Moby-Dick™

Leben mit Herman Melville

Archive for April 2007

Moby-Dick goes zweiter erster Kontakt

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Update zu Moby-Dick goes Ceti Alpha V:

Als Patrick Stewart für Star Trek die Rolle von Captain Picard übernahm (wahrscheinlich weil die Rolle Captain Kirk dem Darsteller William Shatner zu sehr auf die Bauchmuskulatur ging), muss er sich von seiner Untergebenen Lily wegen fortgesetzter Rachsucht ebenfalls mit Captain Ahab vergleichen lassen.

Das geschieht in Der erste Kontakt von 1996 – ebenfalls einem zweiten Film der Star-Trek-Reihe: nämlich dem zweiten, der auf dem Relaunch Das nächste Jahrhundert basiert.

Durch diese Szene wurde Patrick Stewart nach eigenem Bekunden angeregt, wirklich mal den Captain Ahab zu geben. 1998 durfte er das in der Fernsehversion von Moby-Dick, die manche Fans der klassischen Version von 1956 vorziehen. Die sollen da auch ihre Schlüsse draus ziehen; Trekkies haben’s sowieso eher mit Verschwörungstheorien.

Written by Wolf

30. April 2007 at 12:40 pm

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Moby-Dick goes Ceti Alpha V

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I’ll chase him round the moons of Nibia and round the Antares Maelstrom and round perdition’s flames before I give him up!

Khan Noonien Singh

I’ll chase him round Good Hope, and round the Horn, and round the Norway Maelstrom, and round perdition’s flames before I give him up!

Captain Ahab

Das Thema der besessenen Rache wird wiederholt sowohl in der Star Trek-Fernsehserie als auch in den Kinofilmen aufgegriffen. Der Bezug auf Captain Ahab ist im zweiten Kinofilm Star Trek II: The Wrath of Khan von 1982, noch in der historischen Besetzung mit William Shatner und Leonard Nimoy, am offensten: Während der rachsüchtige Khan die Enterprise durchs All verfolgt, zitiert er ganze Passagen aus Moby-Dick. Am Anfang des Films sieht man das Buch in seinem Regal stehen.

Laut Star Trek Wiki sind der “böse” Khan Noonien Singh und sein “guter” Widersacher Captain Kirk als Ahab bzw. Ismael zu begreifen, auch wenn The Wrath of Khan deren Kampf nicht zur Allegorie erhebt.

Regisseur Nicholas Meyer wollte seinem Khan für die Zeit des Exils auf Ceti Alpha V, in der er auf seine Rache wartet, als Zeitvertreib Bücher mitgeben, die im Zusammenhang mit Luzifer in dessen Eigenschaft als gefallener Engel stehen: King Lear, Paradise Lost und eben Moby-Dick. Am Ende identifizierte er sich mit dem Monomanen Ahab.

Written by Wolf

29. April 2007 at 12:46 pm

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Neues vom DJ

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Update zu Rock Revolution:

E-Mail von Geoff Trowbridge aus Anaheim, 27. April 2007:

Hello Wolf,

Lame Ducks AnaheimUnfortunately, I know only the ancestry of Moby‘s mother, not his father. All I know is that at his paternal grandparents were John M Hall and Alice B Aldridge.

I’m pretty sure that one of those two people is the source of the connection to the Melville family, but I don’t even know when or where either of them were born, and none of the online databases I’ve checked appear to have the information. Based upon what I’ve read in interviews with Moby, I don’t think that even he is aware of the actual connection.

Sorry I can’t help any further. Good luck!

Geoff

Und die Leute glauben, in Musik- und Literaturgeschichte wäre nichts mehr zu holen…

Written by Wolf

28. April 2007 at 5:50 pm

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Rock Revolution

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Update zu Mobylied:

Das mit dem “Ururgroßonkel” von Herrn Richard Melville Hall aka Moby hat mich nun doch nicht in Ruhe gelassen; es wird mir ja wohl keiner weismachen wollen, dass das eine Bezeichnung für einen Verwandtschaftsgrad sein soll.

Und siehe: Die große dicke Melville-Biographie mit dem beeindruckenden Stammbaum hinten drin kennt ihn nicht. Eine Doppelseite für Herman Melvilles Vorfahren seit 1751 (man leistete sich damals viele Gewschwister), eine Doppelseite für seine Nachfahren bis Geburtsjahr 2001. Und auch im Index: kein Richard Melville Hall.

Also weiter ins Internet. Hier ist Herr Hall auch immerhin ein paarmal außerhalb von Musikinterviews bekannt, am besten in The Extended Family of Geoffrey and Heidi (Messick) Trowbridge.

Von hier aus kann man seinen Stammbaum, am übersichtlichsten im Pedigree, in jede beliebige Richtung verfolgen, es kommt kein Herman Melville dabei raus.

Moby-Fans und solche, die sich als deren Gegenteil verstehen, müssen jetzt sehr stark sein:

Moby ist kein Nachfahre von Herman Melville.

Auch wenn diese Behauptung ziemlich viele Google-Ergebnisse (und Imagepunkte bei Techno-Fans mit Abitur) einbringt.

