Moby-Dick™

Leben mit Herman Melville

Archive for the ‘Mundschenk Stephan’ Category

And if the band you’re in starts playing different tunes, I’ll see you on the dark side of the moon

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Update zu The Wizard of the Smaragdenstadt:

The DeVille, The Dark Side of Oz, SyncMoviesMan muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um eine Antenne für Apophänien zu entwickeln: Die menschliche Wahrnehmung sucht automatisch nach Parallelen zwischen bekannten Phänomenen; dafür ist sie seit Steinzeiten, seit denen nicht mehr viel passiert ist, gebaut, und deswegen kann man nicht wirklich ungegenständlich malen.

Dazu ermuntert wird die leichtgläubige Liese, die menschliche Wahrnehmung, durch Kifferplatten wie The Dark Side of the Moon von Pink Floyd 1973 und psychedelisch wirksame Filme wie The Wizard of Oz mit Judy Garland 1939. Wollen Sie auch mal?

Dann treiben Sie die DVD Der Zauberer von Oz auf in einer Ausfertigung, die das englische Original bringt, und zwar mit dem schwarz-weißen MGM-Löwen als Filmlogo. Die Version mit dem farbigen Löwen ist geringfügig anders geschnitten und funktioniert nicht. Sobald der Löwe zum dritten Mal brüllt, starten Sie die CD The Dark Side of the Moon (die haben Sie sowieso, stimmt’s?) und lassen beide gleichzeitig durchlaufen.

Was sie dann erleben, ist erstens ein Heidenrabatz und zweitens der Effekt, der in dieser Zusammenstellung seit einer Usenet-Diskussion von 1994 Dark Side of the Rainbow oder The Wizard of Floyd heißt: Mindestens 100 Stellen, die in Film und CD gleichzeitig kommen, wenn Sie beide richtig gestartet haben, korrespondieren in einer Weise miteinander, die es schwer macht, an über hundert Zufälle zu glauben. Das macht den Film zu einem gespenstischen Musikvideo und die Platte zu einem ebensolchen Soundtrack. Die CD spielt auf die Filmlänge etwa zweieinhalb Mal.

Glauben Sie nicht? Für einen ersten Eindruck verfolgen Sie gerne mal den ersten Durchlauf bei Google Video: Wizard of Oz — Dark Side of the Moon — Pink Floyd Dub (with voice track).

Das dauert 42 Minuten Ihres Lebens, die Sie Ungläubiger natürlich nicht erübrigen wollen. Darum hat der Rolling Stone eigens für Sie ein Mashup von vier Stellenbeispielen versammelt, die Ihnen nur ein paar Sekunden klauen. Am frappierendsten darunter finde ich Beispiel 2, wo der schwarz-weiße Teil des Films ins Farbige umschlägt, während das Intro von Money einsetzt. Danach gehen selbst Sie bei Eris Abbitte leisten und die fertig gemischte Version von The DeVille kaufen.

Das ist nicht die einzige Koinzidenz dieser Art, noch nicht mal innerhalb des Werkes der Pink Floyd: Ähnliche Untersuchungen laufen mit der Disney-Verfilmung von Alice in Wonderland gegen The Wall und anderen. Der letztendgültige Beweis: Pink Floyd leugnen alles.

Jamin, The Dark Side of Oz, 18.Juni 2006

Bilder: SyncMovies; Jamin, 18. Juni 2006;
Danke: an USA Erklärt und Elke.

Written by Wolf

13. March 2008 at 3:10 am

Urlaub vom Walfang

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I.

Update zu Das Wesen des Mannes auf seine Essenz verdichtet:

Der Pessimist klagt über den Wind,
der Optimist hofft, dass der Wind sich dreht
und der Realist hisst die Segel.

Sir Adolphus William Ward

Stephan meldet sich aus Starbucks Heimat:

Stephan De MariaNun, Cape Cod ist in der Tat ein Sammelpunkt der W.A.S.P., daneben aber noch groß genug für andere Menschen – wie so oft in den US.

So ist die wichtigste Stadt der Insel Provincetown eine Hochburg der Whale Watching Tours (zu empfehlen: die Sunset Tour) sowie ein Zentrum homosexueller Lebensart und –kultur. Mit der Folge, dass es dort lebendig und lebensfroh zugeht, entspannt und divers.

Aah, es ist heute so ein richtiger Spätsommer-Atlantikküstentag! Wind, fliegende Wolken vor stahlblauem Himmel, die Luft schmeckt nach Reinheit, nach Norden, nach Herbst. Jetzt die Füße auf Bootsplanken stellen und der Tag wäre der Perfektion nahe.

… wenn da nicht noch Post von Greenpeace gekommen wäre:

II.

Update zu Fast Fish:

Facsimile of a Woodcut in the Cosmographie Universelle of Thevet, Paris 1574Walfang lohnt sich nicht. Anscheinend hat das nun auch der isländische Fischereiminister Einar Guofinnsson eingesehen. Er kündigte an, ab jetzt keine Fangquoten für die kommerzielle Jagd mehr zu erlauben.

Hintergrund für den plötzlichen Sinneswandel des Ministers: Für Walfleisch existiert kein Markt mehr. Um es doch noch profitabel zu verkaufen, spekulierte Island auf den Export des Walfleisches nach Japan. Aber selbst dort will es niemand haben. Tausende Tonnen lagern in Japans Kühlhäusern, sodass das Fleisch sogar zu Hundefutter verarbeitet wird. Andererseits wird es aber in Gourmet-Restaurants zu irrwitzigen Preisen angeboten. Japan befürchtet außerdem, Walfleisch aus Island könne zu stark mit Umweltgiften belastet sein.

Island hat im letzten Jahr von den 30 genehmigten Minke- und 9 Finnwalen “nur” jeweils 7 getötet. Die Laborergebnisse von Tests auf Schadstoffbelastungen des Fleisches wurden nicht veröffentlicht – keine gute Voraussetzung, um Kapital aus dem Verkauf der toten Tieren zu schlagen.

Neben der kommerziellen Waljagd hatte sich die isländische Regierung außerdem eine Zweijahres-Quote für den so genannten wissenschaftlichen Walfang verordnet. Die wissenschaftliche Jagd auf Wale ist aufgrund einer Sonderklausel der Internationalen Walfangkommission (IWC) leider immer noch nicht verboten. Doch auch die wissenschaftliche Quote von 200 Walen für die Jahre 2003 bis 2005 wurde bis heute nicht ausgeschöpft.

Die Entscheidung des Fischereiministers, keine neuen kommerziellen Quoten zu erlassen, ist zwar ein Anfang, aber ein endgültiges Verbot des Walfangs muss her! Dass keine Notwendigkeit für wissenschaftlichen Walfang besteht, bestätigt auch das wissenschaftliche Komitee der IWC.

Allerdings boomt der Markt für Whale-Watching: Weltweit werden mit Wal-Safaris über 1 Milliarde Euro verdient. Alleine in Island könnte man damit über 100 Millionen Euro jährlich verdienen. Diese Summe käme zustande, wenn ca. 4,5 Prozent aller Greenpeace-Förderer weltweit Island bereisen würden. Voraussetzung dafür wäre natürlich die Einstellung der Waljagd.

Daher bitte ich Sie: Machen auch Sie mit und fordern das Ende der isländischen Walfangjagd.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Somerset House Inn, Provincetown

Bilder: History of Whaling, gemeinfrei; Somerset House Inn, Provincetown
via Acorn Internet Services Inc., Colorado Springs;
Lizenz: Creative Commons.

Written by Wolf

6. September 2007 at 12:01 am