Novembergewinnspiel: Die Suche nach dem Glück in 26 Kategorien
Indolence is heaven’s ally here,
And energy the child of hell:
The Good Man pouring from his pitcher clear
But brims the poisoned well.Herman Melville: Fragments of a Lost Gnostic Poem of the Twelfth Century,
Fragment 2, in: Timoleon, 1891.
Dritter Donnerstag im November: Welttag der Philosophie bei der UNESCO. Persönlich finde ich den Tag ja etwas unhandlich gewählt, denn philosphiert wird in Ländern mit Internetanschluss ja hauptsächlich Freitag und Samstag abends. Aber man sieht den guten Willen, und donnerstägliche zwei Folgen Simpsons am Stück sind ein Schritt in die richtige Richtung.
Moby-Dick™, zumindest meine bescheidene Person, bezieht ja den Sinn des Lebens gerne aus Musik, aus alter schnöder Neigung vorzugsweise von Bands, die mit The anfangen, und derzeit vor allem von The Muffs. O ja, die gibt’s noch. In Clueless haben Sie die gesehen, das beste Lied in der ganzen Jane-Austen-Verfilmung für den Kindergarten. Und zur philosophischen Entität formieren sie sich, wenn man ihre Lieder Really Really Happy und Sad Tomorrow hintereinander hört (aus Really Really Happy, 2004 bzw. Blonder and Blonder, 1995). Das verstehen Sie nicht? Dann ärgern Sie sich weiter mit Heideggerischen Bandwurmsätzen.
Das verstehen Sie doch, wären nur nicht selbst draufgekommen? Dann schreiben Sie in den Kommentar, wie Immanuel Kant den Inhalt von Really Really Happy oder Sad Tomorrow ausgedrückt hätte, und gewinnen Sie eine selbstgebrannte CD Mit 26 (in Worten: sechsundzwanzig) Liedern von The Muffs.
Die Lieder sind aus allen Platten der Muffs von 1991 bis 2004 selbst gesammelt, die meisten mit dem räudigen Charme einer Vintage-Vinyl-Single. Die klingen von Natur aus so: nach nicht lange ausgefeiltem Gute-Laune-Geschrammel, Hauptsache es gibt eine Melodie her und steckt an. Die Texte dazu sind auf einem Baum gewachsen. Einem bunten, knorrigen Zeichentrickbaum. Und wenn man da eine Zeitlang zuhört, ist das tatsächlich das Glück, das Philosophen wie geistig Normale suchen. Fast achtzig Minuten davon.
Das ist hier eine Privatveranstaltung, daher ist das legal. Die drei besten Verkantungen prämiere ich, für mehr bin ich zu faul. Bis Sonntag, den 30. November um Mitternacht kriegen Sie das hin. Die Steilvorlagen zum Mitlesen:
And I don’t care what anyone thinks about me
I’m not afraid
of what you say or do
It doesn’t hurt me I’m telling youBridge: that I’m completely over it and I don’t care what you do
Chorus: I’m really really glad
and really really really happy
and I’m feeling good
I’m really really glad
and really really really happy
and I’m feeling good
I’m feeling free
and nothing’s bothering meAnd what I say is real and it’s about time
I used to be so mad and crazy
almost all of the time
I’m telling youBridge: that I’m completely turned around and feeling like I should
Chorus.
What I say or what I do
it makes me wanting to
tell you everybody in a happy tune–yeahSolo.
And I don’t care what anyone thinks about me
I’m not afraid
of what you say or do
It doesn’t hurt me I’m telling youBridge, Chorus.
Zwischendurch nochmal die Videos, das hilft den Ohrwurm umpolen:
Erst Really Really Happy,
danach Sad Tomorrow, yay!
I don’t even know why
Do you think I’m a mess
Maybe someday but now you’re goneWhen I do as I please
I’m no different to me
Am I crazy or have good luckBridge: You’re the talk of the town
So you say (oh, oh)Chorus: I don’t know why you’re so glad
When my head’s filled with sorrow
So maybe if I fade away
There’ll be no sad tomorrowMy whole life is a drag
Baby listen to me
When I go away, will you careI feel naked and weird
Do you see what I hear
Maybe one day I’ll die, who cares.Bridge, Chorus.
~~~|~~~~~~~|~~~
Bild: Clueless, 1995.
Lied: Eric Idle: Bruce’s Philosphers’ Song, from Monty Python’s Flying Circus
Episode 22: How To Recognize Different Parts Of The Body, 24. November 1970.
Written by Wolf
20. November 2008 at 12:01 am
Posted in Mundschenk Wolf
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10 Responses
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Hör- und Seewolf « Moby-Dick™
27. November 2008 at 3:38 am
Puuuh… wieso eigentlich ausgerechnet der Kant?