Wenn’s mir nicht zuviel Arbeit wäre, das täglich dreimal wieder zurückverbessern zu müssen, würd ich’s ja wenigstens in die Wiki schreiben. Ich zähl auf die Querulanten.

Written by Wolf

26. April 2007 at 9:10 pm

Posted in Moses Wolf

Mobylied

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Der moderne Musiker Moby, bürgerlich: Richard Melville Hall, ist einer der sehr wenigen überlebenden Nachfahren seines literarisch notorischen Ururgroßonkels Herman. Why Does My Heart Feel So Bad? ist musikalisch höchst gelungen, und sollte man anderer Meinung sein, kann man sich immer noch anhand des Videos in das Lied verlieben. Gerade für einen leicht überalterten Techno-DJ, dessen Bewusstseinstragweite man in Klischees befangen leicht unterschätzen könnte, schafft Moby hier ein Storytelling, das ganz des Onkels würdig ist (sogar ein gesunkenes Schiff komt vor). – Don’t bore us, get to the chorus, one, two:

Cover

Written by Wolf

25. April 2007 at 3:09 am

Posted in Mundschenk Wolf

Kapitän Ahab will sich an einem Fisch rächen, benimmt sich wie der Teufel aus dem Verlorenen Paradies und geht aber unter.

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Aus Sicht der USA muss Neuseeland sowas ähnliches sein wie die Schweiz für Deutschland: ein ins Groteske verzerrtes Österreich respektive Australien, wo es genau drei bekannte Tierarten gibt: giftige, komische und Schafe.

Meine immanente Weigerung, Moby-Dick als Kinderbuch zu behandeln, erfährt auf dem New Zealand Post Children’s Book Festival endlich seine Rechtfertigung: Es kann halt einfach nicht jeder. Melville konnte Seefahrergeschichten, bei denen man gefälligst nicht kalauernd grinst, wenn man ihnen Tiefgang zuschreibt, die Kindergeschichten lassen wir mal lieber bei Lewis Carroll. Oder wenn’s denn schon was Aktuelles sein soll: bei Janice Marriott, Preisträgerin 2007 in Neuseeland, zuständig für Seefahrer und Kinder.

Der wurmstichige Kulturbeutel aber, der Moby-Dick weiland als erster als Kinderbuch verunglimpft hat, gehört heute noch giftigen komischen Schafen vorgeworfen.

Written by Wolf

24. April 2007 at 12:48 am

Posted in Moses Wolf

Kritzeln gegen Krebs

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Cock-A-DoodleZuerst hab ich mir’s schlimmer vorgestellt, mit welchen verwegenen Suchanfragen ein Weblog gefunden wird, der das englische Wort für Penis im Namen führt. Die Toilettenwände des Internets erfahren sogar einen ganz neuen Sinn, wenn das einhändige Surfen gegen Prostata- und Hodenkrebs hilft.

Cock-A-Doodle-Doo: 1853er Story von Herman Melville; Cock-a-Doodle: Zipfelziehen gegen Männerleiden. Ob das Internet, wie wir ihm verfallen und misstrauen, doch unterschätzt ist?

Written by Wolf

23. April 2007 at 3:46 am

Posted in Wolfs Koje

Benito Cereno oder Was man überhaupt noch glauben soll

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Vor dem AufstandDer Benito Cereno, erschienen Oktober–Dezember 1855 in Putnam’s Magazine, zählt zu den anerkannten Meisterleistungen Melvilles. Das sah er auch selbst so und machte ein Jahr später die zweite der Piazza-Erzählungen daraus.

Amaso Delano, historisch echt, bodenständig freundlich und außerdem Kapitän des Robbenfängers Bachelor’s Delight, hilft das in einer Flaute festliegende und seiner weißen Offiziere und Matrosen beraubte Schiff eines Sklavenhändlers (Don Benito Cereno) flott zu bekommen und scheitert immer wieder an dem schwer durchdringlichen passiven Widerstand des zickigen Adligen.

Die Erzählzeit ist identisch mit der erzählten Zeit (etwa 7.30 Uhr morgens bis 18 Uhr des selben Tages), was einige Längen ergibt; oder positiv formuliert: Das Geschehen ist in Echtzeit wiedergegeben, ja es wird sogar die aristotelische Einheit von Zeit, Ort und Handlung eingehalten. Die Besonderheit: Etwa das letzte Viertel besteht aus Passagen einer nur teilweise fingierten Gerichtsakte, aus welcher der Gang der Handlung nachträglich eine gegenteilige Deutung erfährt – ein Kniff, der eigentlich erst in der Literatur des 20. Jahrhunderts fällig war. Der Negeraufstand auf einem Sklavenhändler, von dem Melville Nachricht erhielt, fand nämlich statt.

Aus heutiger Sicht ist Melvilles Beurteilung von “Negern” grenzwertig: Er ergeht sich in einer Art wohlwollendem Rassismus. Kapitän Delano, der ungebrochen freundlich erscheint, fühlt sich zu Negern hingezogen “wie andere Leute zu Neufundländern”. Jedoch darf Melville unterstellt werden, sich gegen Diskriminierung zu wenden, jedenfalls unterstützt er nirgends in seinem Werk die zu seiner Zeit höchst gebräuchliche Sklaverei. In White-Jacket und Billy Budd wandte er sich engagiert gegen körperliche Strafen, im ersten Fall mit dem politischen Effekt, dass die Prügelstrafe in der Marine abgeschafft wurde. Auch für Weiße. Ich schweife ab.

