überlebt haben, bei dem sie in der Biografie vorkommen.“

„Und weil Frauen in der Historie…“

„Sag jetzt nichts, Liebling.“

„Die CD von Paris Hilton ist gefälscht und heimlich in den Plattenläden verteilt worden.“

So viel zur Entschleunigung. Leben mit Melville.

So sieht der aus

Written by Wolf

21. September 2006 at 11:57 am

Clarel und kein Ende

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672 Seiten vollendete TatsachenAls ob Clarel noch nicht lang genug wäre. Das Beste: Wo die Österreicher vollendete Tatsachen geschafft haben, müssen die Deutschen noch lange rumzoffen. A geh, gehns schäääßn.

Written by Wolf

15. September 2006 at 10:40 am

Posted in Mundschenk Wolf

In diesem Sinne

with one comment

Auf einem Bein Ein Wunschkind läßt sich ganz einfach durch die entsprechende Lektüre beim Geschlechtsverkehr bestimmen. Lesen Sie dabei „Onkel Toms Hütte“ und „Moby Dick“, dann bekommen Sie einen einbeinigen Neger. Lesen Sie jedoch „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ und „Das Russlandhaus“, dann bekommen Sie einen schwulen Spion.

Walter Moers. Genauere Quellenhinweise werden dankbar vermerkt.

Written by Wolf

12. September 2006 at 9:42 am

Posted in Mundschenk Wolf

Elke geht an Bord

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Elke sagt:

Huch, Mannschaaaft!! Wartet doch auf mich!

Erst Flaute… und dann legt der Schoner unter vollen Segeln ohne mich ab? Nu aber fix hinterher geschwommen! Jaja, selber schuld, das hat man davon, wenn man meint, nebenbei noch einer geregelten Arbeit nachgehn zu müssen. ;o)

Noch eine überraschende Entdeckung: wir lesen rückwärts? – und sind mittlerweile beim nullten Kapitel. Wäre das nächste dann das einhundertfünfunddreißigste – oder der Epilog?

Ernst beiseite! – was für eine Frage, na klar hab ich meinen Livestream-Button bedient und gespannt wie ein Flitzebogen den komprimierten Melvillien gelauscht. Wenn man schon so charmant und nutzerfreundlich mit der Nase drauf gestoßen wird… Und schließlich kann man auf die Art sich ja glatt ein ganzes Regal voller Sekundärliteratur sparen – denkt mancher da vielleicht ahnungslos. Pustekuchen! Nach spätestens zehn Minuten füllte sich ein Spickzettel, wonach man jetzt noch alles kramen will in Sachen des hochinteressanten und sonderbaren Mister Melville, der offenbar bei den meisten seiner Werke bestens wusste, worüber er schreibt. Später soll sich das etwas verloren haben… meinen zumindest seine Rezipienten. Achja, Moby-Dick kam auch vor: die Erstausgabe wurde verrissen, und man erfuhr auch, warum….

Langer Rede kurzer Sinn: ich habe die knappe Stunde an den Boxen sehr genossen und hätte gern nochmalsolange zugehört. Ein Extra-Dankeschön hiermit an den Seewolf!

Ja, und falls ich mit dem, was des Alltags noch so getan sein will, fertig werde, schrubb ich auch gern noch ein paar Sätze über die Startimpressionen…

Volle Kraft voraus, Walfänger!

Written by Wolf

8. September 2006 at 8:20 pm

Keine Richtung nach Hause

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KulturleistungMoby-Dick ist ja das, was der US-Amerikaner statt Faust hat. Ansonsten ernährt er sich bekanntlich von Kaugummi, was man seiner so genannten Sprache auch anhört, macht eine Musik wie die Affen auf den Bäumen und legt die Füße auf den Tisch. Jedenfalls meint das mein Vater, dessen Tage der HErr, der über uns wohnt, im übrigen mehren und schirmen möge, heute noch.

Bewusstseinsbildend wirkte Moby-Dick nicht zuletzt in der Form auf mich, dass ich fortan meinem Vater nicht mehr nachplauderte, “die Amis” – wer immer das sein soll – hätten “keine Kultur”. Wer Hausheilige wie Herman Melville, Tom Waits, Bob Dylan und Edgar Allan Poe hat, verfällt nicht auf solchen Dünnsinn. Dafür, dass sie einen bescheuerten Präsi haben, können sie ja nichts; schließlich haben sie ihn nicht gewählt.

Und wer in dem sensiblen Alter nur Karl May liest, hält am Ende Sachsen für die Krone aller Kultur.

Written by Wolf

24. August 2006 at 7:26 pm

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Loomings cont.

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Zum Werke, das wir ernst bereiten,
Geziemt sich wohl ein ernstes Wort;
Wenn gute Reden sie begleiten,
Dann fließt die Arbeit munter fort.

Aber das ist ja gar nicht von Ringelnatz. Das schon:

Hafenkneipe

In der Kneipe “Zum Südwester”
sitzt der Bruder mit der Schwester
Hand in Hand.
Zwar der Bruder ist kein Bruder,
doch die Schwester ist ein Luder
und das braune Mädchen stammt aus Feuerland.

In der Kneipe “Zum Südwester”
ballt sich manchmal eine Hand,
knallt ein Möbel an die Wand.

Doch in jener selben Schenke
schäumt um einfache Getränke
schwer erkämpftes Seemannsglück.
Die Matrosen kommen, gehen.
Alles lebt vom Wiedersehen.
Ein gegangener Gast sehnt sich zurück.

Durch die Fensterscheibe aber träumt ein Schatten
derer, die dort einmal
oder keinmal
abenteuerliche Freude hatten.

Hafenkneipe, Öl, 1933, verschollen

Written by Wolf

22. August 2006 at 10:30 pm