Der hatte es ja nicht so mit dieser blanken Eudaimonie, der Kant. Das heißt, er hatte es schon heftig mit derselbigen, doch mäkelte er ja eher oberlehrerhaft an ihrer Triebhaftigkeit herum, die sich in keine ‘vernünftigen’, hehren und allgültigen Regeln zwängen lassen wollte. Wenn man das mal so ins Volxtümliche übersetzen darf. ;o)) Ob der den Mädelz am End gepredigt hätt’, sich der “Würdigkeit zum Glück” zu befleißigen? Und dies bittschön am am roten Zwirnsfaden des kategorischen Imperativs entlang hangelnd (und trällernd)? Damit im Erdendasein wenigstens grüne Selbstzufriedenheit hinten rauskömmt? Was ja schon mal besser wäre als nichts und durchaus seine guten Seiten hat. Aber ob das so angestrengt kategorische Streben nach der dereinstigen Glückseligkeit dann immer so unbeschwert und selig gekräht klänge, weiß man wiederum nicht. Ketzerisch – und mit der Gefahr, gesteinigt zu werden – könnte man ja nochmal die kommunistisch erstrobene Glückseligkeit daherzitiern, die da lautet: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen. (Irdisch, versteht sich, denn den Himmel gibts da nich.) :o) Und die ich sooo erstrebensUNwert nun auch nicht gerade finde…
O Gott, die armen Müffe. Also ich glaub ja, dass ihn deren baumgepflückte Gesänge hätten lächeln lassen, unsern guten ollen Kantius. Denn so ein gänzlich humorloser Muff_el soll er gar nicht gewesen sein. Und falls ihm vorher absolut nix eingefallen wäre, dann spätestens beim Essen – mit Robert Gernhardt ;o):
Eines Tags geschah es Kant,
dass er keine Worte fand.
Stundenlang hielt er den Mund,
und er schwieg – nicht ohne Grund.
Ihm fiel absolut nichts ein,
drum ließ er das Sprechen sein.
Erst als man zum Essen rief,
wurd’ er wieder kreativ,
und er sprach die schönen Worte:
“Gibt es hinterher noch Torte?”
Und überhaupt warn die Philosoffen sowieso alle besoffen. ;o))
P.S. Jajahh, ich weiß, ich bin spät, aber immerhin noch inner Deadline, oder? Und am Ende wieder viel zu ausschweifend und womöglich d o c h haarscharf am Anliegen vorbei?
hochhaushex
30. November 2008 at 6:09 am
Da bin ich aber froh, dass sich jemand gefunden hat, der mitspielt. Ich komm’ nämlich nicht dazu. Im Augenblick beschäftigen mich mehr Weihnachtsplätzchen und Akupunkturtermine als der olle Kant. Nix gegen den, aber mal eben so – das klappt nicht, nicht vor Weihnachten. Nächstes Jahr gibt’s doch wieder einen Welttag der Philosophie, bis dahin krieg ich’s hin…
Jessebird
30. November 2008 at 9:18 pm
Da fällt die Auswahl leicht: Gewonnen hat Elke.
Der Preis entsteht gerade und verschickt sich dann hoffentlich im Lauf der Woche.
Glückwunsch und viel Spaß damit!
Wolf
1. December 2008 at 12:42 am
Oh, da bedank ich mich auch schön.
(Auch wenn es kaum stichhaltige Gründe gibt, groß stolz drauf zu sein, dass die eignen Hirngespinste nur aus Verlegenheit und mangels Masse/Klasse die Gewinnbedingungen erfüllen.) ;o)(
Ich freu mich trotzdem wie Bolle auf die wolfgebruzzelt realfülosofüschen Muffmädels. :o)
hochhaushex
1. December 2008 at 5:47 pm
Da waren schon Leute mit weit weniger Grund auf weit weniger Leistung weit stolzer :o)
Wolf
1. December 2008 at 7:12 pm
Juhu!!! Sexunzwanzich frech geschrammelte Müffelchen sind in da House.
Dankschööön, Bruzzelwolf. :o)
hochhaushex
7. December 2008 at 10:26 am
[…] 1 CD containing 26 songs by The Muffs (private copy as raffled before); […]
Rogue’s Gallery: The Art of the Siren, #12 « Moby-Dick™
28. December 2008 at 12:05 am
[…] CD mit 26 Liedern von The Muffs (privater Brand we gehabt und jetzt schon nicht mehr so […]
Februargewinnspiel: Drei Leben « Moby-Dick™
2. February 2009 at 4:39 am
[…] CD mit 26 Liedern von The Muffs (privater Brand wie gehabt und jetzt schon nicht mehr in dieser Form […]
Märzgewinnspiel: A Voyage Thither and So Long « Moby-Dick™
6. March 2009 at 1:52 am