Letztendlich äußert sich Melville hier in keiner unkorrekteren Nomenklatur als zeitüblich, und einen edleren Wilden als Queequeg aus Moby-Dick gibt’s gar nicht. Zusätzlich fällt mir noch der komischer gehaltene Negersklave Yorpy aus The Happy Failure ein, der in der Geschichte der eigentliche Gewinner wird.

William Blake, A Negro Hung Alive by the Ribs to a GallowsMelville idealisiert hier klar den weißen Europäer. Das verfolgt jedoch einen historischen Zweck: Benito Cereno ist derjenige, der eben keiner von der Bachelor’s Delight werden kann, weil er an Jahrtausenden von Geschichte trägt. Die Neger sind der Gegenseite der Weißen kämpferisch und intellektuell ebenbürtig, ihr Aufstand war berechtigt, ihre Bestrafung fällt nicht weniger grausam als ihr eigenes Verbrechen aus. Da schenkt keiner dem anderen was.

Melville bezog den Stoff für Benito Cereno aus dem Logbuch von Amaso Delano: Narrative of Voyages and Travels in the Northern and Southern Hemispheres, der als Hauptfigur seiner Erzählung seinen Klarnamen behält.

Das Interessante ist ja nun, dass Melville sich ausgiebig bei einem fremden Logbuch bedient bedient hat. Nennt man das nicht Plagiat?

Nein. Man nennt es… nein, auch nicht Inspiration, man nennt es: aus den Fakten eine Allegorie ableiten. Auch schon im Logbuch ist Kapitän Delano seinem Augenschein aufgesessen und verstrickte sich in ein ganzes Netz aus falschen Deutungen: Aus dem Benehmen des Don Benito und seiner verbliebenen Sklaven musste er schließen, dass er selbst auf der schwarzen Liste stand. Vor dem präventiven Erstschalg hielt ihn nur seine angeborene Gutmütigkeit ab, und dass er seinen ursprünglichen, gottesfürchtigen und mildtätigen Plan nicht aufgrund von Indizien kippen mochte.

Das Kapitel 115 von Moby-Dick heißt The Pequod Meets the Bachelor; die Pequod traf also 1851 schon ein Schiff, das fast so hieß wie 1855 der Robbenfänger von Kapitän Delano.

Schon die freundliche Begegnung der Pequod geschah mit einer auffallend freundlichen Mannschaft, die gerade ihr Glück gemacht hatte und sich auf zu Hause freute. Wie düster und verdammt dagegen die Jungs auf der Pequod, die weiter ihre Nemesis suchten. Noch ahnungsloser bleibt er in Benito Cereno, was sein Glück ist – im Sinne von Seelenfrieden nicht weniger als von dem Dusel, dass er mit dem Leben, dem Schiff und einer nur leicht dezimierten Mannschaft davonkommt.

Fast noch weiter als alle anderen Ebenen der Erzählung trägt die offene Frage, was man glauben soll: Delanos Versuch, ein guter Mensch zu sein, kostet ihn fast das Leben. Der Blick hinter die Maske betrifft die Existenz. Geradezu biblisch, gell?

Die Lösung des Konflikts in Benito Cereno kann nur lokal, an diesem beschriebenen Einzelfall stattfinden. An der grundsätzlichen Lösung verzweifelt Don Benito, ohne seinen begründeten Weltschmerz je klar formulieren zu können. Man mag es überinterpretieren, aber genau deshalb stirbt er ganz nebenbei, buchstäblich im allerletzten Nebensatz zweiter Ordnung.

Deutsch gibt’s die Erzählung bei Martus; von wissenschaftlichem Gebrauchswert ist die Einzelausgabe, 1987 eingerichtet und herausgegeben von Marianne Kesting bei Insel, die man in Stadtbibliotheken und Antiquariaten suchen soll.

Historischer Sklavenwitz

Written by Wolf

22. April 2007 at 1:29 am

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Katzencontent

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via meez.com:

Green shoes are cool.

Adam Ford

Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.

Karl Valentin

MeezwolfAls einziges Buch die Bibel, und die Schuhe hätten grün gehört. Gab’s aber nicht. Wie in der Zone. Typisch Web 2.0.

Written by Wolf

21. April 2007 at 3:36 am

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That same image selves see in all rivers, in oceans, in lakes and in Welles

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Update zu My name is Orson Welles (but I am still rehearsing), außerdem neu in den Freundlichen Begegnungen:

The Acting CompanyOrson Welles war, fast noch bevor er ein Mensch war, ein Theaterwesen. Moby-Dick hat ihn ein Leben lang nicht losgelassen.

Der verdienstreiche Laughing Bone hat weitere Materialien über Orson Welles’ Wiedergaben von Moby-Dick aufgetrieben. Für den Artikel in der New York Times voller Tatsachen, die man sonst nicht gleich findet, muss man sich registrieren, wenn man den Lachenden Knochen nicht hätte; aber es wäre ohnehin gratis, weswegen ich eine Registrierung ausdrücklich empfehle, da haben Sie was fürs Leben.

In Moby-Dick 2.0 ebenfalls complete and unabridged:

That Great White Whale Through a Wellesian Lens

Jason Zinoman, 10. März 2007 in der New York Times:

Captain my CaptainIt takes a fool or perhaps a genius to adapt one of the greatest American novels for the stage — and Orson Welles was a bit of both. He chased.

”Moby-Dick” through much of the 1950s. After writing and starring in ”Moby Dick — Rehearsed” in 1955, he made his own film version of that Melville classic for British television before starring in John Huston’s. But Welles still wasn’t finished, returning to the novel at the end of his life, filming scenes of himself reading it in one of his many unfinished works. (There are remarkable excerpts on YouTube.)

Welles may never have caught the big fish in the same way that he captured, say, William Randolph Hearst in ”Citizen Kane,” but this gripping revival of ”Moby Dick — Rehearsed,” presented by Twenty Feet Productions with a Shakespearean sweep, proves that this was a perfect marriage of man and material.

It’s easy to forget that Welles was first a man of the theater, and this ferocious drama, a poetic examination of one man’s obsession, is, among other things, a celebration of the stage. It begins almost offhandedly with a group of actors filing into the theater where they are to perform ”King Lear.”

In a light, almost documentary style, Welles satirizes backstage small talk: the complaints about critics, pay and academics. When one performer talks about the need for theater, another corrects him: ”Nobody ever needed the theater — except us. Have you ever heard of an unemployed audience?”

When the vain star (Seth Duerr) enters, he informs the ensemble that they will be performing ”Moby-Dick” instead of ”Lear,” and that he will play Ahab. This framing device provides a justification for the bare-bones adaptation (everyone wears casual clothes and mimes the props), but the director, Marc Silberschatz, is smart to avoid hammering home the theatrical themes, since the play-within-a-play conceit has become a cliché.

Gregory Peck unter John HustonInstead, he concentrates on suspending our disbelief, relying on a direct, simple staging that tells the story with gusto and clarity. The cramped theater, a black box with bad sightlines, actually helps give a sense of being trapped on a rickety ship.

Welles, who ruthlessly edited Melville’s novel down to two hours, would no doubt have approved of Dana Sterling’s moody lighting design. But this play rises and falls on the strength of Ahab, and Mr. Duerr is happily up to the challenge. With sunken eyes that betray a touch of madness, he looks like a man losing a battle but refusing to give up.

He doesn’t perform off his fellow actors so much as recite his lines to the heavens, which makes perfect sense, since he’s playing a dictatorial actor playing a dictatorial captain. At his best, Mr. Duerr’s booming baritone even brings to mind Welles himself. Call me impressed.

Die nötigen Links, um sich zügig und nachhaltig über Moby Dick Rehearsed schlau zu machen, für Hausarbeiten und den schnellen Wissensdurst zwischendurch und so, finden Sie in den Freundlichen Begegnungen, aber der Erschöpfung halber sag ich’s auch gern zweimal:

Orson Welles: Moby Dick Rehearsed, 1955. Theaterstück in zwei Akten, am 15. Juni 1955 in London uraufgeführt, wegen großen Erfolgs vom Autor fürs Fernsehen verfilmt (22 Minuten; Welles spielte selbst Ishmael, Ahab und Starbuck). Eine verbesserte Version von 1971 wurde 1999 von Stefan Drößler vom Münchner Fimmuseum restauriert. – Orson Welles spielte 1956 in der Moby-Dick-Verfilmung von John Huston den Father Mapple.

Und jetzt liest uns der Meister nochmal The Symphony:

Der Meister ölt seine Stimme

Written by Wolf

18. April 2007 at 8:31 pm

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Like as the waves make towards the pebbled shore

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Neu in den Freundlichen Begegnungen:

Williams & MarquardtThe Sea Change featuring Lew Soloff: Moby Dick. Songs & Paintings, 2006 beim Label I Sea Music. The Sea Change besteht aus zwei Künstlern: Sven Gordon Williams und Ralf Walter Marquardt. Die Verstärkung Lew Soloff ist der mit der Trompete, die so nach Miles Davis klingt.

Die Musik, eine der unüberschaubaren Spielarten des Jazz, von der man sich beim Label einen legalen Eindruck verschaffen kann, wird als atmosphärisch dicht beschrieben. Mir ist sie zu knochenlos, aber ich bin ja mehr so der Zupfgeigenhansel. Was das (obgleich schöne und meeresthematische) Shakespeare-Sonett 60 da mittendrin soll, hab ich auch nicht verstanden.

Wer aber eine moderne Vertonung von Moby-Dick haben will, soll sich das gern mal kaufen. Wirklich schlecht kann’s nicht sein.

Written by Wolf

17. April 2007 at 4:44 am

Posted in Moses Wolf

Niemand gehört dermaßen hierher wie du

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Just another Leitfaden für junge Schriftsteller:

Miranda July in MyspaceJunge Autoren werden nicht entdeckt (ich hab das mal versucht). Entweder bleiben sie bis zur Vergreisung auf einer Sachbearbeiterstelle in der Wettbewerbsphase stecken, oder sie veröffentlichen bei Books on Demand, gründen mit sehr viel Mut und Fachwissen einen eigenen Verlag, oder sie sind der leibhaftige Stuckrad-Barre und haben’s einfach nicht nötig, was schon mal eine angenehmere Vergreisungsmöglichkeit als die erste sein muss.

Oder wie der frühe Stuckrad-Barre und der frühe Melville werden sie zum literarischen Sexsymbol ausgerufen. Das passiert allerdings, wie diese beiden Präzedenzfälle lehren, nach zwei erfolgreichen Romanen, ist also keine verlässliche Lösung.

Neu im Web 2.0: Mit den Mitteln von Web ca. 0.1 seine eigene Autoren-Werbeseite bauen, flashfrei und sogar ohne vollwertige Abwischtafel.

Willkommen to the Literaturbetrieb, Miranda July: No one belongs here more than you.

Written by Wolf

16. April 2007 at 12:28 am

Posted in Reeperbahn

Wenn e.e. cummings Moby-Dick geschrieben hätte

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, Nabokov, Lolita, 50th Anniversary EditionE.E. (Edward Estlin) Cummings, der sich die gängige Kleinschreibung seines Namens eigentlich verbeten hat, sollte einem als verstockter Liebhaber sehr junger Mädchen (“you shall above all things be glad and young“) und wegen gewisser Aspeke seiner Weltsicht suspekt sein – wegen anderer wiederum das Gegenteil–, wenn er nicht etliche Gedichte geschaffen hätte, für die man ihm einfach nur die Hand schütteln möchte. In Deutschland außerhalb der Amerikanistik praktisch unbekannt, in Amerika Allgemeingut.

Written by Wolf

14. April 2007 at 1:21 am

Kiefer des Todes

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Tiere greifen anUnd die Leute reden vom Da-Vinci-Code, in dem es (vermutlich) darum geht, dass ein Messer scharf wird, wenn man es über Nacht unter eine Pyramide legt, dass auf Dollarscheinen ein Auge drauf ist, und ein bisschen Verunglimpfung unschuldiger Freimaurer.

Die heißen Sachen stehen wieder in Moby-Dick. Sind darin doch die Tode von Indira Gandhi, Trotzki, Martin Luther King, John F. Kennedy, Abraham Lincoln, Yitzhak Rabin und – sitzen Sie gut? – Lady Di, letzterer nicht als Attentat, vorhergesagt.

Die Methode ist die der Kabbala, mit der sich das Hebräische, so ganz ohne Vokale, bedeutend leichter schafft als das Englische. Wie viel mehr muss Melville da Recht haben.

Seltsam? Aber so steht es geschrieben.

Written by Wolf

11. April 2007 at 12:57 am

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Wo man Bücher verbrennt

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Update zu Eine Reise ins Heilige Land,
Hic sunt leones und
Eine Biografie von Hillary Clinton:

Bibliothek von Alexandria, Stich 19. Jhdt.

Mir hat man ja in der Schule noch beizubringen versucht: Die Bibliothek von Alexandria wurde von den Arabern niedergebrannt. Weil man nämlich nur den Koran braucht. Alle anderen Büchern stimmen dem Koran entweder zu, dann sind sie redundant, oder sie widersprechen ihm, dann sind sie schädlich und gehören verbrannt. Eine bezwingende Logik; man merkt, dass die Araber die Mathematik erfunden haben. Oder wenigstens die Null. Wer immer “die Araber” sind und falls das nicht auch schon wieder eine Legende ist. Meine Lehrer (einmal Geschichte, einmal Religion, einmal Mathe) äußerten sich da weniger faktenverliebt und vielmehr kulturpessimistisch: Wie unwiederbringlich da der beste Teil der antiken Kultur verlorengegangen sei, ein Gutenberg-Universum hätten wir ja erst seit vierzehnhundertnochwas, und man stelle sich nur vor, was zum Beispiel Sophokles außer seinen dreieinhalb Drämchen wahrscheinlich noch alles geschrieben hat, es ist ja gerade, als wenn von Shakespeare nur noch Titus Andronicus, A Lover’s Complaint und ein paar mindere Sonette erhalten wären, und die Erkenntnisse über Naturwissenschaft und Philosophie erst, ja die Gesamtheit des Weltwissens, mit deren Erhaltung wir Heutigen viel weiser, fortgeschrittener und überhaupt als bessere Menschen dastehen könnten! Es ging um alte Bücher, darum waren das die wenigen Male, dass ich in der Schule nicht so unmittelbar einzuschlafen versuchte. Hatten sie nicht Recht, meine Lehrer? O Barbarei der Barbarei! Eine Bibliothek gleich zweimal abzubrennen, einmal 47 vor der Zeitrechnung durch Cäsar, den alten Tollpatsch, eher so aus Versehen, und einmal 640 in der Zeitrechnung mit voller Absicht durch nicht näher bezeichnete Araber, nur weil das Weltwissen einem einzigen Buch, das da durchaus auch hineingehörte, entweder zustimmte oder widersprach. Das sollte Logik sein? War es natürlich nicht. Mittelalterliche Kreuzzugpropaganda war es, christliche Schauermärchen über den grundüblen Islam, erschreckend ähnlich mit historisch späteren Vorkommnissen, die nicht hier hergehören. Nachdem ich mein Leben in dieser Finsternis gewandelt bin, dass Cäsar beim Niederbrennen von Schiffen ganz unglücklich eine Bibliothek miterwischen könnte, die ein schönes Stück vom Hafen weg steht, dafür mirum in modum noch einmal nachwächst, nur damit sie von einer Art frühen Taliban abermals abgefackelt werden kann, erfährt man so nebenbei beim absichtslosen Beschauen der Mirakel des Internets, dass es weder 47 vor noch 640 nach Christus, sondern genau dazwischen, anno 272 über den Meinungsverschiedenheiten von Kaiser Aurelian und Zenobia von Palmyra passiert sein muss.

Was geschah wirklich mit dem Manuskript von The Isle of the Cross?

Bibliothek von Alexandria, Neubau

Written by Wolf

8. April 2007 at 10:16 pm

Posted in Rabe Wolf

Melville total versaut

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Update zu und Widerlegung von Sex and the Sea:

The quest for the private Melville has usually led to a dead end, and we are not likely to fare better by speculating about his tastes in bed or bunk.

Andrew Delbanco

Read my lipsWas haben wir es schon an dieser Stelle diskutiert. So sehr man es als offengeistiger Stadtmensch normal finden muss – wer seine „Toleranz“ zu erwähnen für nötig hält, outet sich schon als Faschist. So egal es einem sein könnte, das Thema lässt einen nicht in Ruhe. Es ist pubertär, aber man muss es denken dürfen: War Herman Melville schwul? – Flashing News auf Moby-Dick 2.0.

So viel vorab: Beweise wird es nie geben, auch nicht fürs Gegenteil. Das kann daran liegen, dass eine Affinität zum eigenen Geschlecht bis vor erschreckend wenigen Jahren ein Straftatbestand war, nicht aber eine Gefühlslage, die sich in Worte fassen ließ.

Selbst wenn Melville gewollt hätte: Der geschickteste Schreiber des 19. Jahrhunderts hätte sich nicht zu seiner Liebe zu einem Mannsbild bekennen dürfen, ohne sich als Sodomit anzuklagen. Mehr noch: Die Begrifflichkeit dafür war nicht entwickelt; es ging wortschatztechnisch nicht. Das war keine Schwäche: Mit den üblichen Verdächtigen, Shelley, Stevenson, Whitman und vordem Shakespeare, über deren Wortgewalt wir sehr viel mehr wissen denn über ihre sexuelle Orientierung, war es nicht anders. So unbekümmert saftspritzende homopornografische Äußerungen, wie sie Ralf König und Detlev (sic) Meyer zu Gebote stehen, sind im 20. Jahrhundert nicht erst forciert, sondern erfunden. Laut Ken Schellenberg haben jedoch Anfang des 20. Jahrhunderts vor allem Amerikas schwule Männer Melville dem Vergessen enthoben.

Was Melville und die anderen nämlich konnten: Andeutungen machen, Parallelen ziehen, Gleichnisse herstellen, Männerfreundschaft hochleben lassen. Und diese Dinge sind Melville nachzuweisen. Auch in Moby-Dick. Fangen wir an mit den offensichtlichen Stellen.

Was das englische Wort dick bedeutet, wissen Sie. Die größten, wehrhaftesten und spektakulärsten Wale, mit denen sich ihre Fänger wiederholt herumschlagen mussten, trugen traditionell menschliche Spitznamen. So auch der ab 1810 auftretende Mocha Dick, der als Vorbild für Moby endete. Wie sich „Mocha“ unter Melvilles Händen zu „Moby“ wandelte, weiß man nicht; warum sich der „Dick“ (kurz für: Richard) nicht wandelte, steht zur freien Vermutung. Und: Das wilde, ungebändigte Naturwesen gehört der Gattung der sperm whales (Pottwale) an.

Weiter: Ismaels Beziehung zu (oder sollte man sagen: mit) Queequeg wird explizit mit einer Hochzeitsnacht eingeleitet – You had almost thought I had been his wife. Was die Bezeichnung Busenfreund heute und 1851 bedeuten kann, ist ebenfalls Gegenstand einer nicht abzuschließenden Semantik.

In die Reihe der homosexuellen Anspielungen auch das Gasthaus „Zu den gekreuzten Harpunen“ aus dem 2. Kapitel aufzunehmen, ist natürlich pubertär. Tun wir’s trotzdem.

Noch viel pubertärer wird es nämlich in Kapitel 94 – und zwar in einem Ausmaß, das wir nicht mehr missachten können. Bei Jendis heißt es Ein Händedruck, bei Melville gar nicht viel anders, aber mit viel anzüglicherem Beiklang A Squeeze of the Hand. Vorgeblich handelt es vom gemeinschaftlichen Kneten des Pottwalfettes, ein üblicher Arbeitsgang auf Walfangschiffen. Aber wie! – :

Squeeze! squeeze! squeeze! all the morning long; I squeezed that sperm till I myself almost melted into it; I squeezed that sperm till a strange sort of insanity came over me; and I found myself unwittingly squeezing my co-laborers’ hands in it, mistaking their hands for the gentle globules. Such an abounding, affectionate, friendly, loving feeling did this avocation beget; that at last I was continually squeezing their hands, and looking up into their eyes sentimentally; as much as to say, – Oh! my dear fellow beings, why should we longer cherish any social acerbities, or know the slightest ill-humor or envy! Come; let us squeeze hands all round; nay, let us all squeeze ourselves into each other; let us squeeze ourselves universally into the very milk and sperm of kindness.

Would that I could keep squeezing that sperm for ever!

usf. Man erspare mir die Übersetzung; sie ist leicht zugänglich, auch Minderjährigen. Nicht weniger haben wir hier denn ein homoerotisches Ritual einer gegenseitigen Masturbation, mit kaum erkennbarem Versuch einer verbrämenden Kodierung, und Ismael fühlt sich dabei divinely free from all ill-will, or petulance, or malice, of any sort whatsoever. Wozu so eine Stelle? Zur näheren Charakterisierung Ismaels?

Auch abseits von Moby-Dick finden sich nirgends Beweise – nur haufenweise Hinweise:

In Redburn freundet sich der erfrischend robuste Redburn (14) mit dem androgynen Harry Bolton an, der ihn in London in ein Männerbordell einführt. Ebenfalls in Redburn erscheint ein pubertierender Italiener namens Carlo – in der ganzen vorweggenommenen Schönheit eines Wilhelm von Gloeden.

In White Jacket kommen nur periphere Wortspielereien vor, die man Melville nachsehen konnte, war der Roman ansonsten ja hellsichtig genug, dass er zeitweise Pflichtlektüre im US-amerikanischen Kongress wurde (siehe Bücherliste). Wenn sie darin nicht gerade körperliche Züchtigungen aushalten, vertreiben sich die Seeleute auf dem Kriegsschiff die Zeit mit pricking (auch von Melville typografisch hervorgehoben). Das bedeutet, sich gegenseitig zu tätowieren; die Anspielung ist heute wie damals klar, die Beschäftigung gleichwohl eine höchst körperbetonte, die gern mit schwuler Ästhetik verbunden wird.

In Pierre fühlt sich der schöne und hochbegabte Pierre (19) zu gleich drei Frauen hingezogen, darunter in inzestuöser Weise zu seiner Schwester – aber nur, weil sie ihn an seinen Vater erinnert. Einmal onaniert er zu einem Porträt seines Vaters. Auch sonst sind Melvilles Einsichten aus dem Roman ihrer Zeit weit voraus und bewogen seine Umwelt, ihn als wahnsinnig einzustufen.

Aus diesen und anderen Gründen erschien Billy Budd nicht mehr zu Melvilles Lebzeiten, die schwulen Beteiligten am Melville-Revival aber mussten ihre helle Freude an ihm haben. Die Novelle über den gleichnamigen übernatürlich schönen Seemann wird uns noch gesondert beschäftigen; jedenfalls ist die exzeptionelle Schönheit des Vortoppmanns, der tragisch (also schuldlos) verfolgt wird, das handlungsstiftende Element.

Für die unter uns, die es jetzt immer noch nicht glauben: Melvilles Beziehung zu (oder sollte man abermals sagen: mit) Nathaniel Hawthorne, dem Moby-Dick und eine elysische Buchrezension gewidmet sind, kriegen wir dann ein andermal. Bald, versprochen. Leben mit Herman Melville.

Wilhelm von Gloeden Sampler

Written by Wolf

7. April 2007 at 12:09 am

Der letzte Wal?

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Elke macht zum Karfreitag ein passendes Update zu Reste in Pieces:

Elke HegewaldWie fänden Sie es, wenn statt Nachbars Lumpi, der immer ungenehmigt ausm Hausflur zu Ihrer Wohnungstür reinwutscht, oder statt der paarungswilligen Tauben, die zur Zeit massiv Ihren Balkon zu benisten versuchen, ein lebensgroßer Wal Sie besuchte? Na dann rücken Sie mal schön die Möbel an die Wand und füllen ihr Wohnzimmer randvoll mit Meerwasser. Ach ja, und gastfreundlicherweise sollte es wenigstens so an die 30 Meter, besser doppelt so lang und breit sein (von wegen der Wendemöglichkeit) und seeehr hoch… am besten nach oben offen.

Haben Sie nicht? Tja, schade. Ich auch nicht – eine aktuelle Vermessung ergab nur sechs mal vier mal knapp drei Meter, zwar mit direktem Kontakt zum Himmel, aber kein Schiebedach. Ha, aber es geht trotzdem! Die WDCS machts möglich! Was die Whale and Dolphin Conservation Society ist. Die zaubert Ihnen und uns aus akutem Anlass das größte interaktive Web-Banner ever auf den Bildschirm, einen Blauwal in voller Lebensgröße nämlich, den voluminösesten Verwandten aus der weitläufigen Familie unseres Moby-Dick und das größte Wesen überhaupt auf unserem Globus.

Dass er da – Zentimeter für Zentimeter – auch drauf passt, haben in Walschützers Auftrag und zur eigenen Imagepflege die “Jung(s) von Matt” so hingefrickelt. Wir schreiben es trotzdem an unsere internetzliche Klotür, schon deshalb, weil wir beim Schließen dieses Fensters zu den Weiten des Ozeans nicht wissen, ob wir grad zum letzten Mal Wal in Lebensgröße gesehen haben werden. Verkündigen jedenfalls die WDCSler. Und wenn die nicht wissen, was sie da sagen, wer dann?

Wer was gegen diese trüben Aussichten hat, kann übrigens mit dagegen anklicken – rechts auf großes Auge von Wal und dann vor Close den Link im aufspringenden Text. Wer gern engere Bande knüpft, kann gar Patenonkel oder -tante werden für einen Moby-Dick.

Und jetzt: Schau mir in die Augen, Großer!

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Nachtrag 5. April 2007:

Springt mir doch heute Morgen am Dienstwege die Ampel auf Rot – und an derselbigen ein großflächiges lukullisches Angebot von mehr als zweifelhaftem Geschmack ins Auge:

Hä? – stutz und denk ich vor mich hin –, die japanische Walfang-Mafia? Und war spontan mit mir im Reinen, dass ich – ungelogen – Moby-Dick zwischen zwei Buchdeckeln jederzeit dem in einer Fladenbrotecke vorziehe. Genauso wie die Piece-für-Piece-für-Pixel-Darstellung des Riesenviehs auf meinem Monitor der fachmännisch zerteilten Beute eines Walfängers – aber sowas von.

Ach ja, sollte jemand gerade zum Wal-Fastfood-Fresser mutieren wollen und der auf dem Plakat beworbenen Adresse hinterhersurfen: Ätsch. Nix Wal-Burger; Walschützer! Gar nicht so doof, die Profis und ihre Kampagne. Cooles Ding. Aber der Countdown läuft – für oder gegen Moby und Familie!

Written by Wolf

6. April 2007 at 5:33 pm

Warum die Doppelgängerin Moby-Dick voraussichtlich nicht lesen wird

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Update zu Here’s one for Moby Dick:

Ich nehme mich überhaupt nicht aus von jener Mehrheit, die schon mehr Bücher angefangen als durchgehalten hat. Frau Doppelganger steht in ihren 50 Books mit mehr vergnüglichen Formulierungen dazu, als ich je Gründe gesucht hab:

Moby Dick and Other Books I Will Never Read:

Doppelganger's other blog is a PorscheI used to have this super-impressive old hardcover edition of Moby Dick, and I think I started to fear and resent it. It sat there on my shelf, unread and judging me in leather-clad stentorian tones. Well, you know what, Mr. Melville? I’ve already read The Old Man and the Sea, and I think I’ve had my fill of “the fish was HOW big?” stories.* At least Hemingway had the decency to make his short.

*Yes, I know that whales are not fish.

Hausaufgabe über Ostern: Gründet literarische Weblogs und verteidigt darin eure eigene Lesefaulheit! Aber so, dass wir davon so hin und weg sind wie von der Doppelgangerin. Sind wir doch, sind wir nicht?

Written by Wolf

5. April 2007 at 6:18 pm

Posted in Moses Wolf

Das bleibt

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Update zu How Things Go:

I love being in a skirt and boots. It goes back to the librarian-principal look. I like the idea of carrying books around in a skirt.

Tori Amos

Pubertäre BibliothekenphantasieKennst du
den Moment wenn
du deine Mutter
nicht mehr mit
Mama
ansprechen kannst
noch wie gestern

Es reicht nicht mehr

Was dir bleibt
sind die Bücher
deiner Kindheit
wenn die was taugen
lesen sie sich
alle sieben Jahre
neu

Kennst du
den Moment wenn
du in deinem Elternhaus
aufwachst und
zum ersten Mal
das Befremden hast:
Das ist nicht dein Bett

Dann musst du weiter

Was dir bleibt
was du in deinem
rausgewachsenen Hirn
herumträgst also
pass auf dass es nicht
nach Ruß stinkt und
ranziger Pubertät

Das sind
Wachstumsschübe
Was dir immer bleibt
sind Momente in denen
du dir vorkommst wie
Ismael
im ersten Kapitel

Frau Amos erzählt in der Bücherei

Written by Wolf

3. April 2007 at 1:30 pm

Posted in Wolfs Koje

My name is Orson Welles (but I am still rehearsing)

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Programm theatre-dance.ecu.eduZu der Filmversion (1971) von Moby-Dick Rehearsed (1955) von Orson Welles wurden im Filmmuseum München, das 1999 die vorhandenen 22 Minuten zu einer Art Vorfilm restaurierte, endlich die fehlenden 68 Minuten gefunden, damit ein ernstzunehmendes Kinoerlebnis daraus wird.

Nur schade, dass heute nur 1. April ist und ein Feiertag, an dem man sich was wünschen darf, erst nächste Woche, ätsch.

Written by Wolf

1. April 2007 at 12:24 am

Posted in Rabe Wolf